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Neuer Präsident Taiwans
Lai ruft China zu Frieden auf - Peking zeigt sich unbeeindruckt

Der neu gewählte künftige Präsident Taiwans, Lai, hat China aufgerufen, den Frieden zwischen beiden Staaten zu wahren. Lai sagte nach der Wahl in Taipeh, der globale Frieden hänge vom Frieden in der Taiwanstraße ab. Er hoffe, dass China dies verstehe. Die Reaktion aus Peking kam umgehend und fiel deutlich aus.

    Der taiwanesische Politiker Lai Ching-te steht in Taipeh an einem Rednerpult und hebt die rechte Hand.
    Lai Ching-te, auch bekannt als William Lai, feiert den Sieg der regierenden Demokratischen Fortschrittspartei (DPP) in Taipeh. (picture alliance / ASSOCIATED PRESS / ChiangYing-ying)
    Weiter erklärte Lai, man sei gleichzeitig entschlossen, Taiwan vor anhaltenden Bedrohungen und Einschüchterungen durch die Volksrepublik zu schützen. Ein Sprecher der chinesischen Regierung teilte mit, die Wahl werde nichts daran ändern, dass eine Wiedervereinigung mit der in Pekings Augen abtrünnigen Provinz "unausweichlich" sei und man keine "separatistischen Aktivitäten" auf der Insel dulde. Die Wahl werde dies nicht verhindern. Auch habe die Wahl gezeigt, dass die Demokratische Fortschrittspartei in Taiwan "nicht die öffentliche Meinung repräsentiert".
    Lai stand noch vor Auszählung aller Stimmen der Präsidentschaftswahl als Sieger fest. Seine beiden Konkurrenten räumten bereits ihre Niederlage ein. Lai gehört der Demokratischen Fortschrittspartei an, ebenso wie Amtsinhaberin Tsai, die nach den geltenden Regeln nicht für eine dritte Amtszeit kandidieren durfte. Der EU-Außenbeauftragte Borrell und US-Präsident Biden gratulierten Lai.
    Die 19,5 Millionen Wahlberechtigten entschieden parallel auch über die Zusammensetzung des Parlaments. Hier liegen noch keine Ergebnisse vor.
    Diese Nachricht wurde am 13.01.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.