Der Zweite Weltkrieg hat sein literarisches Werk geprägt, die politische Entwicklung in Weißrussland sein Leben: Die Rede ist von dem Schriftsteller Wassil Bykau, der gestern im Alter von 79 Jahren gestorben ist. Seine letzten Lebensjahre verbrachte Bykau zum größten Teil im Ausland - in Deutschland, Finnland und Tschechien, da er mit dem autoritären Regime von Staatspräsident Lukaschenko in Konflikt geraten war. Obwohl sich Bykau als Schriftsteller nie über die Gegenwart geäußert hat, wollte man ihn in seiner Heimat mundtot machen. Auch in der Sowjetzeit war der Autor immer wieder mit Publikationsverboten belegt. Als das Ende der Sowjetunion absehbar war, engagierte sich Bykau in der jungen weißrussischen Demokratiebewegung. Ein Dissident ist er nie gewesen, aber immer ein politischer Autor. Am bekanntesten wurden seine Romane "Die Kiesgrube" und "Die Toten haben keine Schmerzen". In letzterem geht es um einen Hauptmann der Sowjetarmee, der seine Truppe im Stich lässt und sich den Deutschen als Gefangener andient. Als Jugendlicher war Bykau freiwillig in den Zweiten Weltkrieg gezogen. Seine Erlebnisse an der Front in Jugoslawien bestimmten seine Bücher bis zu seinem Tod.
Russland wird ja im Herbst auf der Frankfurter Buchmesse das Gastland sein. Heute fand dazu in Frankfurt eine Pressekonferenz statt. Dabei wurde bekannt, dass die russische Literaturszene mit über 100 Verlagen und ähnlich vielen Schriftstellern bei der Buchmesse präsent sein wird. Den Schwerpunkt wolle man bei der aktuellen russischen Literatur setzen, so betonte der Leiter des Organisationskomitees, Wladimir Grigoriev. Für Russland ist es der zweite Anlauf als Buchmessen-Gastland. 1992 scheiterte die Teilnahme am Zerfall der Sowjetunion. Die zentrale Ausstellung soll wie im Vorjahr im Forum stattfinden und widmet sich der 300-jährigen Geschichte von Sankt Petersburg.
Der Bundesverband deutscher Banken sieht für das zweite Halbjahr vorsichtige Zeichen für eine Erholung der Wirtschaft. Unwahrscheinlich, dass sich diese Prognose auf Anzeichen in der Buchbranche gründet. Dabei wurden in Buchhandlungen in Deutschland am Samstag und heute so viele Bücher von einem Titel verkauft, wie noch nie zuvor. Der Zauber um Harry Potter tut seine Wirkung. Zwar kommt im November die deutsche Ausgabe heraus. Aber die Potter-Fans wollen nicht warten. Viele sind bereit sind, ihre gut verstauten Englisch-Kenntnisse wieder herauszukramen. Der Verkaufserfolg war offenbar sogar größer als beim vierten Potter-Band auf Deutsch. In Großbritannien bricht der fünfte Harry-Potter-Band derweil alle Verkaufsrekorde. Eine Supermarktkette zählte 220 verkaufte Exemplare pro Minute. Und in den USA wurden am ersten Tag fünf Millionen Exemplare verkauft. Das ist fast fünf Mal so viel wie der gesamte Jahresverkauf des US-Bestsellers vom vergangenen Jahr - das war ein Thriller von John Grisham.