New Orleans, Hamburg, Bremen. Was diese Städte miteinander verbindet: Sie liegen an einem Tidefluss. Also in der Nähe der Mündung ins Meer, wo das Wechselspiel von Ebbe und Flut auch noch deutlich den Flussspiegel hebt und senkt. Hochwasser kann solche Städte von zwei Seiten her bedrohen. Zum einen kann Regen oder Schmelzwasser von der Landseite her den Pegel steigen lassen. Wie an jedem anderen Fluss auch. Zusätzlich aber kann eine starke Sturmflut von der Meerseite her die Städte am Fluss unter Wasser setzen. Wie oft ein Binnenhochwasser und eine Sturmflut gleichzeitig eine Stadt in die Zange nehmen, wollte Heiko Spekker von der Universität Hannover wissen:
"Wir haben speziell für die Unterweserregion, für die Weser, untersucht, dass diese Ereignisse nicht korrelieren, dass extreme Oberwasserabflüsse nicht gleichzeitig mit extremen Sturmfluten auftreten. Das muss aber nicht übertragbar sein auf andere Tideflüsse."
Die Weser mit Bremen im Einfluss der Gezeiten kommt nach der Elbe auf Platz Nummer zwei unter den deutschen Tideflüssen. Gegen Sturmfluten helfen hier Deiche und Sperrwerke. Das sind Gebäude quer im Fluss, Pforten, die bei Bedarf geschlossen werden können. Der Flut wird sozusagen ein Riegel vorgeschoben. Im Gebiet zwischen Küste und Sperrwerk staut sich das Wasser dann aber natürlich auf und belastet dort die Deiche. Heiko Spekker möchte daher wissen, ob eine gewisse Nachgiebigkeit dem Wasser gegenüber von Vorteil sein kann:
"Wir wollen untersuchen, ob wir die Sperrwerke gegebenenfalls etwas länger offen halten können, damit die Sturmflut weiter ins Binnenland eindringen kann. Dort ist Flutraum vorhanden. Wir versuchen, diesen Flutraum optimaler nutzen zu können, dann erst die Sperrwerke zu schließen und das betrifft dann den Raum Bremen und die Hafengebiete in Bremen, um dort die Wasserstände senken zu können."
Gleichzeitig könnten Hochwasser-Polder bei Bedarf zugeschaltet werden. Um die Sturmflut im Tidefluss gezielt zu steuern. Im Computer haben die Wissenschaftler aus Hannover das für die Weser-Sturmflut von 1999 durchgerechnet. Ergebnis: Um vierzig bis fünfzig Zentimeter hätte das Hochwasser in Bremen gesenkt werden können. Eine Alternative also zu der Erhöhung von Deichen. Oder eben von Hochwasserschutzwänden aus Stahlbeton in den Städten. Denn das ist bis heute das Mittel der Wahl, so Olaf Müller von der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt in Hamburg.
"Konstruktiv machen wir das heute so, dass wir an der vorhandenen Bewehrung neue Bewehrung anschrauben können. Und dann kommt da ein Betonmantel darüber und insofern kann man die Konstruktion relativ einfach erhöhen."
Aber in der Tidestadt Hamburg muss Hochwasserschutz auch immer wieder neu erfunden werden. So zum Beispiel für das Projekt HafenCity. Ein ehemaliges Hafengebiet, das in den kommenden Jahren ausgebaut werden soll zu einem neuen Stadtviertel mit Platz für Wohn- und Geschäftsgebäude. Müller:
"Dieses Konzept ist dadurch von Besonderheit, dass wir das Wohnen hier erstmals zulassen außerhalb und damit vor der öffentlichen Hochwasserschutzlinie."
Aufschüttungen sollen die Gebäude dort schützen, ungefähr so hoch wie die Schutzdeiche für den Rest der Stadt. Außerdem gelten für den Bau einige zusätzliche Vorschriften. Müller:
"Das bedeutet im Einzelfall, dass statt normalem Fensterglas Panzerglas eingebaut wird, dass bestimmte Tore geschaffen werden, um auch diese Gebäude alleine für sich hochwassersicher zu machen."
Und wenn doch einmal das Wasser in dem neuen Stadtviertel steigen sollte, gibt es hoch gelegene Rettungswege, also sozusagen "HafenHighways" in der "HafenCity".
"Wir haben speziell für die Unterweserregion, für die Weser, untersucht, dass diese Ereignisse nicht korrelieren, dass extreme Oberwasserabflüsse nicht gleichzeitig mit extremen Sturmfluten auftreten. Das muss aber nicht übertragbar sein auf andere Tideflüsse."
Die Weser mit Bremen im Einfluss der Gezeiten kommt nach der Elbe auf Platz Nummer zwei unter den deutschen Tideflüssen. Gegen Sturmfluten helfen hier Deiche und Sperrwerke. Das sind Gebäude quer im Fluss, Pforten, die bei Bedarf geschlossen werden können. Der Flut wird sozusagen ein Riegel vorgeschoben. Im Gebiet zwischen Küste und Sperrwerk staut sich das Wasser dann aber natürlich auf und belastet dort die Deiche. Heiko Spekker möchte daher wissen, ob eine gewisse Nachgiebigkeit dem Wasser gegenüber von Vorteil sein kann:
"Wir wollen untersuchen, ob wir die Sperrwerke gegebenenfalls etwas länger offen halten können, damit die Sturmflut weiter ins Binnenland eindringen kann. Dort ist Flutraum vorhanden. Wir versuchen, diesen Flutraum optimaler nutzen zu können, dann erst die Sperrwerke zu schließen und das betrifft dann den Raum Bremen und die Hafengebiete in Bremen, um dort die Wasserstände senken zu können."
Gleichzeitig könnten Hochwasser-Polder bei Bedarf zugeschaltet werden. Um die Sturmflut im Tidefluss gezielt zu steuern. Im Computer haben die Wissenschaftler aus Hannover das für die Weser-Sturmflut von 1999 durchgerechnet. Ergebnis: Um vierzig bis fünfzig Zentimeter hätte das Hochwasser in Bremen gesenkt werden können. Eine Alternative also zu der Erhöhung von Deichen. Oder eben von Hochwasserschutzwänden aus Stahlbeton in den Städten. Denn das ist bis heute das Mittel der Wahl, so Olaf Müller von der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt in Hamburg.
"Konstruktiv machen wir das heute so, dass wir an der vorhandenen Bewehrung neue Bewehrung anschrauben können. Und dann kommt da ein Betonmantel darüber und insofern kann man die Konstruktion relativ einfach erhöhen."
Aber in der Tidestadt Hamburg muss Hochwasserschutz auch immer wieder neu erfunden werden. So zum Beispiel für das Projekt HafenCity. Ein ehemaliges Hafengebiet, das in den kommenden Jahren ausgebaut werden soll zu einem neuen Stadtviertel mit Platz für Wohn- und Geschäftsgebäude. Müller:
"Dieses Konzept ist dadurch von Besonderheit, dass wir das Wohnen hier erstmals zulassen außerhalb und damit vor der öffentlichen Hochwasserschutzlinie."
Aufschüttungen sollen die Gebäude dort schützen, ungefähr so hoch wie die Schutzdeiche für den Rest der Stadt. Außerdem gelten für den Bau einige zusätzliche Vorschriften. Müller:
"Das bedeutet im Einzelfall, dass statt normalem Fensterglas Panzerglas eingebaut wird, dass bestimmte Tore geschaffen werden, um auch diese Gebäude alleine für sich hochwassersicher zu machen."
Und wenn doch einmal das Wasser in dem neuen Stadtviertel steigen sollte, gibt es hoch gelegene Rettungswege, also sozusagen "HafenHighways" in der "HafenCity".