Wir arbeiten wieder so wie vor 30 Jahren. Hier ist alles biologisch, deshalb müssen wir Unkraut jäten statt Pestizide einzusetzen. Wir haben viel Arbeit, weil wir alles von Hand machen.
Aber die Bio-Produktion ist nur ein Punkt, in dem sich das Mandelbaumfeld von den übrigen Feldern in der Provinz Corleone in Sizilien unterscheidet. Salvatore Enna arbeitet für die gemeinnützige Kooperative "Lavoro e non solo", Arbeit und mehr. Das "mehr" bedeutet "Kampf gegen die Mafia", denn die verliert mit jeder Ernte ein Stück ihrer Macht in Corleone. Projektleiter Calogero Parisi:
Wir holen uns so das wichtigste zurück, was die Mafia hat, Besitz. Denn Besitz bedeutet Macht und diese Macht verliert sie hier. Die jungen Leute, die auf dem Feld arbeiten, sind aus Corleone, dass heißt, nicht ganz Corleone, das in der Welt berüchtigt ist als Hauptstadt der Mafia, gehört der Mafia. Im Gegenteil, es gibt hier Menschen, die für die Befreiung dieser Erde kämpfen.
Einer von ihnen ist Gianni Riina. Sein Nachname ist identisch mit dem des obersten Bosses, der jahrelang von Corleone aus die Geschicke der sizilianischen Mafia lenkte. Gianni ist 28 Jahre alt und froh über seinen Job in der Kooperative.
Ich habe jahrelang zuhause gesessen ohne Arbeit, ich weiß was es heißt, etwas aus seinem Leben zu machen, ein paar 100 Euro in der Tasche zu haben.
Die Arbeit auf den beschlagnahmten Mafia-Feldern ist aber nicht irgendeine Arbeit. Wer dort sät, jätet und erntet, wo vor wenigen Jahren noch die Mafiosi zuhause waren, wird zu einem Symbol. Vielen im Ort ist die Kooperative ein Dorn im Auge. Beim morgendlichen Kaffeetrinken in der Bar auf dem Marktplatz von Corleone gibt es schon mal böse Blicke. Die werden geflissentlich übersehen. Über die Gefahr, der sie sich jeden Tag aussetzen, sprechen Gianni, Salvatore und ihre Arbeitskollegen nicht gerne.
Daran denke ich gar nicht. Ich fahr morgens zur Arbeit und fertig.
Für uns ist das einfach eine Arbeit. Wir haben die Felder ja nicht beschlagnahmt, wir wissen gar nicht, ob das Mafiosi waren oder nicht, wir machen nur unsere Arbeit.
Ganz so unwissend ist Salvatore sicher nicht. Aber in Corleone, mit einem Bürgermeister, der einen Mafia-Anwalt zum Dezernenten machen wollte, und einer Bevölkerung, die wenig Vertrauen hat in Menschen, die der Mafia den Kampf ansagen, ist es besser, nicht den Helden zu spielen.
Wir haben entschieden, uns nicht hinzustellen als die, die Corleone säubern wollen von der Mafia, als die, die auf der Seite der Legalität stehen und sagen, wir stehen auf der richtigen Seite und ihr müsst verschwinden. Nein, wir machen unsere Arbeit, Tag für Tag, ganz bescheiden.
Wenn alles gut geht, wirft jeder Baum 50, 60 Kilo Mandeln ab, sagt Salvatore und blinzelt in die Sonne. Geerntet werden aber zunächst einmal die Tomaten, die die Kooperative auf einem anderen Feld in der Provinz Corleone anbaut. Auch sie aus biologischem Anbau. Auch sie von einem ehemaligen Mafia-Feld. Weiterverarbeitet zu Tomatenmark werden sie bald in den italienischen Coop-Supermärkten verkauft. Mit einem Etikett, das sie ausweist als "Anti-Mafia-Produkt".
Aber die Bio-Produktion ist nur ein Punkt, in dem sich das Mandelbaumfeld von den übrigen Feldern in der Provinz Corleone in Sizilien unterscheidet. Salvatore Enna arbeitet für die gemeinnützige Kooperative "Lavoro e non solo", Arbeit und mehr. Das "mehr" bedeutet "Kampf gegen die Mafia", denn die verliert mit jeder Ernte ein Stück ihrer Macht in Corleone. Projektleiter Calogero Parisi:
Wir holen uns so das wichtigste zurück, was die Mafia hat, Besitz. Denn Besitz bedeutet Macht und diese Macht verliert sie hier. Die jungen Leute, die auf dem Feld arbeiten, sind aus Corleone, dass heißt, nicht ganz Corleone, das in der Welt berüchtigt ist als Hauptstadt der Mafia, gehört der Mafia. Im Gegenteil, es gibt hier Menschen, die für die Befreiung dieser Erde kämpfen.
Einer von ihnen ist Gianni Riina. Sein Nachname ist identisch mit dem des obersten Bosses, der jahrelang von Corleone aus die Geschicke der sizilianischen Mafia lenkte. Gianni ist 28 Jahre alt und froh über seinen Job in der Kooperative.
Ich habe jahrelang zuhause gesessen ohne Arbeit, ich weiß was es heißt, etwas aus seinem Leben zu machen, ein paar 100 Euro in der Tasche zu haben.
Die Arbeit auf den beschlagnahmten Mafia-Feldern ist aber nicht irgendeine Arbeit. Wer dort sät, jätet und erntet, wo vor wenigen Jahren noch die Mafiosi zuhause waren, wird zu einem Symbol. Vielen im Ort ist die Kooperative ein Dorn im Auge. Beim morgendlichen Kaffeetrinken in der Bar auf dem Marktplatz von Corleone gibt es schon mal böse Blicke. Die werden geflissentlich übersehen. Über die Gefahr, der sie sich jeden Tag aussetzen, sprechen Gianni, Salvatore und ihre Arbeitskollegen nicht gerne.
Daran denke ich gar nicht. Ich fahr morgens zur Arbeit und fertig.
Für uns ist das einfach eine Arbeit. Wir haben die Felder ja nicht beschlagnahmt, wir wissen gar nicht, ob das Mafiosi waren oder nicht, wir machen nur unsere Arbeit.
Ganz so unwissend ist Salvatore sicher nicht. Aber in Corleone, mit einem Bürgermeister, der einen Mafia-Anwalt zum Dezernenten machen wollte, und einer Bevölkerung, die wenig Vertrauen hat in Menschen, die der Mafia den Kampf ansagen, ist es besser, nicht den Helden zu spielen.
Wir haben entschieden, uns nicht hinzustellen als die, die Corleone säubern wollen von der Mafia, als die, die auf der Seite der Legalität stehen und sagen, wir stehen auf der richtigen Seite und ihr müsst verschwinden. Nein, wir machen unsere Arbeit, Tag für Tag, ganz bescheiden.
Wenn alles gut geht, wirft jeder Baum 50, 60 Kilo Mandeln ab, sagt Salvatore und blinzelt in die Sonne. Geerntet werden aber zunächst einmal die Tomaten, die die Kooperative auf einem anderen Feld in der Provinz Corleone anbaut. Auch sie aus biologischem Anbau. Auch sie von einem ehemaligen Mafia-Feld. Weiterverarbeitet zu Tomatenmark werden sie bald in den italienischen Coop-Supermärkten verkauft. Mit einem Etikett, das sie ausweist als "Anti-Mafia-Produkt".