Nordafrika
Lange Haftstrafen für Gegner von Präsident Saied in Tunesien

In Tunesien hat ein Gericht den Oppositionsführer Ghannouchi und andere Politiker zu langen Haftstrafen verurteilt.

    Der Vorsitzende der muslimisch-konservativen Ennahda-Partei, Ghannouchi, ist umringt von Reportern, die ihm Mikrofone entgegenhalten.
    Der Vorsitzende der muslimisch-konservativen Ennahda-Partei, Ghannouchi, wurde bereits 2023 inhaftiert - nun ist er zu 14 Jahren Haft verurteilt worden. (IMAGO / NurPhoto / IMAGO / Yassine Mahjoub)
    Ghannouchi, der Chef der moderat-islamistischen Partei Ennahda, wurde zu 14 Jahren Haft verurteilt. Der 84-Jährige war Sprecher des 2021 aufgelösten Parlaments. Insgesamt waren 21 Personen angeklagt. Elf von ihnen waren aus dem nordafrikanischen Land geflohen und wurden in Abwesenheit verurteilt. Gegen mehrere frühere ranghohe Staatsdiener wurden Haftstrafen von bis zu 35 Jahren verhängt.
    Präsident Saied regiert Tunesien seit der Auflösung des Parlaments per Dekret. Seitdem wurden viele Oppositionelle, Journalisten und Kritiker seiner Politik inhaftiert. Menschenrechtler werfen Saied vor, Polizei und Justiz gegen seine Widersacher zu instrumentalisieren.
    Diese Nachricht wurde am 09.07.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.