Gedenken
Kulturstaatsminister Weimer warnt vor antisemitischen Aktionen zum Jahrestag des Hamas-Überfalls am 7. Oktober

Kulturstaatsminister Weimer mahnt Kunst und Kultur, den bevorstehenden Jahrestag des Hamas-Angriffs auf Israel am 7. Oktober als "Tag der Trauer" zu respektieren. Wer antisemitische Aktionen in Kultureinrichtungen des Bundes plane, werde "dafür keine Bühne bekommen".

    Wolfram Weimer spricht auf einer Veranstaltung.
    Kulturstaatsminister Wolfram Weimer (parteilos) (picture alliance / dpa / Soeren Stache)
    Dies gelte am 7. Oktober besonders, "aber an jedem anderen Tag auch", sagte Weimer der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Antisemitismus könne nicht die Antwort auf den Konflikt zwischen Israel und der Hamas sein. Der parteilose Politiker betonte aber auch, Kritik an der Politik der israelischen Regierung könne jeder äußern. Auch provozieren könne Kultur, ergänzte Weimer. "Da stehe ich an der Seite der Freiheit der Kultur."

    Von Politik und Medien "unter Druck gesetzt"

    Der Hamas-Angriff auf Israel jährt sich am Dienstag zum zweiten Mal. Einige Kultureinrichtungen planen Veranstaltungen dazu: Am Residenztheater München etwa lesen Mitglieder des Ensembles Texte des Historikers Michael Wolffsohn, in Berlin spricht der Autor Ronen Steinke in der Akademie der Wissenschaften über die Frage "Was heißt hier Staatsräson?".
    Ein Konzert des Rappers Chefket im Rahmen einer Veranstaltungsreihe des Moderators Jan Böhmermann am 7. Oktober wurde dagegen abgesagt - nach Kritik von Weimer sowie der Jüdischen Gemeinde, die Chefket eine antisemitische Haltung vorwarfen. Daraufhin zogen auch alle anderen Musiker ihre Auftritte zurück. Die Band Blumengarten kritisierte, dass Künstler und Veranstalter von Politik und manchen Medien "gezielt unter Druck gesetzt" worden seien, weil sie auf die "untragbare Situation in Palästina aufmerksam machen".
    Diese Nachricht wurde am 05.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.