
Bildungsexperte Plünnecke sagte der Zeitung, bis zum Jahr 2015 habe sich das System verbessert, seither gehe es bergab. Ursache sei unter anderem eine Überforderung durch die hohe Fluchtmigration.
Laut dem Monitor liegen die Qualitätswerte für 2025 in mehreren zentralen Bereichen deutlich unter dem Vergleichsjahr 2013: Bei Integration und Bildungschancen minus 43,7 Punkte, bei der Schulqualität minus 28,2 Punkte und bei der Bildungsarmut minus 26 Punkte.
Gemischte Reaktionen aus der Politik
Bundesbildungsministerin Prien (CDU) verwies gegenüber der Zeitung auf den Koalitionsvertrag. Vereinbart sei eine "flächendeckende, verpflichtende Sprach- und Entwicklungsdiagnostik für vierjährige Kinder". So könne Förderbedarf rechtzeitig erkannt werden. "Eltern spielen dabei eine Schlüsselrolle", sagte die Ministerin. Ziel sei es, Chancen zu eröffnen, nicht zu sanktionieren. "Aber wenn Kinder Hilfe brauchen und Unterstützung dauerhaft ausbleibt, müssen wir gemeinsam Lösungen finden."
Die bildungspolitische Sprecherin der Unionsfraktion, König, ging weiter. "Im Zweifel müssen wir auch über wirksame Sanktionen nachdenken."
SPD-Bildungspolitikerin Jasmina Hostert befürwortete Sprachtests, lehnte Sanktionen jedoch ab: "Fördermaßnahmen müssen verbindlich sein - das ist der notwendige erste Schritt."
Die Grünen plädierten für bundesweite Standards. "Sprache ist der Schlüssel zur Welt", sagte die Grünen-Bildungsexpertin Reinalter. Verbindliche Tests seien sinnvoll, Strafen für Eltern nicht: "Es geht darum, Eltern mitzunehmen, zu überzeugen und gemeinsam das Beste für ihre Kinder zu erreichen."
AfD-Bildungspolitiker Frömming erklärte, Sprachtests seien zwar wichtig, das eigentliche Problem liege jedoch in Brennpunktschulen, wo zu Hause kaum Deutsch gesprochen werde. "Für den Spracherwerb ist das familiäre Umfeld wichtig", sagte er. "Nichts kann ein funktionierendes Elternhaus ersetzen."
Der Bildungsmonitor wird jedes Jahr im Auftrag der wirtschaftsnahen Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft erstellt. Die vollständige Studie wollen die Forscher in zwei Wochen präsentieren.
Diese Nachricht wurde am 23.08.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.