Auch Chinas Weg ins All reicht mittlerweile weit zurück und deshalb erscheint der Name der modernsten Raketengeneration aus dem "Reich der Mitte" nur folgerichtig: "Langer Marsch" heißen sie und der programmatische Name gilt inzwischen zwölf verschiedenen Raketentypen unterschiedlicher Leistungsklassen, resümiert der Generaldirektor für Auswärtige Angelegenheiten bei der Chinesischen Raumfahrtagentur China National Space Agency, Luo Ge: "Diese Raketen sind für verschiedene Reichweiten und unterschiedlichste Nutzlasten geeignet, auch für bemannte Missionen." So hieve das stärkste Modell, "Langer Marsch 3B", ganze zehn Tonnen Nutzlast in eine erdnahe Umlaufbahnen oder treibe fünfeinhalb Tonnen bis in eine geostationäre Umlaufbahn in einer Höhe von 36.000 Kilometern. Europa dürfte dies mit Sorge verfolgen, denn damit erwächst dem problembehafteten ESA-Pendant "Ariane 5" mächtige Konkurrenz aus dem fernen Osten. Im großen Geschäft mit zivilen Satelliten hat China inzwischen einen festen Stellenwert mit Potenzial zum Ausbau, so Luo Ge: "Seit 1995 brachten wir insgesamt 27 Satelliten für den internationalen Markt in eine Umlaufbahnen. Zu Spitzenzeiten erzielten wir einen Marktanteil von acht bis zehn Prozent." Ein weiteres Plus liegt in der Zuverlässigkeit der chinesischen Trägersysteme: seit 1996 fliegen die chinesischen Raketen vom Typ "Langer Marsch" unfallfrei und insgesamt 28 Starts verliefen in Folge erfolgreich.
Dabei setzt China mitnichten völlig auf eigene Kräfte. Bereits seit den 70er Jahren kooperiert die chinesische Raumfahrtagentur intensiv mit deutschen Raumfahrtpartnern, sowie seit wenigen Jahren auch mit der ESA. Dazu Luo Ge: "Die zwei Satelliten dieser Kooperation stammen aus Deutschland, Österreich und anderen Ländern und dienen der Messung der Erdmagnetosphäre." Der erste Satellit soll im Dezember oder Anfang nächsten Jahres in den Orbit starten. Während einer der beiden Trabanten um den Äquator kreisen soll, wird der zweite eine Bahn über den Polen einnehmen. Dabei werden die Satelliten elf Experimente aus verschiedenen europäischen Länder durchführen. Doch auch am Geschäft mit globaler Satellitennavigation wolle man partizipieren, räumt der Generaldirektor vorsichtig ein. So habe man bereits zwei Navigationssatelliten ins All gebracht und auch ein eigenes Gegenstück zum US-amerikanischen GPS und dem europäischen Galileo könnte es dereinst geben. Doch noch sei unklar, ob man dabei die Kooperation mit Europa suche oder einen eigenen Ansatz verfolge. Einerseits lockt die Asiaten dabei ein gewaltiger Zukunftsmarkt, andererseits benötigen sie aber auch ein unabhängiges System für militärische Zwecke.
Die zivile Raumfahrt Chinas verfolgt vor allem ein Ziel: das Erwirtschaften von Gewinnen, die schließlich weitere Träume realisieren helfen sollen. Ganz vorne steht dabei der Wunsch, den ersten Chinesen an Bord eines eigenen Raumschiffs ins All und möglicherweise sogar zum Mond zu chauffieren. Ein vielversprechender Schritt zu diesem Ziel war der vierte erfolgreiche Testflug der Raumkapsel "Shenzou" - zu deutsch "das Magische Schiff", wenngleich dabei erneut nur Testpuppen unversehrt zurückkehrten. Doch schon bald könnte China möglicherweise seinen Traum in die Realität umsetzen und seine als "Taikonauten" bezeichneten Raumfahrer ins All tragen. Doch darüber habe man noch keinen Beschluss gefasst, wiegelt Luo Ge ab. Immerhin geben sich die chinesischen Raumfahrtplaner von der jüngsten Columbia-Katastrophe wenig beeindruckt – dies werde chinesische Planungen nicht beeinflussen, unterstreicht Luo Ge selbstbewusst.
[Quelle: Franz Zeller]
Dabei setzt China mitnichten völlig auf eigene Kräfte. Bereits seit den 70er Jahren kooperiert die chinesische Raumfahrtagentur intensiv mit deutschen Raumfahrtpartnern, sowie seit wenigen Jahren auch mit der ESA. Dazu Luo Ge: "Die zwei Satelliten dieser Kooperation stammen aus Deutschland, Österreich und anderen Ländern und dienen der Messung der Erdmagnetosphäre." Der erste Satellit soll im Dezember oder Anfang nächsten Jahres in den Orbit starten. Während einer der beiden Trabanten um den Äquator kreisen soll, wird der zweite eine Bahn über den Polen einnehmen. Dabei werden die Satelliten elf Experimente aus verschiedenen europäischen Länder durchführen. Doch auch am Geschäft mit globaler Satellitennavigation wolle man partizipieren, räumt der Generaldirektor vorsichtig ein. So habe man bereits zwei Navigationssatelliten ins All gebracht und auch ein eigenes Gegenstück zum US-amerikanischen GPS und dem europäischen Galileo könnte es dereinst geben. Doch noch sei unklar, ob man dabei die Kooperation mit Europa suche oder einen eigenen Ansatz verfolge. Einerseits lockt die Asiaten dabei ein gewaltiger Zukunftsmarkt, andererseits benötigen sie aber auch ein unabhängiges System für militärische Zwecke.
Die zivile Raumfahrt Chinas verfolgt vor allem ein Ziel: das Erwirtschaften von Gewinnen, die schließlich weitere Träume realisieren helfen sollen. Ganz vorne steht dabei der Wunsch, den ersten Chinesen an Bord eines eigenen Raumschiffs ins All und möglicherweise sogar zum Mond zu chauffieren. Ein vielversprechender Schritt zu diesem Ziel war der vierte erfolgreiche Testflug der Raumkapsel "Shenzou" - zu deutsch "das Magische Schiff", wenngleich dabei erneut nur Testpuppen unversehrt zurückkehrten. Doch schon bald könnte China möglicherweise seinen Traum in die Realität umsetzen und seine als "Taikonauten" bezeichneten Raumfahrer ins All tragen. Doch darüber habe man noch keinen Beschluss gefasst, wiegelt Luo Ge ab. Immerhin geben sich die chinesischen Raumfahrtplaner von der jüngsten Columbia-Katastrophe wenig beeindruckt – dies werde chinesische Planungen nicht beeinflussen, unterstreicht Luo Ge selbstbewusst.
[Quelle: Franz Zeller]