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Lawinenabgang
Zwölf Tote bei Unglück am Mount Everest

Nach dem Lawinenabgang am Mount Everest werden noch mehrere Menschen vermisst. Sie waren beim schwersten Unglück in der Geschichte des Bergsteigens am höchsten Berg der Erde von einer Lawine verschüttet worden. Mindestens zwölf Nepalesen kamen dabei ums Leben.

Von Jürgen Webermann | 18.04.2014
    Die Rettungskräfte am Mount Everest haben die Suche nach weiteren Opfern des Unglücks inzwischen eingestellt - zum einen wegen der Dunkelheit, zum anderen weil schlechtes Wetter aufgezogen ist. Nach Angaben der Behörden soll die Suche morgen früh fortgesetzt werden, denn immer noch gelten mehrere Menschen als vermisst. Sieben Kletterer konnten gerettet werden, zwei von ihnen wurden per Hubschrauber in ein Krankenhaus in die Hauptstadt Kathmandu gebracht. Soldaten machten sich auf den Weg zur Unglücksstelle, um bei der Suche zu helfen.
    Die bisher geborgenen Opfer sind einheimische Bergführer. Sie wollten gerade eine der Hauptrouten präparieren, Seile anbringen und Zelte in einem höher gelegenen Camp aufbauen, als sie von der Lawine überrascht wurden. Die Männer arbeiteten für verschiedene Firmen, die Everest-Besteigungen anbieten. Das Unglück ereignete sich auf etwa 6.000 Meter Höhe, nicht weit vom Basislager entfernt. Augenzeugen berichteten, dass in der Nacht mehrere Lawinen abgegangen waren. In den vergangenen Tagen hatte es am Everest heftig geschneit.
    Nepal will Andrang von Bergsteigern entzerren
    Es handelt sich um das größte Unglück am Mount Everest seit der Erstbesteigung vor 60 Jahren. Am höchsten Berg der Welt beginnt gerade die Hauptsaison. Sie dauert etwa bis Mitte Juni. Jedes Jahr versuchen hunderte Abenteurer, den Gipfel zu besteigen. Eine Teilnahme an einer Expedition kostet in der Regel mehrere 10.000 Euro. Immer wieder kommt es an gefährlichen Passagen zu regelrechten Staus. Im vergangenen Jahr gab es sogar eine Schlägerei zwischen Bergsteigern und einheimischen Bergführern.
    Die nepalesische Regierung will jetzt unter anderem am sogenannten Hillary Step, einer zwölf Meter hohen steilen Wand, eine Leiter anbringen, um stundenlange Wartezeiten zu vermeiden. Ohne die einheimischen Bergführer wäre es so gut wie unmöglich, den Mount Everest zu besteigen. Die Sherpas präparieren die Kletterrouten zum Gipfel und tragen häufig Proviant und Material in die verschiedenen Camps.