
Weimer hatte dies in einer ersten Stellungnahme als "schweren Schlag" bezeichnet. Der uneingeschränkte internationale Austausch gehöre zum Wesenskern der Kunstfreiheit und des Fortschritts in Kunst und Kultur. Der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien betonte gegenüber Bloomberg, Deutschland stehe für Kunst- und Pressefreiheit, für Studienqualität und Offenheit, Diskurs und Diversität. Studenten von Harvard und anderen amerikanischen Universitäten seien hier sehr willkommen.
Das US-Heimatschutzministerium hatte angekündigt, Harvard die Zulassung für das Studenten- und Gastwissenschaftlerprogramm zu entziehen. In der Folge können ausländische Studenten die Universität nahe Boston nicht mehr besuchen. Inzwischen hob eine US-Bundesrichterin das Verbot jedoch per einstweiliger Anordnung auf, nachdem Harvard geklagt hatte. Ob sich die Regierung von US-Präsident Trump daran hält, ist unklar.
Die in Harvard lehrende Geschichtsprofessorin Alison Frank Johnson befürchtet, dass die Regierung gezielt gegen die unabhängige Wissenschaft in den USA vorgehen will. Ohne ausländische Studenten und Wissenschaftler könne Harvard nicht weiterbestehen, sagte sie im Deutschlandfunk. Die Vorwürfe gegen die ausländischen Studierenden seien Unsinn. Auch jüdische Studierende seien sicher.
China wirft USA Politisierung des Wissenschaftsaustauschs vor
Offiziell begründet Trump sein Vorgehen mit einer angeblich verfehlten "Ideologie" der Uni und Antisemitismus auf dem Campus. Der Vorwurf bezieht sich vor allem auf pro-palästinensische Demonstrationen in Harvard, aber auch an andern Unis wie der Columbia-Universität in New York seit dem Beginn des Gaza-Krieges am 7. Oktober 2023.
Die chinesische Regierung spricht von einer "Politisierung" des Wissenschaftsaustausches. Der Schritt werde nur dem Image und dem internationalem Ansehen der USA schaden, sgte eine Sprecherin der Regierung in Peking.
Diese Nachricht wurde am 24.05.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.