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Italien
Kulturstaatssekretär Sgarbi tritt nach Skandal um gestohlenes Gemälde zurück

Der mutmaßliche Diebstahl eines Kunstwerks hat in Italien politische Folgen: Kulturstaatssekretär Vittorio Sgarbi hat seinen Rücktritt eingereicht. Im Januar hatte die Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen den 71-Jährigen eingeleitet.

    Der italienische Kultur-Staatssekretär Vittorio Sgarbi hält sich die Hand vor den Mund.
    Italiens Kultur-Staatssekretär Vittorio Sgarbi. (picture alliance / Vyacheslav Prokofyev)
    Sgarbi war zuvor als Kunsthistoriker und Kritiker bekannt geworden. Bei dem gestohlenen Gemälde geht es um ein Kunstwerk des Barockmalers Rutilio di Lorenzo Manetti. Es wurde 2013 entwedet. Ein Bild im Besitz von Sgarbi ist laut Medienberichten praktisch identisch mit dem gestohlenen Bild. Sgarbi wies die Vorwürfe zurück und behauptete, es handele sich um zwei verschiedene Gemälde. Das Bild in seinem Besitz sei das Original.
    Im Oktober hatte die italienische Kartellbehörde bereits eine Untersuchung gegen Sgarbi eingeleitet, bei der es um hohe Honorare für Auftritte bei Kulturveranstaltungen geht. Sgarbis Rücktritt ist der erste in der Regierung der rechtspopulistischen Ministerpräsidentin Meloni, die seit Oktober 2022 im Amt ist.
    Diese Nachricht wurde am 03.02.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.