Schon zwei Dutzend Mal ist eine Soyuz von Europas Weltraumbahnhof in Südamerika gestartet. Die russische Rakete passt vom Leistungsvermögen perfekt zwischen die größere Ariane- und die kleinere Vega-Rakete. Hergestellt wird die Soyuz in Samara in Russland, die Fregat-Oberstufe stammt aus Moskau. Per Eisenbahn gelangen die Teile zum Hafen nach Sankt Petersburg. Mit dem Schiff geht es in knapp drei Wochen nach Pariacabo, dem Hafen von Kourou direkt am Weltraumbahnhof. Dort werden die Raketenteile ausgeladen und mit einem LKW zum nur wenige Kilometer entfernten Startgelände gebracht.
Das weitere Vorgehen ist genau wie an den anderen Soyuz-Startplätzen. Die Raketenteile werden in der Horizontalen zusammengebaut und getestet, ebenso werden die zu startenden Satelliten "im Liegen" integriert. Die fertige Rakete wird per Schiene aus der Montagehalle zur Startrampe gefahren und dort aufgerichtet.
Nach letzten Checks und der Betankung hebt dieSoyuz-Rakete ab. Einen Vorteil hat der Startplatz nahe dem Äquator: Dort dreht sich die Erde schneller als im viel weiter nördlich liegenden Baikonur. Somit bekommt die Soyuz von Natur aus mehr Schwung mit und trägt von Französisch-Guyana fast eine halbe Tonne mehr in Richtung geostationärem Orbitals von Baikonur aus.