Hanna Savarodnya steht in der Wohnküche ihres Blockhauses. Bis zum zerstörten Reaktor sind es von hier aus gerade mal zehn Kilometer. Die 78-Jährige ist im Mai 1987, also nur ein Jahr nach der Reaktorkatastrophe, wieder zurück ins kleine Dorf Kupowate gezogen.
"Warum sollte ich denn Angst haben? Ich lebe hier mit 22 anderen Menschen, die Forstwirtschaft bringt alle zwei Wochen Holz und wir haben sogar einen Trecker für die Landwirtschaft!"
Hanna Savarodnya freut sich über den Besuch, über die vielen Journalisten, die die Umweltschutzorganisation Greenpeace auf einer Exkursion in die Sperrzone begleiten. Draußen im Garten misst Heinz Smital von Greenpeace die Strahlung des Bodens. 0,1 bis 0,2 Mikrosievert zeigt sein Messgerät, ein Wert, welcher den Erwartungen so gar nicht entspricht...
"Also, hier ist wirklich eine sehr geringe Kontamination. Es ist im Bereich der natürlichen Hintergrundstrahlung. Wie sehr jetzt hier der Boden noch belastet ist in einer Form, die in Lebensmittel kommen könnte, das müssten Analysen feststellen. Rein von der äußeren Strahlung ist es für uns hier ungefährlich. Also, hier könnte man rein von der äußeren Strahlung her gesehen tatsächlich auch leben."
Allerdings sind die Böden zum Teil noch sehr belastet. Junge Familien, gar mit Kindern, sucht man im Sperrgebiet vergeblich. Nach dem Besuch bei Hanna Savarodnya fährt der Tross weiter. Nächste Station: das AKW-Gelände mit seinen insgesamt sechs Reaktorblöcken. Bis ins Jahr 2000 wurde hier in Tschernobyl Strom erzeugt. Noch heute arbeiten rund 3500 Menschen auf dem Gelände, kontrollieren die abgebrannten Brennelemente, begleiten die Stilllegung des Kraftwerks. Von einer kleinen Besucherplattform aus fällt der Blick auf den 300 Meter entfernten Sarkophag. Diese Hülle über Block 4 des Kernkraftwerks besteht aus meterdickem Beton und Stahl. Der Sarkophag soll die Spaltprodukte des havarierten Reaktors sicher abschließen. Heinz Smital misst am Denkmal für die Erbauer der Schutzhülle die Strahlung, richtet das Zählrohr in Richtung Reaktor.
"Wenn ich mich hier hinter ein Denkmal stelle, dann merkt man, dass die Strahlung deutlich abnimmt und deutlich zunimmt, wenn ich wieder aus diesem Schatten heraustrete. Das heißt, die Strahlung, die wir haben, ist wirklich die Strahlung von dem Reaktor und nicht von dem Boden, auf dem wir hier stehen."
Sechs bis zehn Mikrosievert pro Stunde wirken hier auf den Körper. Auch 25 Jahre nach dem Gau ist die Strahlung immer noch so hoch, dass ein Erwachsener sich hier höchstens vier Tage lang aufhalten dürfte. Dann wäre die zulässige Jahresdosis erreicht.
Vier Kilometer vom Katastrophenmeiler entfernt, beim Besuch der Geisterstadt Pripyat, messen die Geräte bis zu acht Mikrosievert. Die Besuchergruppe muss Staubmasken und Gummihandschuhe überziehen, denn in den Hochhäusern der Stadt, in denen einst 50.000 Einwohner lebten, lagert oft noch radioaktiver Staub, der vor allem beim Einatmen gefährlich werden kann. Nach vier Stunden verlässt der Tross die Sperrzone. Im Bus erklärt Heinz Smital, warum keine generelle Aussage über die Belastungen von selbstangebauten Obst und Gemüse möglich ist:
"Je nachdem, welche Pflanzen angebaut werden. Welche, die tiefer wurzeln und dann weniger Cäsium aufnehmen und dann gibt es Pilze, die ihre Nährstoffe aus dem flachen Boden aufnehmen, die viel belastet sind."
Die letzte Station der Tour, am Grenzposten der Sperrzone. Untergebracht in einem kleinen Häuschen stehen sechs Scanner, messen die Strahlung an Händen und Füßen, geben das Drehkreuz nur frei, wenn die Kontamination nicht zu hoch ist. Alle Besucher kommen wieder raus, die Gesamtdosis des Besuchs: 3 bis 4 Mikrosievert, ist vergleichbar mit einem Flug auf die Balearen oder dem Besuch in einem deutschen Atomkraftwerk. Es ist das 50fache der natürlichen Strahlung und macht Pripjat für die nächsten Jahrhunderte unbewohnbar.
"Warum sollte ich denn Angst haben? Ich lebe hier mit 22 anderen Menschen, die Forstwirtschaft bringt alle zwei Wochen Holz und wir haben sogar einen Trecker für die Landwirtschaft!"
Hanna Savarodnya freut sich über den Besuch, über die vielen Journalisten, die die Umweltschutzorganisation Greenpeace auf einer Exkursion in die Sperrzone begleiten. Draußen im Garten misst Heinz Smital von Greenpeace die Strahlung des Bodens. 0,1 bis 0,2 Mikrosievert zeigt sein Messgerät, ein Wert, welcher den Erwartungen so gar nicht entspricht...
"Also, hier ist wirklich eine sehr geringe Kontamination. Es ist im Bereich der natürlichen Hintergrundstrahlung. Wie sehr jetzt hier der Boden noch belastet ist in einer Form, die in Lebensmittel kommen könnte, das müssten Analysen feststellen. Rein von der äußeren Strahlung ist es für uns hier ungefährlich. Also, hier könnte man rein von der äußeren Strahlung her gesehen tatsächlich auch leben."
Allerdings sind die Böden zum Teil noch sehr belastet. Junge Familien, gar mit Kindern, sucht man im Sperrgebiet vergeblich. Nach dem Besuch bei Hanna Savarodnya fährt der Tross weiter. Nächste Station: das AKW-Gelände mit seinen insgesamt sechs Reaktorblöcken. Bis ins Jahr 2000 wurde hier in Tschernobyl Strom erzeugt. Noch heute arbeiten rund 3500 Menschen auf dem Gelände, kontrollieren die abgebrannten Brennelemente, begleiten die Stilllegung des Kraftwerks. Von einer kleinen Besucherplattform aus fällt der Blick auf den 300 Meter entfernten Sarkophag. Diese Hülle über Block 4 des Kernkraftwerks besteht aus meterdickem Beton und Stahl. Der Sarkophag soll die Spaltprodukte des havarierten Reaktors sicher abschließen. Heinz Smital misst am Denkmal für die Erbauer der Schutzhülle die Strahlung, richtet das Zählrohr in Richtung Reaktor.
"Wenn ich mich hier hinter ein Denkmal stelle, dann merkt man, dass die Strahlung deutlich abnimmt und deutlich zunimmt, wenn ich wieder aus diesem Schatten heraustrete. Das heißt, die Strahlung, die wir haben, ist wirklich die Strahlung von dem Reaktor und nicht von dem Boden, auf dem wir hier stehen."
Sechs bis zehn Mikrosievert pro Stunde wirken hier auf den Körper. Auch 25 Jahre nach dem Gau ist die Strahlung immer noch so hoch, dass ein Erwachsener sich hier höchstens vier Tage lang aufhalten dürfte. Dann wäre die zulässige Jahresdosis erreicht.
Vier Kilometer vom Katastrophenmeiler entfernt, beim Besuch der Geisterstadt Pripyat, messen die Geräte bis zu acht Mikrosievert. Die Besuchergruppe muss Staubmasken und Gummihandschuhe überziehen, denn in den Hochhäusern der Stadt, in denen einst 50.000 Einwohner lebten, lagert oft noch radioaktiver Staub, der vor allem beim Einatmen gefährlich werden kann. Nach vier Stunden verlässt der Tross die Sperrzone. Im Bus erklärt Heinz Smital, warum keine generelle Aussage über die Belastungen von selbstangebauten Obst und Gemüse möglich ist:
"Je nachdem, welche Pflanzen angebaut werden. Welche, die tiefer wurzeln und dann weniger Cäsium aufnehmen und dann gibt es Pilze, die ihre Nährstoffe aus dem flachen Boden aufnehmen, die viel belastet sind."
Die letzte Station der Tour, am Grenzposten der Sperrzone. Untergebracht in einem kleinen Häuschen stehen sechs Scanner, messen die Strahlung an Händen und Füßen, geben das Drehkreuz nur frei, wenn die Kontamination nicht zu hoch ist. Alle Besucher kommen wieder raus, die Gesamtdosis des Besuchs: 3 bis 4 Mikrosievert, ist vergleichbar mit einem Flug auf die Balearen oder dem Besuch in einem deutschen Atomkraftwerk. Es ist das 50fache der natürlichen Strahlung und macht Pripjat für die nächsten Jahrhunderte unbewohnbar.