Kurt Masur dirigiert Schostakowitsch: Der erste Zyklus der Sinfonien
"Blick" in einen Archivschatz

Die 15 Sinfonien Dmitri Schostakowitschs sind ein Zeitdokument des 20. Jahrhunderts, von der jungen Sowjetunion über die dunklen Jahre stalinistischer Verfolgung und des Zweiten Weltkriegs bis in den Kalten Krieg. Kurt Masur spielte als Erster alle im Zyklus.

Am Mikrofon: Alexander Gurdon |
Kapellmeister Prof. Dr. Kurt Masur anlässlich einer Pressekonferenz 1989 im Leipziger Gewandhaus.
Kurt Masur nutzte auch den 70. Geburtstag des Komponisten, um seine Werke aufs Programm zu nehmen und betonte damals den Wunsch, „die große musikalische Vergangenheit mit der Musik unserer Epoche zu verbinden“. (imago / Werner Schulze)
Die Aufführungen standen stets im Schatten besonderer politischer Umstände, an eine zyklische Interpretation aller Sinfonien war gar nicht zu denken.
Umso erstaunlicher ist es, dass kurz nach Schostakowitschs Tod der Dirigent Kurt Masur mit seinem Leipziger Gewandhausorchester in den Spielzeiten 1976 bis 1978 daran ging, alle Sinfonien ins Programm zu nehmen.

Besonderer Schatz im Archiv

Der Rundfunk der DDR nahm diese Konzerte auf, wovon jedoch nur wenige gesendet wurden. In den „Historischen Aufnahmen“ werden nun zum ersten Mal Ausschnitte aus diesem besonderen und allerersten Sinfonien-Zyklus präsentiert.