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Langes Warten auf den neuen ICE

Mehr Passagiere und keine neuen Züge in Sicht: Bei der Deutschen Bahn wird die Lage im Fernverkehr immer kritischer. Weil Siemens die neuen ICE-Modelle wohl auch in diesem Jahr nicht liefern kann, sorgt sich der Bahnvorstand, ob alle Passagiere an ihr Ziel kommen.

Von Dieter Nürnberger | 04.06.2013
    Mehr Passagiere und keine neuen Züge in Sicht: Bei der Deutschen Bahn wird die Lage im Fernverkehr immer kritischer. Auch in diesem Jahr sei wohl nicht mit der Auslieferung neuer ICE des Herstellers Siemens zu rechnen, sagte Bahn-Vorstandsmitglied Ulrich Homburg.

    Übliche Wartungs- und Modernisierungsarbeiten, Lieferschwierigkeiten bei neuen Zügen und zudem Reparaturen an den Klimaanlagen - die Deutsche Bahn AG fährt derzeit ohne große nennenswerte Reserven. Das führe derzeit zwar noch nicht zu Zugausfällen, doch werde die Flexibilität im Zugverkehr mehr und eingeschränkt. In den vergangenen Jahren konnte die Bahn vor allem Zuwächse bei den Fahrgastzahlen im Fernverkehr verbuchen, dieser Trend setze sich auch in diesem Jahr fort, sagt Bahn-Vorstandsmitglied Ulrich Homburg, doch das Angebot an verfügbaren Zügen müsse auch mit der gestiegenen Nachfrage mithalten können:

    "Wenn das dauerhaft so bleibt, dann wird natürlich unsere Perspektive, das auch zukünftig auch weiter so stark wachsen im Fernverkehr nicht realisierbar sein, weil schlicht und ergreifend - Sie kriegen nicht beliebig viele Menschen in einen Zug."

    So muss die Bahn-AG beispielsweise weiterhin auf neue Züge im Fernverkehr verzichten. Hier geht es vor allem um den ICE3. Die ersten Modelle dieser neuen Generation hätten eigentlich schon 2011 fahren sollen, doch bis heute wartet das Unternehmen auf die Auslieferung, es gibt Probleme mit der Software für die Zugsteuerung. Hersteller Siemens habe bis heute keinen verbindlichen Ausliefertermin nennen können, sagt Ulrich Homburg. Probleme gibt es auch weiterhin mit der Zulassung der neuen ICE-Radsätze durch das zuständige Eisenbahn-Bundesamt.