
Der Fall in Schweden ändere nichts an dieser Risikoeinschätzung für Deutschland und Europa. Im Jahr 2022 habe Deutschland den ersten Ausbruch der damaligen Mpox-Variante erfolgreich in den Griff bekommen. Man sei vorbereitet, sollte sich die aktuelle Lage verschlechtern - auch mit übrig gebliebenen Impfstoffen von 2022.
Die aktuelle Virus-Variante sei bislang nur in Teilen Zentralafrikas endemisch, erklärte Lauterbach. Als endemisch werden Krankheiten bezeichnet, wenn sie dauerhaft gehäuft in einer begrenzten Region oder einer Population vorkommen.
Behörde: Mehr Mpox-Fälle in Europa zu erwarten
Die europäische Gesundheitsbehörde ECDC mit Sitz in Schweden erklärte, wegen der schnellen Ausbreitung der Krankheit Mpox in Afrika erwarte man auch in Europa mehr Fälle mit der neuen Variante. Ähnlich wie Lauterbach schätzt auch die ECDC das Risiko für die Gesamtbevölkerung in Europa als niedrig ein. Für Menschen, die enge Kontakte zu möglichen oder bestätigten Mpox-Fällen haben, bestehe ein moderates Risiko. Die Wahrscheinlichkeit einer anhaltenden Übertragung in Europa sei sehr gering, sofern importierte Fälle schnell diagnostiziert und Kontrollmaßnahmen umgesetzt würden, teilte die ECDC weiter mit.
Die mit Mpox infizierte Person in Schweden hatte sich zuvor in Afrika aufgehalten, wo die neue Variante der sogenannten "Klade I" Ende 2023 erstmals nachgewiesen wurde. Der Subtyp "Klade Ib" ist Fachleuten zufolge wahrscheinlich ansteckender als bisherige Varianten und verursacht häufiger schwere Verläufe.
Aus der Demokratischen Republik Kongo und anderen Ländern Afrikas wurden in diesem Jahr bisher mehr als 14.000 Mpox-Verdachtsfälle und mehr als 500 Todesfälle gemeldet.
Diese Nachricht wurde am 17.08.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.