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Krawalle
Lage in Frankreich beruhigt sich offenbar weiter

Nach den mehrtägigen Krawallen in Frankreich hat sich die Lage zuletzt weiter beruhigt. Im Großraum Paris ging die Zahl der Festnahmen nach Behördenangaben zurück. Größere Zwischenfälle wurden in der Nacht nicht gemeldet.

    Frankreich, Paris: Mitarbeiter montieren Schutzvorrichtungen in einer Boutique auf der berühmten Avenue des Champs-Elysees. Bei der sechsten Nacht mit Unruhen in Frankreich nach dem Tod eines 17-Jährigen bei einer Polizeikontrolle hat es landesweit 157 Festnahmen gegeben.
    Unruhen in Frankreich nach dem Tod eines 17-Jährigen (Gao Jing/XinHua/dpa)
    Weiterhin sind rund 45.000 Polizisten im Einsatz. Präsident Macron besuchte gestern Abend mit Innenminister Darmanin eine Polizeikaserne im 17. Arrondissement. Im Pariser Vorort L'Haÿ-les-Roses zollten Hunderte Bürgermeister Jeanbrun Solidarität. Dessen Familie war von Randalierern angegriffen worden. Jeanbrun forderte die "schweigende Mehrheit" auf, ihre Stimme gegen die Krawalle zu erheben. Im Lauf des Tages will sich Macron mit mehr als 220 Bürgermeistern treffen, deren Gemeinden von Gewalt betroffen waren.
    Die bisher verursachten Schäden werden auf über eine Milliarde Euro geschätzt. Für genaue Zahlen sei es zwar noch zu früh, aber man liege deutlich über dieser Marke, sagte der Chef der Arbeitgebervereinigung Medef, Roux de Bézieux, der Zeitung "Le Parisien". Unter anderem mehr als 200 Geschäfte seien vollständig geplündert und 300 Bankfilialen zerstört worden. Die Schäden für den Tourismus seien noch gar nicht berücksichtigt.
    Diese Nachricht wurde am 04.07.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.