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Landgericht Ulm
Lebenslange Haft für Angeklagten nach Messerangriff auf zwei Schülerinnen in Illerkirchberg

Im Fall des Messerangriffs auf zwei Schülerinnen in Illerkirchberg ist der Angeklagte zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Das Landgericht Ulm stellte außerdem die besondere Schwere der Schuld fest. Damit ist eine vorzeitige Entlassung nach 15 Jahren Haft in der Regel ausgeschlossen.

    Der mit Handschellen gefesselte Angeklagte, der sein Gesicht mit einem Aktenordner verdeckt, wird von Justizbeamten in den Verhandlungssaal des Landgerichts geführt.
    Landgericht Ulm: Der angeklagte 27-Jährige wird in den Verhandlungssaal geführt. Er wurde zu lebenslanger Haft verurteilt. (Stefan Puchner / dpa / Stefan Puchner)
    Der 27-jährige Eritreer, der als Asylbewerber nach Deutschland gekommen war, hatte im Dezember zwei Mädchen auf ihrem Schulweg mit einem Messer angegriffen. Eine 14-Jährige starb infolge des Angriffs, ihre 13 Jahre alte Freundin konnte fliehen. Der Mann wurde wegen Mordes und versuchten Mordes mit Körperverletzung verurteilt.
    Der Staatsanwaltschaft zufolge wollte der Mann am Tag der Tat die Ausgabe von Reisedokumenten beim Landratsamt mit einem Messer erzwingen. Laut Anklage liefen die beiden Mädchen genau in dem Moment an dem Haus des Mannes vorbei, als dieser mit dem Messer auf die Straße kam. In der Annahme, dass die Schülerinnen das Messer gesehen hätten, habe er spontan beschlossen, sie zu töten. So habe er verhindern wollen, dass die Freundinnen die Polizei rufen und seinen Plan durchkreuzen.
    Die Familien der beiden Schülerinnen hatten sich dem Verfahren als Nebenkläger angeschlossen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
    Diese Nachricht wurde am 04.07.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.