McCreesh folgt dabei dem christlichen Motto "Media vita in morte sumus" - Mitten im Leben sind wir vom Tod umfangen - , das im Zeitalter des Barock für das Lebensgefühl der Menschen stand. Denn die waren einerseits ständig durch Krankheiten und Krieg bedroht, während andererseits der Hunger nach Leben und Vergnügen nach den Schrecken des Dreißigjährigen Krieges besonders groß war. Die vorliegende Einspielung gliedert sich demnach in zwei Teile: Das Requiem in f-moll steht für den Tod, während die B-Dur Messe mit dem lateinischen Wort "Vita" - Leben überschrieben ist.:
* Heinrich Ignaz Franz Biber: " Kyrie" aus " Missa ex B "
Sie hörten das Kyrie aus der Messe B-Dur von Heinrich Ignaz Franz Biber. Satztechnisch und klanglich orientiert sich die Messe an der römischen Kirchenmusik aus der ersten Hälfte des siebzehnten Jahrhunderts. Angesichts der relativ einfachen Orgelbegleitung schrieb Biber das Werk wohl für eine kleinere Kirche, der genaue Anlass für die Komposition ist nicht bekannt. Paul McCreesh stellt im zweiten Teil der CD der eher schlichten Messe das deutlich modernere Requiem f-moll gegenüber. Biber schrieb die Totenmesse wohl während seiner Tätigkeit als Hofkapellmeister für den Salzburger Dom. Die Verteilung der Stimmen legt den Schluss nahe, dass die Komposition auf den vier Emporen an den Kuppelpfeilern der Kathedrale aufgeführt wurde. Zusammen mit den Solisten und dem durch Posaunen verstärkten fünfstimmigen Chor erreicht das Requiem so eine ausdrucksvolle Klangfülle, die allerdings weitgehend auf dramatische Effekte verzichtet:
* Heinrich Ignaz Franz Biber: " Introitus und Kyrie " aus "Requiem ex F"
Soweit der Introitus und das Kyrie aus dem Requiem f-moll. Für wen Biber das Werk schrieb, ist nicht bekannt. Möglich ist aber, dass eine bedeutende Persönlichkeit - wie damals üblich - bereits zu Lebzeiten das Requiem in Auftrag gab. Eine möglichst aufwändige Beerdigung mit Chor und Orchester sollte die hohe soziale Stellung der verstorbenen Person widerspiegeln. Sterben und Tod nahmen im Bewusstsein der Zeitgenossen Bibers ohnehin einen großen Raum ein. Auch im Leben von Heinrich Ignaz Franz Biber finden sich die barocken Gegensätze Leben und Tod wider. Geboren wurde er 1644 im böhmischen Wartenberg. Zu seinen Lehrern gehörte wohl der Violinvirtuose Johann Heinrich Schmelzer. Schon bald galt Biber selbst als einer der besten Geiger seiner Zeit. 1670 kam er nach Salzburg. Dort festigte er seinen hervorragenden Ruf als Violinvirtuose - er spielte mehrfach bei Kaiser Leopold dem Ersten vor. Nachdem er 1678 Vizekapellmeister im Erzstift Salzburg geworden war, erhielt er sechs Jahre später den Posten als Hofkapellmeister. In dieser Zeit entstand auch die monumentale 53stimmige Missa Salisburgensis, bei der Biber bis an die Grenzen der Mehrstimmigkeit ging. Schließlich wurde er 1692 aufgrund seiner musikalischen Verdienste für die Salzburger Dommusik geadelt. Doch bei allem Erfolg - Biber musste im privaten Leben den frühen Tod von sieben seiner elf Kinder hinnehmen. Er selbst starb hoch geachtet 1604 in Salzburg.
Neben den Werken von Biber finden sich auf der CD auch andere Kompositionen, die zur damaligen Zeit bei der Gestaltung einer katholischen Messe üblicherweise verwendet wurden. Denn zu den feststehenden Messteilen wurden auch Motetten und Lieder gesungen, die sich je nach dem Anlass der Messe richteten. McCreesh fügt dem Programm der CD zwei Motetten von Orlando di Lasso zu, dessen Musik zur Zeit Bibers noch regelmäßig gesungen wurde. Ergänzt wird das Programm durch zwei Streichersonaten von Johann Heinrich Schmelzer und einen geistlichen Dialog für zwei Sopranstimmen von Abraham Megerle, dem Vorgänger Bibers als Domkapellmeister in Salzburg. Um ein möglich authentisches Klangbild zu erreichen, experimentieren die Streicher der Gabrieli Players mit reinen Darmsaiten und Instrumenten, die um eine Terz höher gestimmt sind. Das Ergebnis ist ein ausgewogenes Klangbild, das sich auch im Zusammenspiel mit den Stimmen des Gabrieli Consort bewährt. Genau wie die Gabrieli Players überzeugt der Chor mit klanglicher Ausgewogenheit und perfekter Intonation. Dem Dirigenten McCreesh gelingt so eine hervorragende Einspielung, die bei aller Sorgfalt gegenüber der historischen Aufführungspraxis nicht steril oder künstlich klingt. Hören Sie zum Abschluss aus dem Requiem f-moll die Sequenz Dies irae, dies illa:
* Heinrich Ignaz Franz Biber: "Dies irae" aus "Requiem ex F"
Heinrich Ignaz Franz Biber - Requiem
Gabrieli Consort & Players
Leitung: Paul McCreesh
Label: Archiv Produktion
Labelcode: LC 00113
Bestellnr.: 00289 474 7142
* Heinrich Ignaz Franz Biber: " Kyrie" aus " Missa ex B "
Sie hörten das Kyrie aus der Messe B-Dur von Heinrich Ignaz Franz Biber. Satztechnisch und klanglich orientiert sich die Messe an der römischen Kirchenmusik aus der ersten Hälfte des siebzehnten Jahrhunderts. Angesichts der relativ einfachen Orgelbegleitung schrieb Biber das Werk wohl für eine kleinere Kirche, der genaue Anlass für die Komposition ist nicht bekannt. Paul McCreesh stellt im zweiten Teil der CD der eher schlichten Messe das deutlich modernere Requiem f-moll gegenüber. Biber schrieb die Totenmesse wohl während seiner Tätigkeit als Hofkapellmeister für den Salzburger Dom. Die Verteilung der Stimmen legt den Schluss nahe, dass die Komposition auf den vier Emporen an den Kuppelpfeilern der Kathedrale aufgeführt wurde. Zusammen mit den Solisten und dem durch Posaunen verstärkten fünfstimmigen Chor erreicht das Requiem so eine ausdrucksvolle Klangfülle, die allerdings weitgehend auf dramatische Effekte verzichtet:
* Heinrich Ignaz Franz Biber: " Introitus und Kyrie " aus "Requiem ex F"
Soweit der Introitus und das Kyrie aus dem Requiem f-moll. Für wen Biber das Werk schrieb, ist nicht bekannt. Möglich ist aber, dass eine bedeutende Persönlichkeit - wie damals üblich - bereits zu Lebzeiten das Requiem in Auftrag gab. Eine möglichst aufwändige Beerdigung mit Chor und Orchester sollte die hohe soziale Stellung der verstorbenen Person widerspiegeln. Sterben und Tod nahmen im Bewusstsein der Zeitgenossen Bibers ohnehin einen großen Raum ein. Auch im Leben von Heinrich Ignaz Franz Biber finden sich die barocken Gegensätze Leben und Tod wider. Geboren wurde er 1644 im böhmischen Wartenberg. Zu seinen Lehrern gehörte wohl der Violinvirtuose Johann Heinrich Schmelzer. Schon bald galt Biber selbst als einer der besten Geiger seiner Zeit. 1670 kam er nach Salzburg. Dort festigte er seinen hervorragenden Ruf als Violinvirtuose - er spielte mehrfach bei Kaiser Leopold dem Ersten vor. Nachdem er 1678 Vizekapellmeister im Erzstift Salzburg geworden war, erhielt er sechs Jahre später den Posten als Hofkapellmeister. In dieser Zeit entstand auch die monumentale 53stimmige Missa Salisburgensis, bei der Biber bis an die Grenzen der Mehrstimmigkeit ging. Schließlich wurde er 1692 aufgrund seiner musikalischen Verdienste für die Salzburger Dommusik geadelt. Doch bei allem Erfolg - Biber musste im privaten Leben den frühen Tod von sieben seiner elf Kinder hinnehmen. Er selbst starb hoch geachtet 1604 in Salzburg.
Neben den Werken von Biber finden sich auf der CD auch andere Kompositionen, die zur damaligen Zeit bei der Gestaltung einer katholischen Messe üblicherweise verwendet wurden. Denn zu den feststehenden Messteilen wurden auch Motetten und Lieder gesungen, die sich je nach dem Anlass der Messe richteten. McCreesh fügt dem Programm der CD zwei Motetten von Orlando di Lasso zu, dessen Musik zur Zeit Bibers noch regelmäßig gesungen wurde. Ergänzt wird das Programm durch zwei Streichersonaten von Johann Heinrich Schmelzer und einen geistlichen Dialog für zwei Sopranstimmen von Abraham Megerle, dem Vorgänger Bibers als Domkapellmeister in Salzburg. Um ein möglich authentisches Klangbild zu erreichen, experimentieren die Streicher der Gabrieli Players mit reinen Darmsaiten und Instrumenten, die um eine Terz höher gestimmt sind. Das Ergebnis ist ein ausgewogenes Klangbild, das sich auch im Zusammenspiel mit den Stimmen des Gabrieli Consort bewährt. Genau wie die Gabrieli Players überzeugt der Chor mit klanglicher Ausgewogenheit und perfekter Intonation. Dem Dirigenten McCreesh gelingt so eine hervorragende Einspielung, die bei aller Sorgfalt gegenüber der historischen Aufführungspraxis nicht steril oder künstlich klingt. Hören Sie zum Abschluss aus dem Requiem f-moll die Sequenz Dies irae, dies illa:
* Heinrich Ignaz Franz Biber: "Dies irae" aus "Requiem ex F"
Heinrich Ignaz Franz Biber - Requiem
Gabrieli Consort & Players
Leitung: Paul McCreesh
Label: Archiv Produktion
Labelcode: LC 00113
Bestellnr.: 00289 474 7142