Der Leipziger Auwald: einer der größten Stadtwälder in Europa. Dicht und hoch wachsen die Bäume. Mitten in der Natur steht ein alter Baukran. Ophir Tal hängt eine kleine Gondel an den Kran-Haken, steigt ein und dann geht es schaukelnd aufwärts. Dreißig Meter hoch über die Wipfel.
" Also heute schaue ich die Linde, wie sie blüht. Ich komme alle paar Tage und sehe erst mal wie weit das Aufblühen ist, wie die Geschlechtsverteilung bei den Blüten sind. Dann welche Insekten in den Blüten leben. "
Ophir Tal ist Baumkronenforscher - ein junger Wissenschaftler aus Israel, der nach Leipzig gekommen ist. Mehrmals die Woche schwebt er über dem Auwald. Der Kran steht auf Schienen und lässt sich hin und her fahren. So kann Ophir Tal das Leben in den Baumkronen auf 16.000 Quadratmetern aus nächster Nähe betrachten.
" Es ist sehr besonders die Bäume von oben zu sehen. Ja, jetzt regnet es. Es gibt auch wenige Tiere. Aber sonst sieht man so Eichhörnchen, Vögel, Schnecken. Es gibt ganz viele Überraschungen. "
Die Baumkronenforschung ist ein sehr junger Wissenschaftszweig. Bislang gab es gerade mal drei internationale Tagungen. Diese Woche findet die vierte statt: in Leipzig. Mehr als 150 Experten aus 30 Ländern tauschen bis Samstag ihre Erfahrungen aus. Organisiert wird die Tagung unter anderem von Martin Unterseher.
" Die Baumkronenforschung ist meiner Meinung nach ein unverzichtbarer Bestandteil in der ökologischen Forschung. Denn um Kreisläufe vollständig zu klären, muss man alle Teile eines Ökosystems betrachten. Hinzu kommt dass die Oberfläche aller Wälder die Schnittstelle zwischen terrestrischen Leben und Atmosphäre ist. Hier findet also ein Austausch statt. "
Die ersten Baumkronen-Forscher kletterten noch mit Hilfe von Seilen und Leitern zwischen den dünnen Ästen hin und her. Auf die Idee mit dem Kran kam der Direktor des Leipziger Instituts für Botanik, Winfried Morawetz. Zuerst stellte er im Amazonas einen auf. Vor vier Jahren ging sein Traum vom Kran im Auwald in Erfüllung. Morawetz will beweisen, wie artenreich das Leben in den Wipfeln ist.
" Und dann geht es natürlich darum zu verstehen, wie dieser Wald funktioniert. Das heißt: Was machen die Tiere und Pflanzen dort oben zusammen. Das weiß man nicht. Es ist erstaunlich, dass in der heutigen Zeit, wo man zum Mars fliegt, wo man Kometen beschießt, wo man auf dem Mond war, noch immer nicht weiß, was im heimischen Auwald im Blätterdach eigentlich los ist. "
In Basel beschäftigen sich Baumkronenforscher auch mit dem Klimawandel. Sie wollen wissen, wie sich der steigende CO2-Gehalt auf die Bäume auswirken wird. Sie begasen die Wipfel mit einer Luftmischung, von der man annimmt, dass sie in 50 Jahren in ganz Mitteleuropa vorherrschen wird. Anschließend untersuchen sie die Veränderungen in den Kronen. Für Morawetz sind Baumkronenforscher Umweltexperten.
" Wir wollen das langsam darstellen, dass die Artenvielfalt eines Waldes die wichtigste Überlebensgarantie für den Menschen ist. Das heißt dieser artenreiche Wald puffert Staub ab, puffert Schädlinge ab, der puffert Krankheitskeime ab. Der sorgt für eine gute Luft. "
Der Kran in Leipziger Auwald wird noch mindestens sechs Jahre der Forschung dienen. Jeden Sommer treffen die Wissenschaftler in den Wipfeln eine ganze Population von Laubfröschen an. Warum die Tiere so hoch klettern und was sie mehr als zwanzig Meter über dem Boden suchen, weiß noch niemand. Es ist nur eines der Rätsel, welches die Baumkronenforscher noch lösen wollen - vom Kran aus.
" Also heute schaue ich die Linde, wie sie blüht. Ich komme alle paar Tage und sehe erst mal wie weit das Aufblühen ist, wie die Geschlechtsverteilung bei den Blüten sind. Dann welche Insekten in den Blüten leben. "
Ophir Tal ist Baumkronenforscher - ein junger Wissenschaftler aus Israel, der nach Leipzig gekommen ist. Mehrmals die Woche schwebt er über dem Auwald. Der Kran steht auf Schienen und lässt sich hin und her fahren. So kann Ophir Tal das Leben in den Baumkronen auf 16.000 Quadratmetern aus nächster Nähe betrachten.
" Es ist sehr besonders die Bäume von oben zu sehen. Ja, jetzt regnet es. Es gibt auch wenige Tiere. Aber sonst sieht man so Eichhörnchen, Vögel, Schnecken. Es gibt ganz viele Überraschungen. "
Die Baumkronenforschung ist ein sehr junger Wissenschaftszweig. Bislang gab es gerade mal drei internationale Tagungen. Diese Woche findet die vierte statt: in Leipzig. Mehr als 150 Experten aus 30 Ländern tauschen bis Samstag ihre Erfahrungen aus. Organisiert wird die Tagung unter anderem von Martin Unterseher.
" Die Baumkronenforschung ist meiner Meinung nach ein unverzichtbarer Bestandteil in der ökologischen Forschung. Denn um Kreisläufe vollständig zu klären, muss man alle Teile eines Ökosystems betrachten. Hinzu kommt dass die Oberfläche aller Wälder die Schnittstelle zwischen terrestrischen Leben und Atmosphäre ist. Hier findet also ein Austausch statt. "
Die ersten Baumkronen-Forscher kletterten noch mit Hilfe von Seilen und Leitern zwischen den dünnen Ästen hin und her. Auf die Idee mit dem Kran kam der Direktor des Leipziger Instituts für Botanik, Winfried Morawetz. Zuerst stellte er im Amazonas einen auf. Vor vier Jahren ging sein Traum vom Kran im Auwald in Erfüllung. Morawetz will beweisen, wie artenreich das Leben in den Wipfeln ist.
" Und dann geht es natürlich darum zu verstehen, wie dieser Wald funktioniert. Das heißt: Was machen die Tiere und Pflanzen dort oben zusammen. Das weiß man nicht. Es ist erstaunlich, dass in der heutigen Zeit, wo man zum Mars fliegt, wo man Kometen beschießt, wo man auf dem Mond war, noch immer nicht weiß, was im heimischen Auwald im Blätterdach eigentlich los ist. "
In Basel beschäftigen sich Baumkronenforscher auch mit dem Klimawandel. Sie wollen wissen, wie sich der steigende CO2-Gehalt auf die Bäume auswirken wird. Sie begasen die Wipfel mit einer Luftmischung, von der man annimmt, dass sie in 50 Jahren in ganz Mitteleuropa vorherrschen wird. Anschließend untersuchen sie die Veränderungen in den Kronen. Für Morawetz sind Baumkronenforscher Umweltexperten.
" Wir wollen das langsam darstellen, dass die Artenvielfalt eines Waldes die wichtigste Überlebensgarantie für den Menschen ist. Das heißt dieser artenreiche Wald puffert Staub ab, puffert Schädlinge ab, der puffert Krankheitskeime ab. Der sorgt für eine gute Luft. "
Der Kran in Leipziger Auwald wird noch mindestens sechs Jahre der Forschung dienen. Jeden Sommer treffen die Wissenschaftler in den Wipfeln eine ganze Population von Laubfröschen an. Warum die Tiere so hoch klettern und was sie mehr als zwanzig Meter über dem Boden suchen, weiß noch niemand. Es ist nur eines der Rätsel, welches die Baumkronenforscher noch lösen wollen - vom Kran aus.