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Maifeierlichkeiten
Kuba feiert den 1. Mai - mit vier Tagen Verspätung

Die Regierung in Kuba hat die Feierlichkeiten zum "Tag der Arbeit" am 1. Mai nachgeholt - nachdem der ursprüngliche Termin wegen Wirtschaftsproblemen abgesagt worden war.

    Der kubanische Präsident Diaz-Canel lächelt.
    Kubas Präsident Diaz-Canel (Archivbild vom Januar 2023). (IMAGO / ZUMA Wire / Manuel Cortina)
    Nach offiziellen Angaben nahmen zehntausende Menschen an der Uferpromenade Malecón in der Hauptstadt Havanna an einer Kundgebung teil. In der ersten Reihe vor einer Bühne stand neben dem Staatspräsidenten Miguel Díaz-Canel auch dessen Vorgänger, der 91 Jahre alte Raúl Castro, Bruder der früheren Regierungschefs Fidel Castro.

    Spekulationen in sozialen Medien

    Die traditionelle Parade auf dem Platz der Revolution war wegen des in Kuba herrschenden Spritmangels abgesagt worden. Die stattdessen für den 1. Mai geplanten kleineren Veranstaltungen wurden dann kurzfristig wegen schlechten Wetters verschoben.
    Die Regierung sprach von mehr als 100.000 Teilnehmern. In sozialen Medien hatten Dissidenten spekuliert, die Regierung habe die Feierlichkeiten abgesagt, weil sie angesichts großer Unzufriedenheit nur noch wenige Anhänger mobilisieren könne und mögliche Proteste gefürchtet habe. Nach Massendemonstrationen in Kuba am 11. Juli 2021 waren Hunderte Teilnehmer zu teils langjährigen Haftstrafen verurteilt worden.

    1. Mai ist einer der wichtigsten Feiertage Kubas

    Auch in anderen Städten des karibischen Einparteienstaates fanden Aufmärsche mit Tausenden Teilnehmern statt, wie im Staatsfernsehen zu sehen war. Der 1. Mai ist einer der wichtigsten Feiertage in Kuba. Hunderttausende Menschen marschieren üblicherweise über den Platz der Revolution in Havanna. Der langjährige Staatschef Fidel Castro, der 2016 starb, hielt dort für gewöhnlich lange Reden.
    Diese Nachricht wurde am 06.05.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.