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Offener Brief
Künstler solidarisieren sich mit politischen Gefangenen in Belarus

Prominente Künstler fordern in einem offenen Brief Aufklärung über den Verbleib von politischen Gefangenen in Belarus. Die 13 Unterzeichnenden, darunter Schriftstellerinnen und Musiker, werfen dem belarussischen Machthaber Lukaschenko unter anderem Verschleppung und Folter von Gefangenen vor.

    Die belarusische Oppositionsführerin Maria Kolesnikowa vor einem Gericht in Minsk.
    Die belarusische Oppositionsführerin Maria Kolesnikowa vor einem Gericht in Minsk. (picture alliance / Sputnik / Viktor Tolochko)
    Zu den Unterzeichnern gehören die Literatur-Nobelpreisträgerinnen Herta Müller und Elfriede Jelinek, der britisch-indische Autor Salman Rushdie und der Liedermacher Wolf Biermann. Außerdem haben die Musiker Igor Levit und Gideon Kremer unterschrieben.
    Die Kunstschaffenden erinnerten namentlich an mehrere Gefangene in Belarus, darunter die frühere Präsidentschaftskandidatin Maria Kolesnikowa. Sie gehörte zu den Anführerinnen der landesweiten Proteste 2020 gegen die als gefälscht eingestufte Wahl. Wenig später wurde sie festgenommen und zu elf Jahren Haft verurteilt.
    In dem Brief wird kritisiert, dass sie seit Februar 2023 vollkommen isoliert werde: "Sie ist wie vom Erdboden verschwunden", heißt es. Das gelte im übrigen auch für ihren Mitstreiter - den Anwalt Maxim Znak -, die Oppositionspolitiker Viktor Babariko und Sergej Tichanowskij sowie zahlreiche weitere Häftlinge.
    Diese Nachricht wurde am 15.08.2023 im Programm Deutschlandfunk Kultur gesendet.