Öffentlich-Rechtlicher Rundfunk
Kulturstaatsminister Weimer fordert ARD zum ESC-Boykott bei Ausschluss Israels auf

Die Europäische Rundfunkorganisation EBU entscheidet heute über einen möglichen Ausschluss der israelischen Sendeanstalt vom Eurovision Song Contest. Sollte es so kommen, fordert Kulturstaatsminister Weimer eine Absage Deutschlands für den Wettbewerb.

    Israelische Fans beim ESC in Basel 2025.
    Israelische Fans beim ESC in Basel 2025. (IMAGO / TT / IMAGO / Jessica Gow / TT)
    Weimer sagte der Nachrichtenagentur Reuters, den ESC ohne Israel dürfe es nicht geben. Es sei bestürzend zu sehen, dass Künstler in Europa ausgegrenzt würden, alleine weil sie Israelis oder Juden seien. Dies widerspreche den europäischen Grundwerten und der Freiheit der Kunst zutiefst. Er hoffe, dass dieses Wertefundament auch bei der anstehenden EBU-Sitzung Beachtung finde.
    Die öffentlich-rechtlichen TV-Sender aus Slowenien, Irland, Spanien und den Niederlanden hatten vor der Sitzung mit einem Rückzug von der Veranstaltung gedroht, sollte Israel am Wettbewerb 2026 teilnehmen. Die Sender begründen ihre Haltung mit der hohen Zahl palästinensischer Opfer im Gaza-Krieg durch das Vorgehen der israelischen Armee.
    Die EBU hatte kürzlich zudem angekündigt, die Regeln für das Online-Voting zum ESC 2026 in Wien zu ändern. So soll jeder Zuschauer nur noch maximal zehn statt bislang 20 Stimmen vergeben dürfen. Teilnehmende Sender werden in Bezug auf Werbekampagnen eingeschränkt. Hintergrund ist eine Debatte über ein sehr starkes Abschneiden Israels im Publikumsvoting 2025.
    Diese Nachricht wurde am 04.12.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.