Manfred Kloiber: Marcus Schuler, wie funktioniert solch eine Internet-Festplatte?
Marcus Schuler: Gdrive, so der mutmaßliche Name des neuen Google-Dienstes, wird über ein einfaches Skript auf dem heimischen Rechner installiert und im Hintergrund wird eine Internetverbindung aufgebaut. Auf dem Desktop beziehungsweise im Datei-Explorer taucht dann ein neues, lokales Laufwerk auf. Im Prinzip ein ähnlicher Vorgang wie beim Einstecken eines USB-Sticks in den PC - mit dem Unterschied, dass die Festplatte auf irgendeinem Server tausende Kilometer entfernt im Internet liegt. Außerdem soll es möglich sein, dass man Freunden und Bekannten das Passwort für die Online-Festplatte gibt und die hätten dann auch Zugriff auf das virtuelle Laufwerk.
Kloiber: Und wie groß soll der Online-Festplattenplatz sein?
Schuler: Das ist noch nicht bekannt. Es werden sicherlich mehrere Gigabyte sein. Ich vermute um die fünf Gigabyte, für alles darüber wird man sicherlich zahlen müssen.
Kloiber: Im Internet gibt es ja bereits einige Firmen, die genau solch einen Dienst anbieten. Unter anderem kann man kostenlosen Speicherplatz auch bei Yahoo und Microsoft bekommen.
Schuler: Dort bekommt man meist ein Gigabyte Speicherplatz. Wer mehr Speicher benötigt, muss zahlen. Bis zu 200 Dollar kosten bei einem Anbieter 50 Gigabyte Speicher im Jahr.
Kloiber: Wieso plant Google offenbar auch in diesen Markt einzusteigen?
Schuler: Dafür gibt es mehrere gute Gründe. Einer ist zum Beispiel, dass Google bereits über einen webbasierten E-Mail-Dienst verfügt. Er heißt Gmail und bietet einen fast drei Gigabyte Speicher für E-Mails im Netz. Ähnlich funktioniert auch der Google-Fotodienst Picasa. Dort hat man eins Gigabyte Internet-Speicher. Und: Google offeriert eine Text- und Tabellenkalkulation. Aber: Da muss man kein Programm auf dem Rechner zu Hause installieren, sondern man schreibt seine Texte im Internet. Natürlich kann man den Text nicht nur dort speichern, sondern auch herunterladen auf den eigenen Rechner. Der Clou: Das Geschriebene lässt sich als doc-Datei herunterladen. So heißt das gängige Format der Textverarbeitungssoftware Word. Und die kommt aus dem Hause Microsoft.
Kloiber: Das heißt: Google geht damit auf Konkurrenz-Kurs zu Microsoft?
Schuler: Genau. In den Industrieländern ist der Zugang zum Internet nicht nur billig, auch die Bandbreite steigt stetig. Je mehr Bandbreite, desto einfacher und vor allen Dingen schneller lassen sich Daten im Netz speichern. Google tut alles, um die Menschen ans Internet zu binden und ins Internet zu holen. Je mehr webbasierte Dienste es gibt, umso besser für das omnipräsente Google. Microsoft will dagegen mit lokaler, auf dem PC installierter Software Geld verdienen. Diese Programme heißen Word für Textverarbeitung, Excel für Tabellenkalkulation und Outlook für E-Mails. Genau diese Dienste bietet Google an. Allerdings web-basiert. Diese beiden Modelle beißen sich.
Kloiber: Wenn man mehr Daten dezentral speichert, dann sind PCs mit großen Festplatten überflüssig...
Schuler: Das wäre ein Vorteil. Man könnte PCs bauen, die sehr wenig Strom verbrauchen, über eine geringe Festplattenkapazität verfügen, dafür aber eine sehr schnelle Internetanbindung haben.
Kloiber: Und der Nachteil?
Schuler: Das sind genau die Bedenken, die man sehr häufig gegen Google anführt. Als registrierter Google-Benutzer hinterlässt man automatisch sehr viele Daten über seine Nutzungsgewohnheiten. Beispielsweise nach welchen Begriffen man im Internet gesucht hat, von wem man E-Mails erhält, an wen man E-Mails schreibt. Das ist genau der wunde Punkte von Google. Das Unternehmen beteuert zwar stets, sich streng an alle Datenschutzbestimmungen zu halten. Aber als Kunde kann man das schlecht verifizieren. Es gibt aber noch zwei andere Aspekte, die nicht unbedingt für eine Online-Festplatte sprechen: Stichwort Datensicherheit. Was wenn man keinen Internetzugang zur Verfügung hat oder was machen, wenn genau der Google-Server ausfällt, auf dem man seine persönlichen Daten gespeichert hat?
Kloiber: Dann ist sicherlich auch das Thema Urheberrechte nicht weit entfernt...
Schuler: Auch das ist richtig. Wenn man anderen Leuten Zugriff auf seine Online-Festplatte einräumt, dann kann man dort auch Filme in hoher Qualität abspeichern und tauschen. Auch das sicherlich ein Problem, mit dem sich Google, sollte es zum Gdrive kommen, auseinander setzen muss.
Marcus Schuler: Gdrive, so der mutmaßliche Name des neuen Google-Dienstes, wird über ein einfaches Skript auf dem heimischen Rechner installiert und im Hintergrund wird eine Internetverbindung aufgebaut. Auf dem Desktop beziehungsweise im Datei-Explorer taucht dann ein neues, lokales Laufwerk auf. Im Prinzip ein ähnlicher Vorgang wie beim Einstecken eines USB-Sticks in den PC - mit dem Unterschied, dass die Festplatte auf irgendeinem Server tausende Kilometer entfernt im Internet liegt. Außerdem soll es möglich sein, dass man Freunden und Bekannten das Passwort für die Online-Festplatte gibt und die hätten dann auch Zugriff auf das virtuelle Laufwerk.
Kloiber: Und wie groß soll der Online-Festplattenplatz sein?
Schuler: Das ist noch nicht bekannt. Es werden sicherlich mehrere Gigabyte sein. Ich vermute um die fünf Gigabyte, für alles darüber wird man sicherlich zahlen müssen.
Kloiber: Im Internet gibt es ja bereits einige Firmen, die genau solch einen Dienst anbieten. Unter anderem kann man kostenlosen Speicherplatz auch bei Yahoo und Microsoft bekommen.
Schuler: Dort bekommt man meist ein Gigabyte Speicherplatz. Wer mehr Speicher benötigt, muss zahlen. Bis zu 200 Dollar kosten bei einem Anbieter 50 Gigabyte Speicher im Jahr.
Kloiber: Wieso plant Google offenbar auch in diesen Markt einzusteigen?
Schuler: Dafür gibt es mehrere gute Gründe. Einer ist zum Beispiel, dass Google bereits über einen webbasierten E-Mail-Dienst verfügt. Er heißt Gmail und bietet einen fast drei Gigabyte Speicher für E-Mails im Netz. Ähnlich funktioniert auch der Google-Fotodienst Picasa. Dort hat man eins Gigabyte Internet-Speicher. Und: Google offeriert eine Text- und Tabellenkalkulation. Aber: Da muss man kein Programm auf dem Rechner zu Hause installieren, sondern man schreibt seine Texte im Internet. Natürlich kann man den Text nicht nur dort speichern, sondern auch herunterladen auf den eigenen Rechner. Der Clou: Das Geschriebene lässt sich als doc-Datei herunterladen. So heißt das gängige Format der Textverarbeitungssoftware Word. Und die kommt aus dem Hause Microsoft.
Kloiber: Das heißt: Google geht damit auf Konkurrenz-Kurs zu Microsoft?
Schuler: Genau. In den Industrieländern ist der Zugang zum Internet nicht nur billig, auch die Bandbreite steigt stetig. Je mehr Bandbreite, desto einfacher und vor allen Dingen schneller lassen sich Daten im Netz speichern. Google tut alles, um die Menschen ans Internet zu binden und ins Internet zu holen. Je mehr webbasierte Dienste es gibt, umso besser für das omnipräsente Google. Microsoft will dagegen mit lokaler, auf dem PC installierter Software Geld verdienen. Diese Programme heißen Word für Textverarbeitung, Excel für Tabellenkalkulation und Outlook für E-Mails. Genau diese Dienste bietet Google an. Allerdings web-basiert. Diese beiden Modelle beißen sich.
Kloiber: Wenn man mehr Daten dezentral speichert, dann sind PCs mit großen Festplatten überflüssig...
Schuler: Das wäre ein Vorteil. Man könnte PCs bauen, die sehr wenig Strom verbrauchen, über eine geringe Festplattenkapazität verfügen, dafür aber eine sehr schnelle Internetanbindung haben.
Kloiber: Und der Nachteil?
Schuler: Das sind genau die Bedenken, die man sehr häufig gegen Google anführt. Als registrierter Google-Benutzer hinterlässt man automatisch sehr viele Daten über seine Nutzungsgewohnheiten. Beispielsweise nach welchen Begriffen man im Internet gesucht hat, von wem man E-Mails erhält, an wen man E-Mails schreibt. Das ist genau der wunde Punkte von Google. Das Unternehmen beteuert zwar stets, sich streng an alle Datenschutzbestimmungen zu halten. Aber als Kunde kann man das schlecht verifizieren. Es gibt aber noch zwei andere Aspekte, die nicht unbedingt für eine Online-Festplatte sprechen: Stichwort Datensicherheit. Was wenn man keinen Internetzugang zur Verfügung hat oder was machen, wenn genau der Google-Server ausfällt, auf dem man seine persönlichen Daten gespeichert hat?
Kloiber: Dann ist sicherlich auch das Thema Urheberrechte nicht weit entfernt...
Schuler: Auch das ist richtig. Wenn man anderen Leuten Zugriff auf seine Online-Festplatte einräumt, dann kann man dort auch Filme in hoher Qualität abspeichern und tauschen. Auch das sicherlich ein Problem, mit dem sich Google, sollte es zum Gdrive kommen, auseinander setzen muss.