Er trägt kurze Hosen und ein Khaki-Hemd: Peter Kieviett, ein weißer Farmer in Südafrika, steht mitten in einem Tomatenfeld und zeigt auf die nahe gelegenen Berge. Hier in der Mpumalanga-Provinz östlich der Metropole Johannesburg sind die Nachbarländer nicht weit entfernt. Das Tal liegt nah an Swasiland und Mosambik. Der 60-Jährige erläutert, wie auf dem Land gearbeitet wird.
Wir bilden Teams. Sie müssen jeweils ein bestimmtes Stück Land bearbeiten. Wenn die Arbeit abgeschlossen ist, wird noch mal kontrolliert. Ist alles in Ordnung werden die Arbeitszettel abgehackt und die Arbeiter können nach Hause gehen – so stellen wir sicher, das wir Produktivität erreichen.
Was zunächst klingt, als überwache ein weißer Farmer seine schwarzer Arbeiter, stellt sich in Wirklichkeit ganz anders dar. Kieviett ist auf dem Land, das einmal ihm gehört hat, nur noch als Berater tätig. Er hat nach dem Ende der Apartheid einen Großteil seines Landes, rund 600 Hektar, an seine Farmarbeiter verkauft. 111 Arbeiter haben sich zu einer Gesellschaft zusammengeschlossen und die Farm erworben. Das Geld konnten sie aufbringen, weil die Regierung im Zuge der Landreform in Südafrika Unterstützung anbot. Jeder Farmarbeiter erhielt 16.000 Rand – umgerechnet sind das rund 1.800 Euro. Die Kaufsumme von 1,5 Millionen Rand konnte so aufgebracht werden. Kieviett erläutert seine Beweggründe:
Mein Vater kam in den frühen 30er Jahren nach Südafrika. Er hat uns das Teilen gelehrt. Einige der Arbeiter, die heute mit uns auf der Farm sind, sind Nachkommen, der Arbeiter, die mein Vater 1936 oder 1934 – genau weiß ich es nicht mehr, angestellt hatte. Heute lebt bereits die vierte Generation auf der Farm. Ich habe eine soziale Verantwortung gesehen. Unsere Farmarbeiter sollten die Chance haben, für sich zu arbeiten und etwas erhalten, was ihnen gehört und wachsen kann.
Bisher besitzen in Südafrika vor allem weiße Farmer rund 87 Prozent des Ackerbodens, nur 13 Prozent stehen der schwarzen Bevölkerung zur Verfügung. Die ungleiche Verteilung der Besitzverhältnisse will die Regierung durch eine Landreform ändern. Aber anders als im benachbarten Simbabwe, wo so genannte Kriegsveteranen die Farmen weißer Eigentümer einfach besetzten, soll dies nach Gesetz und Ordnung geschehen . Das Prinzip am Kap lautet: "Williger Käufer, williger Verkäufer – der Staat erwirbt Land, um dort Landlose oder ländliche Arme anzusiedeln. Doch Organisationen, die sich um die arme Landbevölkerung in Südafrika kümmern, geht dieser Prozess zu langsam. Auch die Deutsche Welthungerhilfe ist skeptisch. Pressesprecher Uli Post:
Die Welthungerhilfe beurteilt die Schritte zu einer sinnvollen Landreform in Südafrika als bei weitem nicht ausreichend. Insbesondere müssen wir unsere Partnerorganisationen dabei unterstützen, ihre Regierung mehr unter Druck zu setzen, auch mehr innovative Modelle von Landreform zu unterstützen. Es ist nicht einfach damit getan, dass man weißen Farmern das Land wegnimmt und dann unter Schwarzen verteilt. Das kann nicht die Lösung sein. Es gibt aber eine ganze Reihe innovativer Modelle, die in Südafrika schon ausprobiert werden und die weit erfolgversprechender sind.
Zu solchen Modellen zählt der Farmer Peter Kieviett auch sein Projekt. Bislang hat die Gesellschaft allerdings noch keinen Profit erzielt - auch wegen heftiger Regenfälle, die immer wieder die Ernte zerstören. Aber es wird produziert. Rund 144 Hektar der Farm sind furchtbarer Boden, auf dem Tomaten, Mais, Soja und Zitronen angebaut werden. Kieviett ist überzeugt, dass bald Gewinne abgeworfen werden. Auch der Personalchef der Farm, Elijaa Maseko, der zuvor seit 1967 für Kieviett gearbeitet hat, ist optimistisch.
Wir können ein Modell für andere Projekte sein. An anderen Orten, wo die Regierung Land verteilt hat, passiert fast nichts, keine Aktivitäten, kein Ackerbau, keine Viehzucht. Aber hier gehen wir nach vorne, wir haben Traktoren. Wir bauen Getreide an, Zitronen und. Tomaten – andere Projekte in Südafrika können von uns lernen.
Auf die Regierung ist Maseko aber nicht gut zu sprechen. Die habe nur Geld für den Landerwerb gegeben und sich nicht weiter darum gekümmert, wie das Projekt an neue landwirtschaftliche Geräte kommt und die Arbeiter und Angestellten weitergebildet werden. Denn noch können die schwarzen Farmer ihr Land nicht alleine bewirtschaften. Der angestellte Manager ist ein weißer Südafrikaner.
Wir bilden Teams. Sie müssen jeweils ein bestimmtes Stück Land bearbeiten. Wenn die Arbeit abgeschlossen ist, wird noch mal kontrolliert. Ist alles in Ordnung werden die Arbeitszettel abgehackt und die Arbeiter können nach Hause gehen – so stellen wir sicher, das wir Produktivität erreichen.
Was zunächst klingt, als überwache ein weißer Farmer seine schwarzer Arbeiter, stellt sich in Wirklichkeit ganz anders dar. Kieviett ist auf dem Land, das einmal ihm gehört hat, nur noch als Berater tätig. Er hat nach dem Ende der Apartheid einen Großteil seines Landes, rund 600 Hektar, an seine Farmarbeiter verkauft. 111 Arbeiter haben sich zu einer Gesellschaft zusammengeschlossen und die Farm erworben. Das Geld konnten sie aufbringen, weil die Regierung im Zuge der Landreform in Südafrika Unterstützung anbot. Jeder Farmarbeiter erhielt 16.000 Rand – umgerechnet sind das rund 1.800 Euro. Die Kaufsumme von 1,5 Millionen Rand konnte so aufgebracht werden. Kieviett erläutert seine Beweggründe:
Mein Vater kam in den frühen 30er Jahren nach Südafrika. Er hat uns das Teilen gelehrt. Einige der Arbeiter, die heute mit uns auf der Farm sind, sind Nachkommen, der Arbeiter, die mein Vater 1936 oder 1934 – genau weiß ich es nicht mehr, angestellt hatte. Heute lebt bereits die vierte Generation auf der Farm. Ich habe eine soziale Verantwortung gesehen. Unsere Farmarbeiter sollten die Chance haben, für sich zu arbeiten und etwas erhalten, was ihnen gehört und wachsen kann.
Bisher besitzen in Südafrika vor allem weiße Farmer rund 87 Prozent des Ackerbodens, nur 13 Prozent stehen der schwarzen Bevölkerung zur Verfügung. Die ungleiche Verteilung der Besitzverhältnisse will die Regierung durch eine Landreform ändern. Aber anders als im benachbarten Simbabwe, wo so genannte Kriegsveteranen die Farmen weißer Eigentümer einfach besetzten, soll dies nach Gesetz und Ordnung geschehen . Das Prinzip am Kap lautet: "Williger Käufer, williger Verkäufer – der Staat erwirbt Land, um dort Landlose oder ländliche Arme anzusiedeln. Doch Organisationen, die sich um die arme Landbevölkerung in Südafrika kümmern, geht dieser Prozess zu langsam. Auch die Deutsche Welthungerhilfe ist skeptisch. Pressesprecher Uli Post:
Die Welthungerhilfe beurteilt die Schritte zu einer sinnvollen Landreform in Südafrika als bei weitem nicht ausreichend. Insbesondere müssen wir unsere Partnerorganisationen dabei unterstützen, ihre Regierung mehr unter Druck zu setzen, auch mehr innovative Modelle von Landreform zu unterstützen. Es ist nicht einfach damit getan, dass man weißen Farmern das Land wegnimmt und dann unter Schwarzen verteilt. Das kann nicht die Lösung sein. Es gibt aber eine ganze Reihe innovativer Modelle, die in Südafrika schon ausprobiert werden und die weit erfolgversprechender sind.
Zu solchen Modellen zählt der Farmer Peter Kieviett auch sein Projekt. Bislang hat die Gesellschaft allerdings noch keinen Profit erzielt - auch wegen heftiger Regenfälle, die immer wieder die Ernte zerstören. Aber es wird produziert. Rund 144 Hektar der Farm sind furchtbarer Boden, auf dem Tomaten, Mais, Soja und Zitronen angebaut werden. Kieviett ist überzeugt, dass bald Gewinne abgeworfen werden. Auch der Personalchef der Farm, Elijaa Maseko, der zuvor seit 1967 für Kieviett gearbeitet hat, ist optimistisch.
Wir können ein Modell für andere Projekte sein. An anderen Orten, wo die Regierung Land verteilt hat, passiert fast nichts, keine Aktivitäten, kein Ackerbau, keine Viehzucht. Aber hier gehen wir nach vorne, wir haben Traktoren. Wir bauen Getreide an, Zitronen und. Tomaten – andere Projekte in Südafrika können von uns lernen.
Auf die Regierung ist Maseko aber nicht gut zu sprechen. Die habe nur Geld für den Landerwerb gegeben und sich nicht weiter darum gekümmert, wie das Projekt an neue landwirtschaftliche Geräte kommt und die Arbeiter und Angestellten weitergebildet werden. Denn noch können die schwarzen Farmer ihr Land nicht alleine bewirtschaften. Der angestellte Manager ist ein weißer Südafrikaner.