
Das Schlusslicht bildet der afrikanische Staat Eritrea nach Nordkorea, China und Syrien. Als gut bewertet Reporter ohne Grenzen (RSF) die Lage der Pressefreiheit in sieben Ländern in Europa. Auf Platz eins liegt wie im vergangenen Jahr Norwegen, gefolgt von Estland, den Niederlanden und Schweden. Deutschland rutschte in der Rangliste eine Position nach hinten auf Rang elf. Dies sei aber auf eine verbesserte Lage in anderen Staaten zurückzuführen und nicht auf eine Verschlechterung in Deutschland, hieß es.
RSF-Geschäftsführerin Anja Osterhaus sagte, obwohl Deutschland im globalen Vergleich gut dastehe, gebe es sichtbare Herausforderungen. "Auch 2024 waren erneut diejenigen Journalistinnen und Journalisten gefährdet, die sich mit rechtsextremen Milieus und Parteien wie der AfD beschäftigten: Sie berichten von Feindmarkierungen, Bedrohungen, Beleidigungen und Angst vor körperlicher Gewalt."
Unsicherheit und wirtschaftlicher Druck
Osterhaus betonte, mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebe nun in Staaten, in denen die Lage der Pressefreiheit als sehr ernst eingestuft werde. „Autokraten ist unabhängiger Journalismus ein Dorn im Auge.“
Neben einer fragilen Sicherheitslage und zunehmendem Autoritarismus wirke sich vor allem ökonomischer Druck negativ aus. In fast einem Drittel der Länder mussten Redaktionen im vergangenen Jahr aus wirtschaftlichen Gründen schließen. Häufig sei der wirtschaftlichen Schieflage extremer Druck durch die Behörden vorausgegangen, heißt es in der Analyse. In 160 von 180 beobachteten Ländern schafften es Medien nur „mit Schwierigkeiten“ oder „überhaupt nicht“, stabil zu wirtschaften. In 46 Staaten konzentriere sich Medienbesitz in den Händen weniger Eigentümer.
Reporter ohne Grenzen veröffentlicht die Rangliste der Pressefreiheit seit 2002. Bewertet wird die Situation in verschiedenen Kategorien, darunter Politik, Recht und Wirtschaft.
Diese Nachricht wurde am 02.05.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.