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Länder-Sportminister besorgt um Breitensport-Finanzierung

Das staatliche Glücksspielmonopol und das Kennenlernen des neuen Bundesminister für den Sport standen im Mittelpunkt der Sportministerkonferenz. Ein Bericht.

Von Matthias Günther |
    Die Sportminister der Länder sorgen sich um die künftige Finanzierung des Breitensports, wenn das staatliche Glücksspielmonopol fällt. Bisher erwirtschaften Lotto und Oddset nach Angaben der Landessportbünde im Jahr mehr als 500 Millionen Euro für den Sport.

    Schleswig-Holstein aber will den Glücksspielstaatsvertrag kündigen - das hat die neue CDU-FDP-Koalition vereinbart. Sie bezweifelt einerseits, dass das staatliche Glücksspielmonopol rechtlich zulässig ist. Andererseits will sie private Unternehmen, die ihre Sportwetten über das Internet vom Ausland aus anbieten, zurück ins Land holen und so auch wieder als Steuerzahler gewinnen. Schleswig-Holsteins Innenminister Klaus Schlie, CDU, der derzeitige Vorsitzende der Sportministerkonferenz:

    "Es ist doch eindeutig so - das ist nicht nur bei uns in Schleswig-Holstein, sondern bundesweit festzustellen -, dass des ja erst vor kurzem abgeschlossenen neuen Staatsvertrages die Einnahmen aus diesen Glücksspiel-Mitteln erheblich zurückgehen und deswegen auch die Argumentation, das sei eine sichere Basis zur Finanzierung des Sports, dass das gar nicht mehr gesichert ist."

    Ob das staatliche Glücksspielmonopol nun fällt oder nicht - der Sport soll unabhängig davon auch in Zukunft die gleichen Mittel wie bisher für seine gemeinnützige Arbeit bekommen. Dafür wollen sich die Sportminister einsetzen. Das könne in jedem Land unterschiedlich geregelt werden, hieß es. In Mecklenburg-Vorpommern und Rheinland-Pfalz bekomme der Sport schon jetzt einen Festbetrag - unabhängig von der Höhe der jeweiligen Glücksspiel-Einnahmen. Auf Anregung Schleswig-Holsteins wollen die Sportminister mehr Kinder aus sozial schwachen Familien in die Sportvereine holen. Sie müssten gemeinsam mit ihren Altersgenossen am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können, sagte Minister Schlie. Die Sportminister wollen nun positive Beispiele aus ganz Deutschland zusammentragen und daraus Empfehlungen erarbeiten - für Vereine, Kommunen, Schulen und Kindergärten.