Der Mensch bedroht die Existenz der Wale. Nicht nur durch die Fischerei. Auch der Lärm macht den Tieren zu schaffen, erklären die Walforscher. Denn unter Wasser ist es laut. Darunter leiden besonders die Schweinswale in Nord- und Ostsee. Klaus Lucke von der Universität in Kiel:
"Sie benutzen Echolokation, ähnlich wie Fledermäuse. Und wenn sie nicht mehr in der Lage sind, diese Echos der Geräusche, die sie erst mal aussenden - wenn sie nicht in der Lage sind, diese Echos zu hören, dann können sie auch nicht feststellen, wo der Fisch vor ihrer Schnauze ist."
Die Schweinswale orientieren sich unter Wasser also mit Schallgeräuschen, einem Klicken gleich.
Bei der Futtersuche sind sie dann auf ihr sensibles Gehör angewiesen. Und das wird zum Beispiel beim Bau der sogenannten Offshore Windkraftanlagen empfindlich gestört.
"Wir haben im Rahmen eines Forschungsprojekts vom Bundesumweltministerium Untersuchungen mit einem Schweinswal durchgeführt, um herauszufinden, wie belastbar ist das Gehör eines Schweinswals. Wir sind ganz vorsichtig herangegangen, haben das Tier immer lauteren Geräuschen ausgesetzt und jeweils getestet: Hat es jetzt bei dem Tier zu dieser zeitweiligen Hörschwellenverschiebung, also zur zeitweiligen Schwerhörigkeit geführt. Und wir haben dabei an dem einen Tier bei einer Lautstärke von 200 Dezibel feststellen können, dass es da zu diesem Discoeffekt kommt."
200 Dezibel - das gleicht einem startenden Flugzeug. Um diese Lärmbelästigung zu senken, kann Luft als Schallisolator eingesetzt werden. Dabei wird unter Wasser ein Luftblasenschleier erzeugt und um die Pfähle gelegt, sobald die in den Meeresboden gerammt werden. Die Baufirmen allerdings nutzen diese zeitaufwendige und deshalb kostspielige Methode nicht, kritisieren die Walforscher . Was fehlt, ist eine klare EU-Richtlinie, die die Bauunternehmen zum Einsatz entsprechender Schallisolatoren verpflichtet. Dem Schweinswal wäre damit - zumindest - ein Stück weit geholfen.
In der Nordsee leben etwa 250.000 dieser anthrazitgrauen Meeressäuger. Wie viele Schweinswale es derzeit in der Ostsee gibt - dazu haben die Forscher keine genauen Zahlen. Sie schätzen den Bestand auf wenige 100 Tiere. Besonders in der östlichen Ostsee nimmt die Population der Schweinswale stark ab. Die Wissenschaftler erklären das damit, dass sich der Bestand nach den strengen Eiswintern vor rund 80 Jahren nie richtig erholt hat. Schuld seien die zunehmende Verschmutzung der Ostsee und die Fischerei, bei der die Schweinswale als Beifang ins Netz gehen. Weil es nur noch wenige dieser Meeressäuger gibt, die hin und wieder mit ihrer Rückenfinne aus dem Wasser blitzen, sind Zählungen und entsprechende Hochrechnungen vom Hubschrauber aus nicht mehr möglich, sagt Ursula Verfuß vom Deutschen Meeresmuseum Stralsund. Röhrenförmige Detektoren - verankert im Meeresboden - sollen helfen:
"Da ist ein Unterwassermikrofon drin. Schweinswale sind ja akustische Tiere, sie machen Echoortung, das heißt: Sie senden Serien von Lauten aus. Und das nutzen wir, um die Schweinswale zu detektieren. Die Geräte sind stationär. Und immer wenn ein Schweinswal vorbeikommt, kann das Unterwassermikrofon diese Laute aufnehmen."
Alle Ostseeanrainerstaaten - bis auf Russland - haben sich jetzt verpflichtet, an diesem Monitoring teilzunehmen. SAMBA heißt das Projekt. Ziel ist es: die Population der gefährdeten Ostsee-Schweinswale in den kommenden fünf Jahren genau zu erfassen. 300 Detektoren werden dazu insgesamt ausgebracht.
"Sie benutzen Echolokation, ähnlich wie Fledermäuse. Und wenn sie nicht mehr in der Lage sind, diese Echos der Geräusche, die sie erst mal aussenden - wenn sie nicht in der Lage sind, diese Echos zu hören, dann können sie auch nicht feststellen, wo der Fisch vor ihrer Schnauze ist."
Die Schweinswale orientieren sich unter Wasser also mit Schallgeräuschen, einem Klicken gleich.
Bei der Futtersuche sind sie dann auf ihr sensibles Gehör angewiesen. Und das wird zum Beispiel beim Bau der sogenannten Offshore Windkraftanlagen empfindlich gestört.
"Wir haben im Rahmen eines Forschungsprojekts vom Bundesumweltministerium Untersuchungen mit einem Schweinswal durchgeführt, um herauszufinden, wie belastbar ist das Gehör eines Schweinswals. Wir sind ganz vorsichtig herangegangen, haben das Tier immer lauteren Geräuschen ausgesetzt und jeweils getestet: Hat es jetzt bei dem Tier zu dieser zeitweiligen Hörschwellenverschiebung, also zur zeitweiligen Schwerhörigkeit geführt. Und wir haben dabei an dem einen Tier bei einer Lautstärke von 200 Dezibel feststellen können, dass es da zu diesem Discoeffekt kommt."
200 Dezibel - das gleicht einem startenden Flugzeug. Um diese Lärmbelästigung zu senken, kann Luft als Schallisolator eingesetzt werden. Dabei wird unter Wasser ein Luftblasenschleier erzeugt und um die Pfähle gelegt, sobald die in den Meeresboden gerammt werden. Die Baufirmen allerdings nutzen diese zeitaufwendige und deshalb kostspielige Methode nicht, kritisieren die Walforscher . Was fehlt, ist eine klare EU-Richtlinie, die die Bauunternehmen zum Einsatz entsprechender Schallisolatoren verpflichtet. Dem Schweinswal wäre damit - zumindest - ein Stück weit geholfen.
In der Nordsee leben etwa 250.000 dieser anthrazitgrauen Meeressäuger. Wie viele Schweinswale es derzeit in der Ostsee gibt - dazu haben die Forscher keine genauen Zahlen. Sie schätzen den Bestand auf wenige 100 Tiere. Besonders in der östlichen Ostsee nimmt die Population der Schweinswale stark ab. Die Wissenschaftler erklären das damit, dass sich der Bestand nach den strengen Eiswintern vor rund 80 Jahren nie richtig erholt hat. Schuld seien die zunehmende Verschmutzung der Ostsee und die Fischerei, bei der die Schweinswale als Beifang ins Netz gehen. Weil es nur noch wenige dieser Meeressäuger gibt, die hin und wieder mit ihrer Rückenfinne aus dem Wasser blitzen, sind Zählungen und entsprechende Hochrechnungen vom Hubschrauber aus nicht mehr möglich, sagt Ursula Verfuß vom Deutschen Meeresmuseum Stralsund. Röhrenförmige Detektoren - verankert im Meeresboden - sollen helfen:
"Da ist ein Unterwassermikrofon drin. Schweinswale sind ja akustische Tiere, sie machen Echoortung, das heißt: Sie senden Serien von Lauten aus. Und das nutzen wir, um die Schweinswale zu detektieren. Die Geräte sind stationär. Und immer wenn ein Schweinswal vorbeikommt, kann das Unterwassermikrofon diese Laute aufnehmen."
Alle Ostseeanrainerstaaten - bis auf Russland - haben sich jetzt verpflichtet, an diesem Monitoring teilzunehmen. SAMBA heißt das Projekt. Ziel ist es: die Population der gefährdeten Ostsee-Schweinswale in den kommenden fünf Jahren genau zu erfassen. 300 Detektoren werden dazu insgesamt ausgebracht.