Noch drehen sich in Deutschland keine Windräder auf hoher See. Es gibt bisher lediglich zwei Prototypen, die im Wasser stehen, in Emden und in Rostock. Die ersten Offshore-Anlagen werden in den kommenden Wochen nördlich der Insel Borkum gebaut. Alpha Ventus heißt das Testfeld. Betrieben wird der erste Windpark Deutschlands von den beiden Energiekonzernen E.on und Vattenfall. Alpha Ventus sei erst der Anfang, sagt Jan Rispens von der Windenergieagentur Bremerhaven, Organisator der Konferenz Windstärke 08:
"Das Bundesamt für Seeschifffahrt hat schon 16 Windparks Nordsee genehmigt. Die repräsentieren eine Leistung von 5000 bis 6000 Megawatt, das können Sie vergleichen mit fünf, sechs großen Atomkraftwerken oder fossilen Kraftwerken. "
Jan Rispens führt das steigende Interesse vieler Unternehmen an der Offshore-Technologie auch auf die Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes zurück. Der Bundestag beschloss Anfang Juni, die Vergütung der Kilowattstunde von 9 auf 15 Cent zu erhöhen, wenn der Windpark bis Ende 2015 ans Netz geht. Unter den alten Bedingungen sei es für Hersteller und Projektentwickler nicht wirtschaftlich gewesen, Offshore-Windparks zu bauen, so Jan Rispen. Jetzt seien die Rahmenbedingungen besser:
"Die Bundesregierung hat offiziell vor, bis 2030 25.000 Megawatt Windkraft auf See zu installieren, das ist eine abstrakte Zahl, damit könnte man 15 Prozent der Stromversorgung abdecken. Ein Potenzial, vergleichbar mit dem, was die Windenergie an Land schon leistet. "
Auch Bremens Umweltsenator Reinhard Loske sieht in der Offshore-Windenergie großes Potenzial, Deutschland langfristig preiswert mit Strom zu versorgen. Unter anderem sei das auch das Ergebnis politischer Rahmenbedingungen:
"Es ist für uns sehr, sehr wichtig, dass jetzt das erneuerbare Energiengesetz endlich es ermöglicht, dass die Windenergie den Sprung vom Land aufs Meer schafft. Es immer bei neuen Technologie so: Wenn man zu früh springt, kann man sich das Genick brechen, kommt man zu spät, sind schon andere da. Aber die Rahmenbedingungen sind jetzt da, wir haben jetzt Planungssicherheit. "
Nach zehnjähriger Planung wird Alpha Ventus, das Testfeld vor Borkum, jetzt entstehen. Der Hersteller der Windräder ist die Firma Multibrid, sie gehört zum französischen Nuklearkonzern Areva. Felix Debierre von Multibrid über den Planungsstand:
"Wir sind bereit, schon einige Prototypen hergestellt, zwei weitere werden aufgebaut, im Juli ans Netz gebaut, wir sind dabei, die Turbinen für das Borkum-West-Testfeld zu fertigen und wir bereiten uns vor, in die Serienfertigung zu gehen. "
Und dafür braucht man Arbeitskräfte. Waren es vor zwei Jahren noch 25 Mitarbeiter, sind es heute 110. Und Ende des Jahres will Multibrid in Bremerhaven bereits 200 Mitarbeiter beschäftigen. In der strukturschwachen Region im Nordwesten Deutschlands setzt man große Hoffnungen in den Boom der Windbranche. Offenbar zu Recht. Denn in Bremerhaven haben sich viele Unternehmen angesiedelt, und ihre Pläne sind ehrgeizig: Felix Debierre:
"Wir haben das Ziel, pro Jahr 100 Turbinen bis 2011 zu erreichen, was 500 Megawatt darstellt pro Jahr. "
Im Moment werden nach Berechnungen der Windenergieagentur an der gesamten Nordseeküste 500 Millionen Euro investiert, allein die Hälfte davon in Bremerhaven. Die Stadt rüstet sich daher, neues wirtschaftliches Zentrum im Nordwesten Deutschlands zu werden. Doch bei der Konferenz "Windstärke 08 - Kurs Offshore" geht es nicht nur darum, sich selbst zu feiern. Es soll auch um die Probleme gehen, etwa um Fragen der Logistik, also: Wie kommt der Strom vom Meer zum Verbraucher. Außerdem werden Probleme bei Service und Wartung der Windparks besprochen. Orkane können die Kabelkanäle zerstören. Die Windräder stehen auf großen Stahlkonstruktionen, sie werden auf dem Meeresboden verankert, was deren Wartung kompliziert macht. Die Kosten dafür sind für die Firmen kaum zu kalkulieren.
"Das Bundesamt für Seeschifffahrt hat schon 16 Windparks Nordsee genehmigt. Die repräsentieren eine Leistung von 5000 bis 6000 Megawatt, das können Sie vergleichen mit fünf, sechs großen Atomkraftwerken oder fossilen Kraftwerken. "
Jan Rispens führt das steigende Interesse vieler Unternehmen an der Offshore-Technologie auch auf die Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes zurück. Der Bundestag beschloss Anfang Juni, die Vergütung der Kilowattstunde von 9 auf 15 Cent zu erhöhen, wenn der Windpark bis Ende 2015 ans Netz geht. Unter den alten Bedingungen sei es für Hersteller und Projektentwickler nicht wirtschaftlich gewesen, Offshore-Windparks zu bauen, so Jan Rispen. Jetzt seien die Rahmenbedingungen besser:
"Die Bundesregierung hat offiziell vor, bis 2030 25.000 Megawatt Windkraft auf See zu installieren, das ist eine abstrakte Zahl, damit könnte man 15 Prozent der Stromversorgung abdecken. Ein Potenzial, vergleichbar mit dem, was die Windenergie an Land schon leistet. "
Auch Bremens Umweltsenator Reinhard Loske sieht in der Offshore-Windenergie großes Potenzial, Deutschland langfristig preiswert mit Strom zu versorgen. Unter anderem sei das auch das Ergebnis politischer Rahmenbedingungen:
"Es ist für uns sehr, sehr wichtig, dass jetzt das erneuerbare Energiengesetz endlich es ermöglicht, dass die Windenergie den Sprung vom Land aufs Meer schafft. Es immer bei neuen Technologie so: Wenn man zu früh springt, kann man sich das Genick brechen, kommt man zu spät, sind schon andere da. Aber die Rahmenbedingungen sind jetzt da, wir haben jetzt Planungssicherheit. "
Nach zehnjähriger Planung wird Alpha Ventus, das Testfeld vor Borkum, jetzt entstehen. Der Hersteller der Windräder ist die Firma Multibrid, sie gehört zum französischen Nuklearkonzern Areva. Felix Debierre von Multibrid über den Planungsstand:
"Wir sind bereit, schon einige Prototypen hergestellt, zwei weitere werden aufgebaut, im Juli ans Netz gebaut, wir sind dabei, die Turbinen für das Borkum-West-Testfeld zu fertigen und wir bereiten uns vor, in die Serienfertigung zu gehen. "
Und dafür braucht man Arbeitskräfte. Waren es vor zwei Jahren noch 25 Mitarbeiter, sind es heute 110. Und Ende des Jahres will Multibrid in Bremerhaven bereits 200 Mitarbeiter beschäftigen. In der strukturschwachen Region im Nordwesten Deutschlands setzt man große Hoffnungen in den Boom der Windbranche. Offenbar zu Recht. Denn in Bremerhaven haben sich viele Unternehmen angesiedelt, und ihre Pläne sind ehrgeizig: Felix Debierre:
"Wir haben das Ziel, pro Jahr 100 Turbinen bis 2011 zu erreichen, was 500 Megawatt darstellt pro Jahr. "
Im Moment werden nach Berechnungen der Windenergieagentur an der gesamten Nordseeküste 500 Millionen Euro investiert, allein die Hälfte davon in Bremerhaven. Die Stadt rüstet sich daher, neues wirtschaftliches Zentrum im Nordwesten Deutschlands zu werden. Doch bei der Konferenz "Windstärke 08 - Kurs Offshore" geht es nicht nur darum, sich selbst zu feiern. Es soll auch um die Probleme gehen, etwa um Fragen der Logistik, also: Wie kommt der Strom vom Meer zum Verbraucher. Außerdem werden Probleme bei Service und Wartung der Windparks besprochen. Orkane können die Kabelkanäle zerstören. Die Windräder stehen auf großen Stahlkonstruktionen, sie werden auf dem Meeresboden verankert, was deren Wartung kompliziert macht. Die Kosten dafür sind für die Firmen kaum zu kalkulieren.