Nach dem Fall der Sowjetunion war der Osten offen, auch für Investoren. Dänische Geschäftsleute gehörten mit zu den ersten, die nicht nur Betriebe, z.B. Fischverarbeitungen, in den baltischen Staaten aufbauten. Sie exportierten auch technisches Know-How. Ihnen folgten jedoch auch Landwirte, die in den riesigen Agrargebieten neue Möglichkeiten sahen. Dänischen Landwirten kam dabei zugute, daß für sie die Bindung an die Scholle keine so große Bedeutung hat wie in anderen westlichen Ländern. Sie brauchen einen Stall, Unterkunft für Maschinen, und ganz wichtig, ein Büro. Dann ist Landwirtschaft überall möglich. So dachte auch Hans-Christian Nissen, als er vor zweieinhalb Jahren nach Litauen ging.
Eigentlich habe ich gesucht mehrere Jahre in Polen. Ich war auch in Kanada. Und hab´ nichts Richtiges gefunden. Es ist also nicht so, daß ich gesagt habe, das wäre schön, hier etwas zu machen. Litauen war für mich nicht interessant. Mit dieser Einstellung ich bin da rüber gefahren. Und ich muß sagen, in einer Woche war ich so begeistert von dem Land und von den Menschen auch. Und da habe ich beschlossen. Hier willst du was machen.
Die Bedingungen, die Hans-Christian Nissen aus dem dänischen Krusau direkt an der deutsch-dänischen Grenze gelegen, vorfand, waren jedoch alles andere als ermutigend. Die Landwirtschaft in Litauen lag seit dem Fall der Sowjetunion völlig darnieder. Der einstige Markt für litauische Agrarprodukte, Moskau, war mit einem Schlag weggebrochen. Landwirtschaft in Litauen, das hieß vor allem Viehwirtschaft. Die ehemaligen litauischen Kolchosen hatten Tierbestände, wie man sie selbst in Dänemark mit seinen großen Schweinefarmen nicht kannte. 2000 bis 5000 Sauen, wo man sonst 200 hielt. Hans-Christian Nissen.
Und die Farmen sind alle kaputt. Fast alle kaputt. Da wo ich bin, da waren 600 Kühe früher, und die konnten nichts verkaufen. Dann haben sie Vieh geschlachtet. Dann gingen die Maschinen weg. Altes Eisen. Türen, Dach. So ist alles kaputtgegangen. Da ist ein riesiges Kapitalvermögen einfach verflossen in drei, vier, fünf Jahren. Das ist sehr schlecht gemacht worden. Da hätte die EU wohl oder die westlichen Länder irgendwie reingehen sollen. Weil jetzt, das muß alles wieder neu aufgebaut werden.
Hans-Christian Nissen ist als Pionier gekommen mit vollem Engagement. Das hieß vor allem Eigenkapital. Denn Kredite sind in Litauen nicht zu bekommen. Alles, was man kauft, geht nur gegen Vorkasse, sowohl Maschinen als auch das Saatgut. Inzwischen bewirtschaftet er insgesamt 1000 Hektar in der Agrarregion um Panevezys und Siauliai, wo die Bodenqualität mit der in Dänemark vergleichbar ist. Alles Land ist gepachtet. Denn kaufen kann man in Litauen nicht. Die Arbeit ist allein nicht zu bewältigen. Der Landwirt wirtschaftet seinerseits gemeinsam mit 90 Pächtern, deren Betriebe zwischen 2 und 70 Hektar groß sind.
Die haben früher auf Kolchosen gearbeitet. Und die haben dann alle heute einen Trecker und eine Drillmaschine. Diese Kolchosen wurden ja aufgesplittet und jeder hat etwas mitgekriegt. Damit haben sie wieder angefangen selber zu wirtschaften.
Tüchtig seien diese Landwirte und in der Lage alles zu reparieren. Mit wenigen Mitteln, beschreibt der dänische Landwirt seine Mitstreiter voller Anerkennung. Aber es gab viel zu tun. Auch wenn die Böden grundsätzlich gut sind. Sie lagen lange brach und mußten neu bearbeitet werden. Außerdem bestimmt das Klima in Litauen die Wirtschaftsweise und die Erträge, erläutert Hans-Christian Nissen.
Letztes Jahr, das war die zweite Ernte. Und da hatte ich ja nur Sommerraps und Sommergerste. Und das hat einen riesigen Unterschuß gegeben. Zweitens denke ich auch, Sommergetreide ist nicht das richtige da drüben. Wir haben einen sehr späten Frühling und im Mai kommt schon, was wir die langen Tage nennen. Da geht es sehr schnell. Und das ist für Sommergetreide nicht sehr geeignet. Aber Wintergetreide. Unser Durchschnitt von Weizen war 55 Doppelzentner.
Pro Hektar. Mehr wird es wohl nicht werden. Die große Fläche muß das bringen, was sonst im Hügelland Süddänemarks auf weniger Hektar möglich ist. Die Vermarktung läuft inzwischen reibungslos. Den Winterweizen verkauft der Landwirt zu Weltmarktpreisen. Ein Teil geht an Kollegen im Umkreis seines eigenen Betriebes: Deutsche, Schweden und Engländer. Ein deutscher Landwirt bewirtschaftet einen Hof mit 40.000 Mastschweinen. Größen, die hierzulande unvorstellbar und ökologisch bedenklich sind. In der litauischen Landwirtschaft knüpft man inzwischen wieder an die ehemalige Produktionsweise an. Denn mit den Investoren aus dem Ausland, die sich von den Zuständen nicht schrecken ließen, haben auch Litauer selber wieder angefangen, landwirtschaftliche Betriebe aufzubauen. Und weil man auf dem Weg in die EU ist, sind die Litauer dabei, auch ihre Verwaltung dem anzupassen, sagt Hans-Christian Nissen:
Litauen hat zielstrebig hingearbeitet auf die EU. Heute bekommen wir auch Zuschüsse. Alles wird notiert. Unsere Kühe haben auch Ohrmarken wie hier. Alles wird auf EU eingestimmt.
Eigentlich habe ich gesucht mehrere Jahre in Polen. Ich war auch in Kanada. Und hab´ nichts Richtiges gefunden. Es ist also nicht so, daß ich gesagt habe, das wäre schön, hier etwas zu machen. Litauen war für mich nicht interessant. Mit dieser Einstellung ich bin da rüber gefahren. Und ich muß sagen, in einer Woche war ich so begeistert von dem Land und von den Menschen auch. Und da habe ich beschlossen. Hier willst du was machen.
Die Bedingungen, die Hans-Christian Nissen aus dem dänischen Krusau direkt an der deutsch-dänischen Grenze gelegen, vorfand, waren jedoch alles andere als ermutigend. Die Landwirtschaft in Litauen lag seit dem Fall der Sowjetunion völlig darnieder. Der einstige Markt für litauische Agrarprodukte, Moskau, war mit einem Schlag weggebrochen. Landwirtschaft in Litauen, das hieß vor allem Viehwirtschaft. Die ehemaligen litauischen Kolchosen hatten Tierbestände, wie man sie selbst in Dänemark mit seinen großen Schweinefarmen nicht kannte. 2000 bis 5000 Sauen, wo man sonst 200 hielt. Hans-Christian Nissen.
Und die Farmen sind alle kaputt. Fast alle kaputt. Da wo ich bin, da waren 600 Kühe früher, und die konnten nichts verkaufen. Dann haben sie Vieh geschlachtet. Dann gingen die Maschinen weg. Altes Eisen. Türen, Dach. So ist alles kaputtgegangen. Da ist ein riesiges Kapitalvermögen einfach verflossen in drei, vier, fünf Jahren. Das ist sehr schlecht gemacht worden. Da hätte die EU wohl oder die westlichen Länder irgendwie reingehen sollen. Weil jetzt, das muß alles wieder neu aufgebaut werden.
Hans-Christian Nissen ist als Pionier gekommen mit vollem Engagement. Das hieß vor allem Eigenkapital. Denn Kredite sind in Litauen nicht zu bekommen. Alles, was man kauft, geht nur gegen Vorkasse, sowohl Maschinen als auch das Saatgut. Inzwischen bewirtschaftet er insgesamt 1000 Hektar in der Agrarregion um Panevezys und Siauliai, wo die Bodenqualität mit der in Dänemark vergleichbar ist. Alles Land ist gepachtet. Denn kaufen kann man in Litauen nicht. Die Arbeit ist allein nicht zu bewältigen. Der Landwirt wirtschaftet seinerseits gemeinsam mit 90 Pächtern, deren Betriebe zwischen 2 und 70 Hektar groß sind.
Die haben früher auf Kolchosen gearbeitet. Und die haben dann alle heute einen Trecker und eine Drillmaschine. Diese Kolchosen wurden ja aufgesplittet und jeder hat etwas mitgekriegt. Damit haben sie wieder angefangen selber zu wirtschaften.
Tüchtig seien diese Landwirte und in der Lage alles zu reparieren. Mit wenigen Mitteln, beschreibt der dänische Landwirt seine Mitstreiter voller Anerkennung. Aber es gab viel zu tun. Auch wenn die Böden grundsätzlich gut sind. Sie lagen lange brach und mußten neu bearbeitet werden. Außerdem bestimmt das Klima in Litauen die Wirtschaftsweise und die Erträge, erläutert Hans-Christian Nissen.
Letztes Jahr, das war die zweite Ernte. Und da hatte ich ja nur Sommerraps und Sommergerste. Und das hat einen riesigen Unterschuß gegeben. Zweitens denke ich auch, Sommergetreide ist nicht das richtige da drüben. Wir haben einen sehr späten Frühling und im Mai kommt schon, was wir die langen Tage nennen. Da geht es sehr schnell. Und das ist für Sommergetreide nicht sehr geeignet. Aber Wintergetreide. Unser Durchschnitt von Weizen war 55 Doppelzentner.
Pro Hektar. Mehr wird es wohl nicht werden. Die große Fläche muß das bringen, was sonst im Hügelland Süddänemarks auf weniger Hektar möglich ist. Die Vermarktung läuft inzwischen reibungslos. Den Winterweizen verkauft der Landwirt zu Weltmarktpreisen. Ein Teil geht an Kollegen im Umkreis seines eigenen Betriebes: Deutsche, Schweden und Engländer. Ein deutscher Landwirt bewirtschaftet einen Hof mit 40.000 Mastschweinen. Größen, die hierzulande unvorstellbar und ökologisch bedenklich sind. In der litauischen Landwirtschaft knüpft man inzwischen wieder an die ehemalige Produktionsweise an. Denn mit den Investoren aus dem Ausland, die sich von den Zuständen nicht schrecken ließen, haben auch Litauer selber wieder angefangen, landwirtschaftliche Betriebe aufzubauen. Und weil man auf dem Weg in die EU ist, sind die Litauer dabei, auch ihre Verwaltung dem anzupassen, sagt Hans-Christian Nissen:
Litauen hat zielstrebig hingearbeitet auf die EU. Heute bekommen wir auch Zuschüsse. Alles wird notiert. Unsere Kühe haben auch Ohrmarken wie hier. Alles wird auf EU eingestimmt.