Wolfram Weimer
Kulturstaatsminister untersagt Gendersprache in Dienstschreiben

Kulturstaatsminister Weimer untersagt in der offiziellen Kommunikation seiner Behörde die Verwendung sogenannter Gendersprache. Wie Weimer der "Bild am Sonntag" bestätigte, wird in Briefen, E-Mails und Vermerken auf Formulierungen mit Sternchen oder Binnen-I verzichtet.

    Weimer im Porträt, er trägt eine Brille, ein dunkles Jackett und eine Krawatte. Er steht vor einer rot-weißen Wand, an der Bilder hängen.
    Kulturstaatsminister Wolfram Weimer (picture alliance / photothek.de / Florian Gaertner)
    Weimer sagte, damit halte man sich an die Vorgaben des Rats für deutsche Rechtschreibung. Die Regel gilt den Angaben zufolge für die rund 470 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Behörde in Berlin und Bonn.

    Duden-Redaktion: Man kann auch anders gendern

    Die Leiterin der Duden-Redaktion, Neuhaus, rät, das Gendern nicht auf Sonderzeichen wie Gendersternchen zu reduzieren. „Man kann sich auch geschlechtsübergreifend und geschlechtssensibel mit ganz vielen anderen schönen Möglichkeiten der deutschen Sprache ausdrücken, seien es Wörter wie 'Mitglied', 'Leute', 'Person' oder 'Leitung', sagte die promovierte Sprachwissenschaftlerin dem MDR. “Da gibt es ganz viele Optionen, die oft gar nicht unter Gendern gefasst werden, die aber die gleichen Möglichkeiten herstellen." Neuhaus wies zudem darauf hin, dass sich Sprache in einem stetigen Wandel befinde. Wir redeten heute nicht mehr so wie Goethe und Schiller miteinander gesprochen hätten. Dies bilde auch die gesellschaftliche Entwicklung ab.
    Immer wieder wird in Deutschland zum Teil kontrovers über die Gendersprache diskutiert. In mehreren Bundesländern gibt es bereits Regelungen, die die Verwendung, etwa in Behörden oder an Schulen, untersagen. In Hamburg scheiterte eine entsprechende Volksinitiative.
    Diese Nachricht wurde am 04.08.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.