Mit 44 Vertretern aus den insgesamt 61 olympischen und nicht-olympischen Verbänden war es bisher die größte Vollversammlung der Athletenvertreter. Doch zu einen Ergebnis kamen die Sportler am Wochenende nicht. Erst in den kommenden Wochen soll ein Positionspapier mit konkreten Forderungen an die Spitzenverbände verschickt werden. Der Vorsitzende der Athletenkommission, Christian Breuer hofft, dass dieses Papier dann bei der Mitgliederversammlung im DOSB als Antrag angenommen wird. In Bezug auf die Sportförderung wird sich das Papier wohl stark an der Stellungnahme Breuers an den Sportausschuss von Ende September orientieren.
Demnach sollen die Gelder für die Spitzensportförderung auch wirklich bei den Athleten ankommen und die Nationalen Anti-Doping-Agentur finanziell gestärkt werden.
Bei der Vollversammlung der Athletenvertreter kommt vor allem eins zum Ausdruck: Eine tief sitzenden Enttäuschung über die geringe Anerkennung und Honorierung der Leistungen. Selbst Spitzenathleten, Olympiasieger und Weltrekordhalter müssen schauen, wie sie über die Runden kommen. Die Athleten trauern einer Zeit hinterher, in der "Medaillen noch etwas zählten".
Nils Winter, Athletensprecher der Leichtathleten hat mit 35 gerade seine Karriere beendet. Er schildert, wie schwer es ist, als Leichtathlet zu überleben.
"Es hängt davon ab, wie die Saison läuft. Wenn ich gesund bin, 20 Wettkämpfe im Jahr bestreiten kann und eine gute Form vorzuweisen habe, dann kann ich davon leben. Die Unterschiede sind extrem. Ich mache ja Weitsprung. Vielleicht ab 7.80 Meter kann man anfangen Geld zu verdienen mit acht Metern, 8.10 Metern kann man vielleicht einen Studenten-Lebensstil finanzieren. Wenn man 8.40 springt kann man richtig gutes Geld verdienen. Mehr als derjenige gerade in seinem normalen Beruf verdienen könnte."
Er habe kaum Geld zur Seite legen können und noch keinen Cent in die Rentenkasse eingezahlt, fügt der ehemalige Athlet noch an. Den anderen Athleten ginge es nicht besser:
"Ich höre immer wieder den Satz‚ ich mache es ja nicht des Geldes wegen. Das ist ja schon völlige Frustration. Da spielt ja wirklich nur noch Idealismus eine Rolle."
Die Bahnradfahrerin Miriam Welte hat sportlich alles erreicht: Sie ist Olympiasiegerin und Weltmeisterin. Doch auch sie hat kaum einen wirtschaftlichen Nutzen davon.
"Nach der WM, als wir Weltmeisterinnen geworden sind, haben wir dann gesagt bekommen, ja Mädels, euch geht es ja jetzt gut, mit Weltrekord, 100.000 Euro Prämie und so weiter. Dann mussten wir denen erstmal sagen, dass es für den Weltrekord keinen Cent Prämie gibt und vielleicht, wenn‘s gut läuft noch einen Händedruck und einen Blumenstrauß dabei ist. Und das ist was, dass geändert werden müsste, dass es einfach mehr honoriert wird, aber das auch mehr Anerkennung kommt. Weil viele gar nicht wissen, was wir leisten, wie viel wir wirklich für den Sport aufwenden und dann auch das respektieren, was dahinter steht."
Athleten wie Welte oder Winter sehen die Zukunft der Sportförderung verstärkt in der freien Wirtschaft.
Für Christian Breuer geht es nun vor allem darum, das die Anliegen der Athleten gehört werden. Nur so könne sich etwas verändern.
"Wir müssen an den Punkt kommen, dass wir nicht nur Analysieren und sagen, war alles nicht so schlimm und wir machen so weiter wie zuvor, sondern gewisse Dinge verändern und den Wandel vollziehen wie Verbände über ihre Sportler denken. Und ein Kernpunkt, der ganz einfach umzusetzen wäre ist, dass die Verbände wieder anfangen, oder überhaupt mal anfangen auf ihre Athleten zu hören. Das kann man sicherlich nicht allen unterstellen, aber einigen, die die Basis vergessen vor lauter Kampf um Geld, Kampf um Mittel, Kampf um Personal, aber eigentlich vergessen, für wen sie überhaupt da sind, nämlich für den Athleten."
Demnach sollen die Gelder für die Spitzensportförderung auch wirklich bei den Athleten ankommen und die Nationalen Anti-Doping-Agentur finanziell gestärkt werden.
Bei der Vollversammlung der Athletenvertreter kommt vor allem eins zum Ausdruck: Eine tief sitzenden Enttäuschung über die geringe Anerkennung und Honorierung der Leistungen. Selbst Spitzenathleten, Olympiasieger und Weltrekordhalter müssen schauen, wie sie über die Runden kommen. Die Athleten trauern einer Zeit hinterher, in der "Medaillen noch etwas zählten".
Nils Winter, Athletensprecher der Leichtathleten hat mit 35 gerade seine Karriere beendet. Er schildert, wie schwer es ist, als Leichtathlet zu überleben.
"Es hängt davon ab, wie die Saison läuft. Wenn ich gesund bin, 20 Wettkämpfe im Jahr bestreiten kann und eine gute Form vorzuweisen habe, dann kann ich davon leben. Die Unterschiede sind extrem. Ich mache ja Weitsprung. Vielleicht ab 7.80 Meter kann man anfangen Geld zu verdienen mit acht Metern, 8.10 Metern kann man vielleicht einen Studenten-Lebensstil finanzieren. Wenn man 8.40 springt kann man richtig gutes Geld verdienen. Mehr als derjenige gerade in seinem normalen Beruf verdienen könnte."
Er habe kaum Geld zur Seite legen können und noch keinen Cent in die Rentenkasse eingezahlt, fügt der ehemalige Athlet noch an. Den anderen Athleten ginge es nicht besser:
"Ich höre immer wieder den Satz‚ ich mache es ja nicht des Geldes wegen. Das ist ja schon völlige Frustration. Da spielt ja wirklich nur noch Idealismus eine Rolle."
Die Bahnradfahrerin Miriam Welte hat sportlich alles erreicht: Sie ist Olympiasiegerin und Weltmeisterin. Doch auch sie hat kaum einen wirtschaftlichen Nutzen davon.
"Nach der WM, als wir Weltmeisterinnen geworden sind, haben wir dann gesagt bekommen, ja Mädels, euch geht es ja jetzt gut, mit Weltrekord, 100.000 Euro Prämie und so weiter. Dann mussten wir denen erstmal sagen, dass es für den Weltrekord keinen Cent Prämie gibt und vielleicht, wenn‘s gut läuft noch einen Händedruck und einen Blumenstrauß dabei ist. Und das ist was, dass geändert werden müsste, dass es einfach mehr honoriert wird, aber das auch mehr Anerkennung kommt. Weil viele gar nicht wissen, was wir leisten, wie viel wir wirklich für den Sport aufwenden und dann auch das respektieren, was dahinter steht."
Athleten wie Welte oder Winter sehen die Zukunft der Sportförderung verstärkt in der freien Wirtschaft.
Für Christian Breuer geht es nun vor allem darum, das die Anliegen der Athleten gehört werden. Nur so könne sich etwas verändern.
"Wir müssen an den Punkt kommen, dass wir nicht nur Analysieren und sagen, war alles nicht so schlimm und wir machen so weiter wie zuvor, sondern gewisse Dinge verändern und den Wandel vollziehen wie Verbände über ihre Sportler denken. Und ein Kernpunkt, der ganz einfach umzusetzen wäre ist, dass die Verbände wieder anfangen, oder überhaupt mal anfangen auf ihre Athleten zu hören. Das kann man sicherlich nicht allen unterstellen, aber einigen, die die Basis vergessen vor lauter Kampf um Geld, Kampf um Mittel, Kampf um Personal, aber eigentlich vergessen, für wen sie überhaupt da sind, nämlich für den Athleten."