Der Orkan Kyrill knickte in der Nacht zum 19. Januar 2007 über 25 Millionen Bäume um. Vor allem im Sauerland verloren viele Waldbauern ein Großteil ihres Besitzes, ihrer Altersversorgung. Sie, aber auch die Förster und Waldarbeiter, arbeiteten tagelang fast rund um die Uhr. Die Nerven lagen blank. Hans von der Goltz, Leiter des Forstamtes Oberes Sauerland:
"Und beides zusammen hat bei Förstern und Waldarbeitern einfach dazu geführt, dass in vielen Fällen eine kritische Grenze überschritten wurde und nur noch sehr schwer heilbar war. "
Deshalb regten die Experten auf der 15. Tagung des Kuratoriums für Waldarbeit und Forsttechnik in Schmallenberg an, dass psychologische Schulungen in die Ausbildung zum Förster aufgenommen werden.
Fortbildung ist auch wichtig für Waldarbeiter. In einem Sturmbestand ist das Arbeiten ganz anders als unter normalen Bedingungen. Viele der kreuz und quer liegenden Stämme stehen unter Spannung, erläutert Volker Gerding vom Staatsforst in Hessen:
"Einmal ist die Aus- und Fortbildung derjenigen wichtig, die im Wald arbeiten. Die Gefahren müssen analysiert werden. Und was wir brauchen ist eine technische Lösung, Holzerntemaschinen, so dass sie Windwurfkatastrophen besser bewältigen können.
"
Dort wo es gefährlich ist, sollen Maschinen und nicht relativ ungeschützte Menschen arbeiten. In Hessen können sich inzwischen alle Waldarbeiter per Funk miteinander unterhalten, damit jeder des Teams jederzeit mit den anderen in Verbindung steht. Das Holz aufarbeiten, lagern, abtransportieren und all das schnell. Gerade der Zeitdruck unter den sich viele nach dem Sturm setzten, war auch ein Problem, sagt Hans von der Goltz:
"Der Faktor Zeit heißt, nicht in Aktionismus verfallen und sich sowohl fachlich als auch menschlich nicht verzerren. Es ist wichtig zu analysieren, zu diskutieren und in Ruhe zu Lösungen kommen."
Der nächste Sturm kommt bestimmt. Wichtig ist, diesmal besser vorbereitet zu sein. In Niedersachsen entwickelt der staatliche Forstbetrieb derzeit einen Katastrophenplan. Klaus Jänich, Vizepräsident des Staats-Forsts dort:
"Zum einen haben wir aus Kyrill gelernt, Katastrophen zukünftig besser bewältigen zu können. Da werden sehr umfangreich Bereiche angesprochen, wie Kommunikation und Organisation, aber auch viele einzelne Sachthemen zu Waldbau, Konservierung und Lagerung des Holzes."
Gerade die Lagerung war eine der Schwachpunkte der Krisenbewältigung nach Kyrill in Nordrhein-Westfalen, sagt Ferdinand Funke vom Waldbauernverband:
"Es müssen künftig mehr Nasslagerflächen bereit gestellt werden, mehr Flächen für Folienlagerplätze. Und hier ist die Politik gefragt. Das war in NRW ein großer Punkt, dass hier niemand bereit war, diese Anlage zu fördern."
Ein stabiler Mischwald, mehr Buchen und Eichen, weniger Fichten, das ist der Wald, der mit steigenden Temperaturen und extremen Wetterlagen am besten klar kommt. Auch das ist eine Erkenntnis aus den vergangenen Stürmen. Dreiviertel aller Bäume im Hochsauerland zum Beispiel sind aber immer noch Fichten, die Baumart, die am schnellsten fällt, aber auch das meiste Geld bringt:
"Und den Waldbesitzer davon zu überzeugen, dass er unter Weiterbenutzung der Fichte trotzdem noch etwas anderes zusätzlich macht, im Sinne der Vielfalt, ist ein Schritt in eine neue Welt, in eine neue nicht bekannte wirtschaftliche Situation. Und da tun sich manche Waldbesitzer schon sehr schwer - trotz der gewährten Fördermittel des Landes, "
sagt Forstamtsleiter Hans von der Goltz. Erschwerend kommt hinzu, dass kleine Buchen, Douglasien oder Eichen derzeit knapp sind, ihr Preis ist hoch. Eine Fichtenpflanze, für die es kein Geld vom Staat gibt, ist immer noch billiger als die staatlich geförderten Alternativbaumarten.
Die Forstämter werden sich auf die nächsten Stürme wohl gut vorbereiten, ob auch der Wald in den nächsten Jahrzehnten fit gemacht wird für die Änderungen des Klimas, das ist so sicher noch nicht.
"Und beides zusammen hat bei Förstern und Waldarbeitern einfach dazu geführt, dass in vielen Fällen eine kritische Grenze überschritten wurde und nur noch sehr schwer heilbar war. "
Deshalb regten die Experten auf der 15. Tagung des Kuratoriums für Waldarbeit und Forsttechnik in Schmallenberg an, dass psychologische Schulungen in die Ausbildung zum Förster aufgenommen werden.
Fortbildung ist auch wichtig für Waldarbeiter. In einem Sturmbestand ist das Arbeiten ganz anders als unter normalen Bedingungen. Viele der kreuz und quer liegenden Stämme stehen unter Spannung, erläutert Volker Gerding vom Staatsforst in Hessen:
"Einmal ist die Aus- und Fortbildung derjenigen wichtig, die im Wald arbeiten. Die Gefahren müssen analysiert werden. Und was wir brauchen ist eine technische Lösung, Holzerntemaschinen, so dass sie Windwurfkatastrophen besser bewältigen können.
"
Dort wo es gefährlich ist, sollen Maschinen und nicht relativ ungeschützte Menschen arbeiten. In Hessen können sich inzwischen alle Waldarbeiter per Funk miteinander unterhalten, damit jeder des Teams jederzeit mit den anderen in Verbindung steht. Das Holz aufarbeiten, lagern, abtransportieren und all das schnell. Gerade der Zeitdruck unter den sich viele nach dem Sturm setzten, war auch ein Problem, sagt Hans von der Goltz:
"Der Faktor Zeit heißt, nicht in Aktionismus verfallen und sich sowohl fachlich als auch menschlich nicht verzerren. Es ist wichtig zu analysieren, zu diskutieren und in Ruhe zu Lösungen kommen."
Der nächste Sturm kommt bestimmt. Wichtig ist, diesmal besser vorbereitet zu sein. In Niedersachsen entwickelt der staatliche Forstbetrieb derzeit einen Katastrophenplan. Klaus Jänich, Vizepräsident des Staats-Forsts dort:
"Zum einen haben wir aus Kyrill gelernt, Katastrophen zukünftig besser bewältigen zu können. Da werden sehr umfangreich Bereiche angesprochen, wie Kommunikation und Organisation, aber auch viele einzelne Sachthemen zu Waldbau, Konservierung und Lagerung des Holzes."
Gerade die Lagerung war eine der Schwachpunkte der Krisenbewältigung nach Kyrill in Nordrhein-Westfalen, sagt Ferdinand Funke vom Waldbauernverband:
"Es müssen künftig mehr Nasslagerflächen bereit gestellt werden, mehr Flächen für Folienlagerplätze. Und hier ist die Politik gefragt. Das war in NRW ein großer Punkt, dass hier niemand bereit war, diese Anlage zu fördern."
Ein stabiler Mischwald, mehr Buchen und Eichen, weniger Fichten, das ist der Wald, der mit steigenden Temperaturen und extremen Wetterlagen am besten klar kommt. Auch das ist eine Erkenntnis aus den vergangenen Stürmen. Dreiviertel aller Bäume im Hochsauerland zum Beispiel sind aber immer noch Fichten, die Baumart, die am schnellsten fällt, aber auch das meiste Geld bringt:
"Und den Waldbesitzer davon zu überzeugen, dass er unter Weiterbenutzung der Fichte trotzdem noch etwas anderes zusätzlich macht, im Sinne der Vielfalt, ist ein Schritt in eine neue Welt, in eine neue nicht bekannte wirtschaftliche Situation. Und da tun sich manche Waldbesitzer schon sehr schwer - trotz der gewährten Fördermittel des Landes, "
sagt Forstamtsleiter Hans von der Goltz. Erschwerend kommt hinzu, dass kleine Buchen, Douglasien oder Eichen derzeit knapp sind, ihr Preis ist hoch. Eine Fichtenpflanze, für die es kein Geld vom Staat gibt, ist immer noch billiger als die staatlich geförderten Alternativbaumarten.
Die Forstämter werden sich auf die nächsten Stürme wohl gut vorbereiten, ob auch der Wald in den nächsten Jahrzehnten fit gemacht wird für die Änderungen des Klimas, das ist so sicher noch nicht.