
Wenn Kinder während eines einzigen vierminütigen Langeweileanfalls schon so viele Kalorien zu sich nähmen, sei das Potenzial für eine übermäßige Kalorienzufuhr über einen Tag, eine Woche oder ein Jahr hinweg groß, hieß es.
In bestimmten Situationen, wie etwa bei langen Zug- oder Autofahrten, sei es grundsätzlich in Ordnung, dass Kinder mal mehr äßen, sagte Antje Gahl von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). Eltern könnten sich das sogar gezielt zunutze machen, indem sie gesunde, sonst vielleicht nicht so beliebte Dinge mit in die Proviant-Box steckten: "Kinder essen dann, was da ist."
Essverhalten wird früh geprägt
Abseits solcher seltenen Situationen sollten Kinder aber nicht im Alltag aus Langeweile oder zum Trost futtern, betonte Gahl. Das könne bis ins Erwachsenenalter reichende schädliche Gewohnheiten entstehen lassen. "Das Ernährungsverhalten wird ganz wesentlich geprägt in der Kindheit."
Es sei verlockend, Essen zur Beruhigung von Kindern einzusetzen, erklärte auch Studienleiterin Farrow. Aber dieses "Emotional Feeding" genannte Verhalten könne dazu führen, dass Kinder auch als Erwachsene negativen Emotionen mit Essen begegneten.
Diese Nachricht wurde am 14.11.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.