Das ist im Grunde aus dem direkten Leben geboren. Ich hatte damals einen Auftrag als Bildhauerin und habe in meinem Hof gearbeitet übern Winter. Und dann wurde es halt kälter und kälter. Und als dann meine ganze Aktivität gegen Null ging, hat mein Mann um mich herum ein Atelier gebaut aus Strohballen damals, und da haben wir festgestellt, dass das ein ideales Material ist, weil wir von 15 Grad minus binnen Kürze die ganze Sache auf plus 15 Grad aufheizen konnten, und so wurde eigentlich diese Idee geboren.
Was aus dieser Idee der Familie Warmuth geworden ist, lässt sich auf einer Anhöhe in der Rhön unweit von Schweinfurt bestaunen: ein großzügiges, hellgelbes Wohnhaus mit Pultdach. Dass sich hinter dem Lehmputz des Gebäudes tatsächlich Strohballen verstecken, ist nur noch an einer Stelle im Wohnbereich zu sehen – Eva Maria Warmuth erklärt, was es damit auf sich hat:
Hier ist ein kleines Fenster eingearbeitet, das ist ein Wahrheitsfenster, wo man jetzt, wo das eigentlich nicht mehr sichtbar ist, dass das Haus wirklich mit Strohballen gebaut ist, heute noch sehen kann, weil man über das Fenster in die Wand reinschauen kann. Das ist das Innenleben der Außenwand. Und man kann hier sehr schön sehen, dass da immer noch dieser Strohballen ist, und darauf wurden eben die unterschiedlichen Putzschichten aufgebracht. Und das kann man sehen, hier diesen braunen Lehmputz, der dann am Ende mit Kalk weiß gestrichen wurde.
So ganz ohne festes Baumaterial kommt aber auch ein Strohhaus nicht aus. So bestehen die Wände aus einer Holzrahmen-Konstruktion, in deren Zwischenräume die Strohballen gestapelt wurden. Und weil der größte Feind des Strohs die Feuchtigkeit ist, hat Familie Warmuth ihr Haus auf Stelzen gebaut. Hinzu kommen Sensoren in den Wänden und im Boden, mit denen die Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft den Zustand des Baumaterials überwacht. Ergebnis: Das Stroh in den Wänden trocknet gut aus, Probleme bereitet zur Zeit nur noch der Boden. Gegen Ungeziefer wie Mäuse hilft ein feiner Maschendraht unter und über der letzten Strohballenlage, und selbst das Thema Brandsicherheit bereitet den Warmuths keine Sorgen. Einem Versuch der Materialprüfanstalt Braunschweig mit offener Flamme hielt die mit Lehmputz überzogene Strohwand problemlos stand. Als echtes Sparschwein erweist sich das Strohhaus vor allem bei den Heizkosten:
Wir haben in die Wände eine Wandtemperierung eingebaut. Das bedeutet, dass Wandscheiben großflächig aufgewärmt werden, hauptsächlich in den Bereichen, wo ein Kälteeintrag da ist, d.h. also um die Fenster herum, um die Türen herum. Wir sind da eigentlich recht zufrieden. Wir haben jetzt den zweiten Winter dieses Haus geheizt und haben für die gesamte Fläche, das sind insgesamt 400 m², kommen wir mit 6 Kw aus, um das Haus zu beheizen, einschließlich der Warmwasserbereitung, wir sind hier eine siebenköpfige Familie, und diese Heizungen, die gebräuchlich sind, brauchen zwischen 30 und 40 Kw, also da können Sie sehen, dass das ein enormer Unterschied ist.
Zwar konnten die Warmuths bei den Baukosten gegenüber einem konventionellen Haus einiges einsparen, dafür gehört zur Verwirklichung des Projekts Strohhaus eine Menge Pioniergeist und Engagement:
Wir haben bei unseren Berechnungen festgestellt, dass wir natürlich in dem Bereich des Rohbaus sparen konnten, weil wir im Grunde ja selbst das Stroh hatten. Ich denke aber, die Entwicklung von dieser Strohbauweise ist noch nicht so weit gereift, als dass man sagen könnte: Gut, das wird wirklich billiger, weil man einfach auf der anderen Seite natürlich immer noch, da das ja noch so neu ist, viel Eigenleistung mitbringen muss, und wenn man das in Geld umrechnen müsste, dann würde man natürlich schon mehr Kosten haben.
Was aus dieser Idee der Familie Warmuth geworden ist, lässt sich auf einer Anhöhe in der Rhön unweit von Schweinfurt bestaunen: ein großzügiges, hellgelbes Wohnhaus mit Pultdach. Dass sich hinter dem Lehmputz des Gebäudes tatsächlich Strohballen verstecken, ist nur noch an einer Stelle im Wohnbereich zu sehen – Eva Maria Warmuth erklärt, was es damit auf sich hat:
Hier ist ein kleines Fenster eingearbeitet, das ist ein Wahrheitsfenster, wo man jetzt, wo das eigentlich nicht mehr sichtbar ist, dass das Haus wirklich mit Strohballen gebaut ist, heute noch sehen kann, weil man über das Fenster in die Wand reinschauen kann. Das ist das Innenleben der Außenwand. Und man kann hier sehr schön sehen, dass da immer noch dieser Strohballen ist, und darauf wurden eben die unterschiedlichen Putzschichten aufgebracht. Und das kann man sehen, hier diesen braunen Lehmputz, der dann am Ende mit Kalk weiß gestrichen wurde.
So ganz ohne festes Baumaterial kommt aber auch ein Strohhaus nicht aus. So bestehen die Wände aus einer Holzrahmen-Konstruktion, in deren Zwischenräume die Strohballen gestapelt wurden. Und weil der größte Feind des Strohs die Feuchtigkeit ist, hat Familie Warmuth ihr Haus auf Stelzen gebaut. Hinzu kommen Sensoren in den Wänden und im Boden, mit denen die Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft den Zustand des Baumaterials überwacht. Ergebnis: Das Stroh in den Wänden trocknet gut aus, Probleme bereitet zur Zeit nur noch der Boden. Gegen Ungeziefer wie Mäuse hilft ein feiner Maschendraht unter und über der letzten Strohballenlage, und selbst das Thema Brandsicherheit bereitet den Warmuths keine Sorgen. Einem Versuch der Materialprüfanstalt Braunschweig mit offener Flamme hielt die mit Lehmputz überzogene Strohwand problemlos stand. Als echtes Sparschwein erweist sich das Strohhaus vor allem bei den Heizkosten:
Wir haben in die Wände eine Wandtemperierung eingebaut. Das bedeutet, dass Wandscheiben großflächig aufgewärmt werden, hauptsächlich in den Bereichen, wo ein Kälteeintrag da ist, d.h. also um die Fenster herum, um die Türen herum. Wir sind da eigentlich recht zufrieden. Wir haben jetzt den zweiten Winter dieses Haus geheizt und haben für die gesamte Fläche, das sind insgesamt 400 m², kommen wir mit 6 Kw aus, um das Haus zu beheizen, einschließlich der Warmwasserbereitung, wir sind hier eine siebenköpfige Familie, und diese Heizungen, die gebräuchlich sind, brauchen zwischen 30 und 40 Kw, also da können Sie sehen, dass das ein enormer Unterschied ist.
Zwar konnten die Warmuths bei den Baukosten gegenüber einem konventionellen Haus einiges einsparen, dafür gehört zur Verwirklichung des Projekts Strohhaus eine Menge Pioniergeist und Engagement:
Wir haben bei unseren Berechnungen festgestellt, dass wir natürlich in dem Bereich des Rohbaus sparen konnten, weil wir im Grunde ja selbst das Stroh hatten. Ich denke aber, die Entwicklung von dieser Strohbauweise ist noch nicht so weit gereift, als dass man sagen könnte: Gut, das wird wirklich billiger, weil man einfach auf der anderen Seite natürlich immer noch, da das ja noch so neu ist, viel Eigenleistung mitbringen muss, und wenn man das in Geld umrechnen müsste, dann würde man natürlich schon mehr Kosten haben.