
Die Lage von Minderjährigen habe sich seit der erneuten Machtübernahme der islamistischen Taliban noch einmal deutlich verschlechtert, sagte die Terre-des-Hommes-Referentin Teresa Wilmes anlässlich des heutigen Weltkindertages im Deutschlandfunk (Audio-Link). Die Taliban hätten einen repressiven Polizeistaat errichtet, der auf massiver Unterdrückung basiere.
So könnten die meisten Mädchen nicht zur Schule gehen, es gebe Zwangsverheiratungen mit Kämpfern und auch Genitalverstümmelung. Jungen würden von den Taliban zwangsrekrutiert, was häufig mit Gewalt und sexuellem Missbrauch einhergehe. Dazu komme die fatale humanitäre Lage in Afghanistan, betonte Wilmes. Aus diesen Gründen flüchteten Menschen aus dem Land, unter anderem nach Deutschland.
Terre des Hommes hat einen Bericht über die Erlebnisse von jungen Afghanen erstellt, die nach ihrer Ankunft in der Bundesrepublik über ihre Erfahrungen gesprochen haben. Wilmes kritisierte, in Asylverfahren würden häufig die kinder-spezifischen Fluchtgründe nicht berücksichtigt, weil beispielsweise nur mit Erwachsenen gesprochen werde oder die Kinder über die traumatischen Erlebnisse nicht berichten wollten.
Diese Nachricht wurde am 20.09.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.