Donnerstag, 18. April 2024

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Kultur für alle?

Wohl kein zweites Buch hat in der deutschen Kulturpolitik so viel verändert wie die Streitschrift "Kultur für alle" von Hilmar Hoffmann. Viele seiner Forderungen wurden damals bundesweit umgesetzt. In Zeiten der finanzschwachen Kommunen stehen sie jedoch wieder auf der Tagesordnung.

Hilmar Hoffmann im Gespräch mit Stefan Koldehoff | 16.01.2011
    Als der damalige Frankfurter Kulturdezernent 1979 seine Forderung nach Teilhabe breiter Bevölkerungsschichten an Theatern und Museen, Opern und Bibliotheken forderte, hatte er als einer der ersten Politiker die Bedeutung von Kultur und Bildung für die Gesellschaft erkannt. Viele von Hoffmanns Forderungen - etwa der Ausbau von Büchereien oder moderatere Eintrittspreise für Theater und Opernhäusern - wurden danach bundesweit umgesetzt. Inzwischen allerdings stehen sie wieder in Frage - weil Kultur nach wie vor eine freiwillige Aufgabe von Kommunen und Ländern ist, und weil sie deshalb, sobald das Geld fehlt, auf den Streichlisten der Parlamente meist ganz oben steht. Was ist geworden aus der legendären Forderung "Kultur für alle"?