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Kunstmarkt
"Augenmerk liegt zu stark auf der Preisentwicklung"

Rekordergebnisse bei Auktionen: Immer wieder erzielen einzelne Bilder fantastische Summen. Ist Kunst das bessere Gold unserer Tage? Nicht für den Kunsthistoriker Christian Demand. Kein Mensch beobachte den gesamten Markt, nur ein winziges Segment stünde im Fokus der Aufmerksamkeit, sagte Demand im DLF.

Christian Demand im Gespräch mit Michael Köhler |
    Christian Demand im Porträt
    Christian Demand, Herausgeber der Zeitschrift Merkur (Deutschlandradio - Andreas Buron)
    Deshalb entstünde ein falsche Eindruck. "Wir wissen nicht, was sich nicht verkaufen ließ und welche Werke möglicherweise weit unter ihrem Wert verkauft wurden", sagte Demand.

    Kapriolen des Kunstmarkts
    Die Verwunderung sei auch der Tatsache geschuldet, dass man den Kunstmarkt mit anders organisierten Märkten vergleiche. Wenn es jedoch nur ein Original gebe, müssten andere Maßstäbe angesetzt werden. Demand forderte eine bessere Berichterstattung über Hintergründe, die vermeintliche Kapriolen auf dem Kunstmarkt erklären könnten.

    Mit Blick auf die Funktion von öffentlichen Museen sagte Demand: Die zum Teil exorbitante Preisentwicklung führe dazu, dass Museen sehr hoch bewertete Kunst häufig nicht mehr selbst ankaufen könnten. Aufgrund der hohen Betriebskosten sei das Ankaufspotenzial gering. Umso wichtiger seien Schenkungen durch Sammler.
    Das vollständige Interview können Sie unserem Audio-Angebot nachhören.