Drei Kernpunkte umfasst das Konzept des "Foreign Intelligence Surveilance Act", das US-Justizminister John Ashcroft vergangene Woche dem Kongress zur Verabschiedung vorlegte: So sollen Webseitenbetreiber sämtliche Verbindungs- und Transaktionsdaten über mehrere Wochen hinweg vorhalten. Eine eigens einzurichtende Schnittstelle soll erstmals ermöglichen, dass die US-Bundespolizei FBI ohne Umwege direkt auf dieses Datenmaterial zugreifen kann. Der zweite Punkt in Ashcrofts FISA-Papier sieht vor, dass Überwachungsprogramme diese Informationen über Webseitenzugriffe ständig auswerten. Die neueste Generation der Big-Brother-Software spricht dabei nicht nur auf einzelne Stichwörter an, sondern reagiert auch auf Sinnzusammenhänge in mitgeschnittenen Sätzen. Schließlich sollen der Geheimdienst CIA und das FBI besser kooperieren: Dabei soll die Central Intelligence Agency eine spezialisierte Internet-Überwachung durchführen, die bis in zur Verfolgung und Identifikation einzelner Transaktionen und Rechner ohne jede richterliche Anordnung reicht. Ziel dieser Maßnahme ist vor allem der Datenverkehr außerhalb der Vereinigten Staaten.
Grundsätzlich ähneln die US-Pläne der hierzulande jüngst verabschiedeten Telekommunikationsüberwachungsverordnung (TKÜV), gehen allerdings in vielen Punkten noch weit darüber hinaus. So sollen die US-Provider die benötigten Abhör-Schnittstellen nicht nur auf eigene Rechung in ihre Systeme integrieren, sondern auch die Kosten für die laufende Überwachung und Speicherung der dabei anfallenden Daten tragen. Die resultierende wirtschaftliche Belastung für die Unternehmen dürfte immens sein, denn die angestrebte Überwachungstechnologie ist außerordentlich speicherintensiv, legt sie doch alle Seitenaufrufe und abgefragten Daten als Duplikat in so genannten Log-Dateien für die Geheimdienste nochmals ab. "Diese Logfiles können zu sehr großen Dateien anwachsen. So erhöhten wir etwa unseren Mitschnittspeicher auf jetzt 16 Terabyte", erläutert Britton Johnston, Speicherexperte bei einem US-Softwarehersteller. Um der Datenflut überhaupt Herr werden zu können, würden vor allem Änderungen an einer bestehenden Datenbasis als so genannte "Notizen" erfasst und ausgewertet.
Aus den so gewonnenen Notizen der Transaktionen erkennen die Internetwächter schließlich, von welchem Rechner eine Nachricht erstellt wurde, an wen sie adressiert ist oder welche Dateien von bestimmten Anwendern abgerufen oder aufgespielt wurden. Würde Ashcrofts Vorschlag tatsächlich angenommen, käme dies einem "gläsernen" Internet gleich, in dem alle Spuren der Benutzer ständig erfasst und ausgewertet würden. Experten zweifeln jedoch an der technischen Machbarkeit des FISA-Projektes, müssten doch schier Hunderttausende Mitarbeiter die Ergebnisse von Millionen Überwachungscomputern auswerten. Ob indes neue, intelligentere Programme den Aufwand verringern können, ohne gleichzeitig scheunentorgroße Lücken zu lassen, bleibt ebenfalls fraglich.
Grundsätzlich ähneln die US-Pläne der hierzulande jüngst verabschiedeten Telekommunikationsüberwachungsverordnung (TKÜV), gehen allerdings in vielen Punkten noch weit darüber hinaus. So sollen die US-Provider die benötigten Abhör-Schnittstellen nicht nur auf eigene Rechung in ihre Systeme integrieren, sondern auch die Kosten für die laufende Überwachung und Speicherung der dabei anfallenden Daten tragen. Die resultierende wirtschaftliche Belastung für die Unternehmen dürfte immens sein, denn die angestrebte Überwachungstechnologie ist außerordentlich speicherintensiv, legt sie doch alle Seitenaufrufe und abgefragten Daten als Duplikat in so genannten Log-Dateien für die Geheimdienste nochmals ab. "Diese Logfiles können zu sehr großen Dateien anwachsen. So erhöhten wir etwa unseren Mitschnittspeicher auf jetzt 16 Terabyte", erläutert Britton Johnston, Speicherexperte bei einem US-Softwarehersteller. Um der Datenflut überhaupt Herr werden zu können, würden vor allem Änderungen an einer bestehenden Datenbasis als so genannte "Notizen" erfasst und ausgewertet.
Aus den so gewonnenen Notizen der Transaktionen erkennen die Internetwächter schließlich, von welchem Rechner eine Nachricht erstellt wurde, an wen sie adressiert ist oder welche Dateien von bestimmten Anwendern abgerufen oder aufgespielt wurden. Würde Ashcrofts Vorschlag tatsächlich angenommen, käme dies einem "gläsernen" Internet gleich, in dem alle Spuren der Benutzer ständig erfasst und ausgewertet würden. Experten zweifeln jedoch an der technischen Machbarkeit des FISA-Projektes, müssten doch schier Hunderttausende Mitarbeiter die Ergebnisse von Millionen Überwachungscomputern auswerten. Ob indes neue, intelligentere Programme den Aufwand verringern können, ohne gleichzeitig scheunentorgroße Lücken zu lassen, bleibt ebenfalls fraglich.