Archiv


Land ohne Ingenieure: Deutschland

    Über Nachwuchssorgen in den Ingenieurberufen diskutieren die Mitglieder der Gesellschaft Verfahrenstechnik und Chemieingenieurwesen im VDI - dem Verein deutscher Ingenieure - auf ihrer Jahrestagung vom 29. September bis 1. Oktober in Leipzig. Immer weniger Menschen hatten sich in den vergangenen Jahren für ein Ingenieursstudium entschieden, allerdings stieg 1998 die Zahl der Erstsemester wieder etwas an. Klaus Landfried, Präsident der Hochschulrektorenkonferenz, will dennoch keine generelle Entwarnung geben: "Zur Zeit haben wir eine stabile Situation. Die ersten Zahlen für 1999 lassen erkennen, dass sich der leicht positive Trend des letzen Jahres abflacht, aber nicht nach unten geht. Zum anderen brauchen wir aber viel mehr junge Leute, die sich in der Schule auf das Abenteuer Technik einlassen." Auch Helmut Cremer, Geschäftsführer der Gesellschaft Verfahrenstechnik und Chemieingenieurwesen warnt vor verfrühtem Optimismus: "Man muss das Bild quer durch die Republik sehr differenziert sehen. An manchen Ausbildungsstellen stabilisieren sich die Studentenzahlen auf einem niedrigen Niveau. Es gibt aber noch keine Erholung." Mitschuld an den niedrigen Studentenzahlen tragen auch die Schulen, hieß es in Leipzig. So forderte der Vorsitzende der Gesellschaft Helmut Beck eine bessere Vorbereitung auf den Ingenieurberuf schon in der Schule. Mathematik- und Physikleistungskurse seien unter den Schülern nicht sehr attraktiv.

    Related Links

    Der Verein Deutscher Ingenieure hat rund 127.000 Mitglieder, darunter mehr als ein Drittel Studierende und Jungingenieure unter 33 Jahren.