Die Hafencity in Hamburg, sieben Uhr morgens. Es ist noch dunkel, doch auf der Großbaustelle der Elbphilharmonie herrscht schon Hochbetrieb. Gerade hievt ein Kran ein langes Metallgerippe durch die Luft.
"Das Metallgerüst ist die Tragkonstruktion, die später das gesamte Stufenbandsystem trägt. Und das, was wir da sehen, die Zahnräder, ist einer der fünf Antriebe, die pro Rolltreppe vorhanden sind."
Die Rolltreppen, von denen Heiner Zeiger vom Hersteller Kone GmbH spricht, sind weltweit einzigartig. 82 Meter lang führen sie in einem sich verengenden Tunnel vom Erdgeschoss in den sechsten Stock der Elbphilharmonie - die eine hinauf, die andere hinunter. Das Besondere: Sie laufen nicht wie normale Rolltreppen, sondern beschreiben einen Bogen. Und zwar keine Links- oder Rechtskurve, sondern einen Aufwärtsbogen: Von unten führen sie zunächst steil nach oben, um dann immer flacher zu werden und ganz oben ebenerdig zu enden. Und was soll das Ganze?
"Man sollte beim Betreten das Ende der Rolltreppe nicht sehen können. Man sollte ins Ungewisse fahren. Der Architekt wollte bewirken, dass Menschen einen Eindruck bekommen, dass sie zwar willkommen sind, aber man doch ein bisschen gefangen werden soll von einem Gebäude."
Im sechsten Stock führen zwei gewöhnliche Rolltreppen noch zwei Stockwerke höher, zur Plaza. So heißt ein frei zugänglicher Platz, der großzügig auf Elbe und Hafen blicken lässt.
Das Gerüst für die Treppe besteht aus 14 Segmenten. Eines davon hat der Kran gerade vor der Tür abgeladen. Jetzt befestigen die Arbeiter eine Kette an das Gerüst, um es mit einer Winde nach oben zu ziehen. Die einzelnen Segmente, jedes fünfeinhalb Meter lang, sind gerade. Aber sie werden so verschraubt, dass sie leicht gegeneinander verkippt sind und dadurch einen lang gestreckten Aufwärtsbogen bilden, sagt Heiner Zeiger.
"Dass, was der Mensch, der nachher mit dieser Treppe transportiert wird, empfindet, ist wirklich ein Bogen. Weil die eigentlichen Führungssysteme, die innen drin laufen, sind wirklich exakt dem Kreisbogen nachgebildet."
Meter für Meter, ganz behutsam, zieht die Winde das Segment in den Tunnel hinauf. Es fährt auf Panzerrollen - eine Art Skateboard für Schwerlasten.
Gelenkt wird das Gefährt durch rohe Gewalt: Alle paar Meter schlägt ein Arbeiter mit dem Vorschlaghammer gegen die Rollen, um ihnen die richtige Richtung zu geben.
Die Elbphilharmonie wird auf einen alten Kaispeicher aus den 60er-Jahren aufgesetzt. Um Schwierigkeiten mit der Statik zu vermeiden, muss das Gewicht im Gebäude möglichst gleichmäßig verteilt sein. Deshalb besitzt die neue Rolltreppe eine weitere Besonderheit: Anders als eine normale Treppe hat sie nicht nur einen Motor, der am Kopfende sitzt. Das wäre für die Elbphilharmonie zu viel Masse konzentriert auf einem Fleck.
"So haben wir abweichend vom normalen, zentralen Antrieb, die Leistung auf fünf Antriebe auf dem gesamten Weg verteilt."
Jeder dieser fünf Elektroantriebe leistet 15 Kilowatt und wiegt 800 Kilogramm, ist also relativ leicht. Die Herausforderung dabei: Alle fünf Motoren müssen möglichst gut synchronisiert werden. Dazu sind sie mit Drehzahlsensoren ausgestattet. Diese Sensoren schicken ihre Signale an eine intelligente Steuerelektronik, die die Motoren dann optimal regeln soll. Keine einfache Sache, sagt Heiner Zeiger.
"Man muss sich mal vorstellen: Auf eine so lange Rolltreppe kommt jetzt ein Bus Besucher, und plötzlich haben Sie im Eingangsbereich 80 Menschen auf dieser Rolltreppe stehen. Das heißt, die Treppe wird unten komplett beladen, und oben ist die Treppe leer."
Am Anfang der Fahrt werden die unteren Motoren stärker belastet, am Ende die oberen - was durch die elektronische Steuerung ausgeglichen werden muss. Ob das klappt, sollen ausgiebige Tests im Frühjahr zeigen. Ganz offiziell wird man erst 2012 mit der neuen Rolltreppe fahren dürfen. Dann soll die Elbphilharmonie eröffnet werden.
"Die Fahrt wird etwa zweieinhalb Minuten dauern. Man überwindet dabei immerhin einen Höhenunterschied von 21,5 Meter. Wenn man sich vorstellt, das müsste man zu Fuß machen, ist das schon eine gute Zeit."
Schon heute, sagt Heiner Zeiger, interessieren sich andere Architekten für das Konzept der gebogenen Rolltreppe. Allerdings werden sie etwas Geld mitbringen müssen. Denn so eine Spezialanfertigung wie in der Elbphilharmonie kostet einige Millionen Euro - das Vielfache einer Standardtreppe.
"Das Metallgerüst ist die Tragkonstruktion, die später das gesamte Stufenbandsystem trägt. Und das, was wir da sehen, die Zahnräder, ist einer der fünf Antriebe, die pro Rolltreppe vorhanden sind."
Die Rolltreppen, von denen Heiner Zeiger vom Hersteller Kone GmbH spricht, sind weltweit einzigartig. 82 Meter lang führen sie in einem sich verengenden Tunnel vom Erdgeschoss in den sechsten Stock der Elbphilharmonie - die eine hinauf, die andere hinunter. Das Besondere: Sie laufen nicht wie normale Rolltreppen, sondern beschreiben einen Bogen. Und zwar keine Links- oder Rechtskurve, sondern einen Aufwärtsbogen: Von unten führen sie zunächst steil nach oben, um dann immer flacher zu werden und ganz oben ebenerdig zu enden. Und was soll das Ganze?
"Man sollte beim Betreten das Ende der Rolltreppe nicht sehen können. Man sollte ins Ungewisse fahren. Der Architekt wollte bewirken, dass Menschen einen Eindruck bekommen, dass sie zwar willkommen sind, aber man doch ein bisschen gefangen werden soll von einem Gebäude."
Im sechsten Stock führen zwei gewöhnliche Rolltreppen noch zwei Stockwerke höher, zur Plaza. So heißt ein frei zugänglicher Platz, der großzügig auf Elbe und Hafen blicken lässt.
Das Gerüst für die Treppe besteht aus 14 Segmenten. Eines davon hat der Kran gerade vor der Tür abgeladen. Jetzt befestigen die Arbeiter eine Kette an das Gerüst, um es mit einer Winde nach oben zu ziehen. Die einzelnen Segmente, jedes fünfeinhalb Meter lang, sind gerade. Aber sie werden so verschraubt, dass sie leicht gegeneinander verkippt sind und dadurch einen lang gestreckten Aufwärtsbogen bilden, sagt Heiner Zeiger.
"Dass, was der Mensch, der nachher mit dieser Treppe transportiert wird, empfindet, ist wirklich ein Bogen. Weil die eigentlichen Führungssysteme, die innen drin laufen, sind wirklich exakt dem Kreisbogen nachgebildet."
Meter für Meter, ganz behutsam, zieht die Winde das Segment in den Tunnel hinauf. Es fährt auf Panzerrollen - eine Art Skateboard für Schwerlasten.
Gelenkt wird das Gefährt durch rohe Gewalt: Alle paar Meter schlägt ein Arbeiter mit dem Vorschlaghammer gegen die Rollen, um ihnen die richtige Richtung zu geben.
Die Elbphilharmonie wird auf einen alten Kaispeicher aus den 60er-Jahren aufgesetzt. Um Schwierigkeiten mit der Statik zu vermeiden, muss das Gewicht im Gebäude möglichst gleichmäßig verteilt sein. Deshalb besitzt die neue Rolltreppe eine weitere Besonderheit: Anders als eine normale Treppe hat sie nicht nur einen Motor, der am Kopfende sitzt. Das wäre für die Elbphilharmonie zu viel Masse konzentriert auf einem Fleck.
"So haben wir abweichend vom normalen, zentralen Antrieb, die Leistung auf fünf Antriebe auf dem gesamten Weg verteilt."
Jeder dieser fünf Elektroantriebe leistet 15 Kilowatt und wiegt 800 Kilogramm, ist also relativ leicht. Die Herausforderung dabei: Alle fünf Motoren müssen möglichst gut synchronisiert werden. Dazu sind sie mit Drehzahlsensoren ausgestattet. Diese Sensoren schicken ihre Signale an eine intelligente Steuerelektronik, die die Motoren dann optimal regeln soll. Keine einfache Sache, sagt Heiner Zeiger.
"Man muss sich mal vorstellen: Auf eine so lange Rolltreppe kommt jetzt ein Bus Besucher, und plötzlich haben Sie im Eingangsbereich 80 Menschen auf dieser Rolltreppe stehen. Das heißt, die Treppe wird unten komplett beladen, und oben ist die Treppe leer."
Am Anfang der Fahrt werden die unteren Motoren stärker belastet, am Ende die oberen - was durch die elektronische Steuerung ausgeglichen werden muss. Ob das klappt, sollen ausgiebige Tests im Frühjahr zeigen. Ganz offiziell wird man erst 2012 mit der neuen Rolltreppe fahren dürfen. Dann soll die Elbphilharmonie eröffnet werden.
"Die Fahrt wird etwa zweieinhalb Minuten dauern. Man überwindet dabei immerhin einen Höhenunterschied von 21,5 Meter. Wenn man sich vorstellt, das müsste man zu Fuß machen, ist das schon eine gute Zeit."
Schon heute, sagt Heiner Zeiger, interessieren sich andere Architekten für das Konzept der gebogenen Rolltreppe. Allerdings werden sie etwas Geld mitbringen müssen. Denn so eine Spezialanfertigung wie in der Elbphilharmonie kostet einige Millionen Euro - das Vielfache einer Standardtreppe.