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Bundesjugendspiele
Künftig "weniger Maßband und Stoppuhr" für 1. bis 4. Klasse - bei älteren Kindern soll "Wettkampfgedanke" bleiben

Vor dem Hintergrund einer Umstrukturierung der Bundesjugendspiele betont das hessische Kultusministerium die Bedeutung des "Wettkampfgedankens" für ältere Kinder. Für die Klassen 1 bis 4 soll der "Wettkampf" in Leichtathletik und Schwimmen in "Wettbewerb" umbenannt werden.

    Kinder laufen über eine Laufbahn, zu sehen sind nur die Beine, unscharf.
    Bei den Bundesjugendsspielen soll Leistung weniger wichtig werden, das "starre Regelwerk" entfallen (Thomas Imo/imago)
    Dennoch sei es sinnvoll, für die älteren Klassenstufen am Format des Wettkampfes festzuhalten, erklärte ein Sprecher des Kultusministeriums auf ZDF-Anfrage. Mit zunehmendem Alter spiele auch die pädagogische Perspektive der "Leistung" eine Rolle im Sport und in der Persönlichkeitsentwicklung. Dazu gehöre auch die Fähigkeit, sich in einem normierten Umfeld persönliche Ziele zu setzen und mit Enttäuschungen umzugehen.

    Weniger "Maßband und Stoppuhr"

    Die Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft in Nordrhein-Westfalen, Ayla Çelik, erhofft sich von der neuen Version der Bundesjugendspiele Vorteile. Sie glaubt, "dass wieder mehr Kinder Spaß am Sport entwickeln und nicht durch zu frühes Leistungsdenken abgschreckt werden". Çelik zeigte sich - ebenfalls im ZDF - auch davon überzeugt, dass es eher durch gemeinsamen Wettbewerb gelingen kann, Kinder für Sport und Bewegung zu begeistern als "durch die Bestenauslese durch Wettkampf".
    Die Kultusministerkonferenz hatte 2021 entschieden, dass künftig "Maßband und Stoppuhr eine untergeordnete Rolle" spielen sollen.