Südostasien
Lage in Myanmar nach schwerem Erdbeben unübersichtlich - weiter Suche nach Überlebenden auch in Thailand

Nach dem schweren Erdbeben in Myanmar setzen Rettungskräfte die Such- und Bergungsarbeiten fort. Die in dem Bürgerkriegsland regierende Militärjunta bestätigte, dass mehr als 1.600 Menschen getötet wurden. In Thailands Hauptstadt Bangkok bargen Helfer eine weitere Leiche aus den Trümmern eines eingestürzten Hotels.

    Rettungskräfte tragen die Leiche eines Arbeiters von der Baustelle eines im Bau befindlichen Hochhauses, das nach einem Erdbeben in Bangkok eingestürzt ist.
    Rettungskräfte an der Baustelle eines im Bau befindlichen Hochhauses, das nach dem Erdbeben in Bangkok eingestürzt ist. (Manish Swarup / AP / dpa / Manish Swarup)
    Über die genaue Lage in Myanmar gibt es nur wenige Informationen. Wie auf Fotos zu sehen ist, sind etliche Häuser in sich zusammengebrochen und Brücken eingestürzt. Im Bundesstaat Shan wurde ein Krankenhaus völlig zerstört. Die Vereinten Nationen erklärten, es seien wichtige Verbindungsstraßen beschädigt und nicht passierbar. Laut dem Nachrichtenportal "Myanmar Now" brachte die Naturkatastrophe auch den Flugverkehrskontrollturm auf dem internationalen Flughafen der Hauptstadt Naypyitaw zum Einsturz.

    Myanmars Schattenregierung will Kampfpause

    Die Gegner der Militärjunta teilten mit, die sogenannten Volksstreitkräfte (PDF) würden in den von dem Erdbeben betroffenen Gebieten keine offensiven Militäreinsätze ausführen. Von der zweiwöchigen Teil-Waffenruhe seien "Aktionen zur Verteidigung" ausgenommen. Die aus dem Exil agierende Einheitsregierung erklärte weiter, sie werde in den von ihr kontrollierten Gebieten "mit der UNO und mit Nichtregierungsorganisationen zusammenarbeiten, um Sicherheit, Transport und die Einrichtung von temporären Rettungscamps und medizinischen Lagern zu gewährleisten".
    Derweil sind erste internationale Hilfslieferungen eingetroffen. Das indische Außenministerium teilte mit, die Armee habe unter anderem Medikamente, Zelte und Generatoren in das Land geflogen. Zudem seien indische Rettungskräfte und Ärzte im Katastrophengebiet im Einsatz. Auch China und Russland schickten Hilfsgüter. Das Hilfswerk Malteser International in Köln teilte mit, ein Nothilfeteam aus Deutschland werde nach Myanmar fliegen, um die Einsatzkräfte im Katastrophengebiet zu unterstützen.

    Suche nach Erdbeben-Überlebenden auch in Bangkok

    In Thailands Hauptstadt Bangkok ist die Zahl der bestätigten Erdbeben-Toten auf 17 gestiegen. 83 Menschen würden noch vermisst, teilten die Behörden mit. Zuletzt bargen Helfer eine weitere Leiche aus den Trümmern eines eingestürzten Hochhauses, wie die Zeitung "Khaosod" berichtete. In dem Gebäude, das sich beim Einsturz noch im Bau befand, werden weitere Menschen vermutet.
    Das 30-stöckige Hochhaus im Rohbau war zusammengebrochen, als schwere Erdstöße mit Epizentrum in Myanmar am Freitag Südostasien erschütterten. Das kräftigste Beben ereignete sich nahe Mandalay, der zweitgrößten Stadt Myanmars, mit einer Stärke von 7,7. Es gab zahlreiche weitere Nachbeben. Auch in Teilen von China und Vietnam waren die Erdstöße deutlich zu spüren.
    Diese Nachricht wurde am 30.03.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.