Neues Lernen, zeitgemäßer Unterricht, individuelle Förderung - wenn diese Schlagworte fallen, wird im nächsten Atemzug über die Reform der Lehrerausbildung gesprochen. Die Defizite in der Ausbildung der Lehrer in Deutschland lägen offen zu tage, so Anke Thierack, Dekanatsreferentin für Hochschulentwicklung an der Universität Dortmund:
" Dass einfach pädagogisch-psychologisches Wissen nicht für die Schule vorbereitet, dass der Theorie-Praxis-Bezug nicht umgesetzt wird und nicht ausreichend Praxis vorhanden ist und Fachwissenschaft zu wenig Wissensvermittlung berücksichtigt. "
Die reformierten Bachelor- und Masterstudiengänge z.B. in Rheinland-Pfalz, in Berlin oder NRW würden konzentrierter Grundfragen von Erziehung und Bildung, aber auch Methodik und Diagnostik vermitteln. Dennoch erlaubt sich Erich Thies, Generalsekretär der Kultusministerkonferenz, ausnahmsweise einmal als Privatmann, seiner Fantasie freien Lauf zu lassen: In speziellen Schools of Education könnten angehende Lehrer viel eher ein Selbstbild von ihrem Beruf entwickeln
" Das bedeutet, dass die School of Education Fachwissenschaftler besorgen, dazu müssten sie ausgestattet sein, Geld, Wettbewerb, so dass dann mit Lehramtsstudenten mit Angeboten versorgt würden, die ihrem Ausbildungsplan gerecht werden. "
Im universitären Curriculum für Lehrerstudenten zeige sich immerhin eine wesentliche Neuerung: Im Bachelor sind elementare pädagogische Lernmodule für alle verpflichtend - die Hierarchie zwischen künftigen Gymnasiallehrern und ihren Kommilitonen, die künftig an Grund-, Real- oder Hauptschulen unterrichten endlich aufgeweicht. Der Diplompädagoge Marc Böhmann, selbst sowohl Lehrer wie auch Ausbilder, plädiert grundsätzlich für einen neuen Lernbegriff: Wer im Studium selbst erfährt, dass es weniger um Auslese als vielmehr um Förderung, um diskursive Lernmethoden geht, könne auch später im Klassenzimmer viel eher Erfüllung finden
" Studien zeigen, wie folgenlos das Lehramtsstudium in beiden Phasen ist..., Lehrer, die in der Klasse vor Problemen stehen, greifen nicht auf gelerntes Handlungswissen, sondern auf ihre eigene tief verwurzelte Schulerfahrung zurück "
Diese aber entspricht nur selten dem modernen Leitbild des Lehrers als Informationsgeber, Wegweiser, Helfer und Berater. Ungeklärt bleibt auch bei den neuen Curricula vielfach das Verhältnis zwischen pädagogischem Wissen und Talent einerseits und dem Fachwissen andererseits, so Jens Großpietsch. Der Leiter der schulpreisgekrönten Heinrich-von-Stephan-Oberschule in Berlin Moabit beklagt, dass bei ihm junge, hochspezialisierte Sportlehrer ihre Klassen mit dem dreifachen Salto beeindrucken könnten, aber ratlos daneben stehen, wenn ein Schüler Furcht hat, über eine Bank zu springen. Ihre pädagogische Eignung sollten künftige Lehrer ehrlich für sich selbst erproben
" Sie sollten einfach mit Jugendlichen zusammen sein. Wir sagen auch: geht in einen Verein, macht Trainingsgruppen, Kirchekreis, Ferienlager - da lernt ihr mehr als im Studium "
Nicht zuletzt, da treffen sich die Ansichten von Theoretikern und Praktikern, gehöre zum Selbstverständnis des modernen Lehrers unbedingt auch eine nicht erlahmende Neugier: Wer Bildung vermitteln will, müsse selbst Bildungshunger mitbringen, sprich die Bereitschaft zur Fortbildung.
" Dass einfach pädagogisch-psychologisches Wissen nicht für die Schule vorbereitet, dass der Theorie-Praxis-Bezug nicht umgesetzt wird und nicht ausreichend Praxis vorhanden ist und Fachwissenschaft zu wenig Wissensvermittlung berücksichtigt. "
Die reformierten Bachelor- und Masterstudiengänge z.B. in Rheinland-Pfalz, in Berlin oder NRW würden konzentrierter Grundfragen von Erziehung und Bildung, aber auch Methodik und Diagnostik vermitteln. Dennoch erlaubt sich Erich Thies, Generalsekretär der Kultusministerkonferenz, ausnahmsweise einmal als Privatmann, seiner Fantasie freien Lauf zu lassen: In speziellen Schools of Education könnten angehende Lehrer viel eher ein Selbstbild von ihrem Beruf entwickeln
" Das bedeutet, dass die School of Education Fachwissenschaftler besorgen, dazu müssten sie ausgestattet sein, Geld, Wettbewerb, so dass dann mit Lehramtsstudenten mit Angeboten versorgt würden, die ihrem Ausbildungsplan gerecht werden. "
Im universitären Curriculum für Lehrerstudenten zeige sich immerhin eine wesentliche Neuerung: Im Bachelor sind elementare pädagogische Lernmodule für alle verpflichtend - die Hierarchie zwischen künftigen Gymnasiallehrern und ihren Kommilitonen, die künftig an Grund-, Real- oder Hauptschulen unterrichten endlich aufgeweicht. Der Diplompädagoge Marc Böhmann, selbst sowohl Lehrer wie auch Ausbilder, plädiert grundsätzlich für einen neuen Lernbegriff: Wer im Studium selbst erfährt, dass es weniger um Auslese als vielmehr um Förderung, um diskursive Lernmethoden geht, könne auch später im Klassenzimmer viel eher Erfüllung finden
" Studien zeigen, wie folgenlos das Lehramtsstudium in beiden Phasen ist..., Lehrer, die in der Klasse vor Problemen stehen, greifen nicht auf gelerntes Handlungswissen, sondern auf ihre eigene tief verwurzelte Schulerfahrung zurück "
Diese aber entspricht nur selten dem modernen Leitbild des Lehrers als Informationsgeber, Wegweiser, Helfer und Berater. Ungeklärt bleibt auch bei den neuen Curricula vielfach das Verhältnis zwischen pädagogischem Wissen und Talent einerseits und dem Fachwissen andererseits, so Jens Großpietsch. Der Leiter der schulpreisgekrönten Heinrich-von-Stephan-Oberschule in Berlin Moabit beklagt, dass bei ihm junge, hochspezialisierte Sportlehrer ihre Klassen mit dem dreifachen Salto beeindrucken könnten, aber ratlos daneben stehen, wenn ein Schüler Furcht hat, über eine Bank zu springen. Ihre pädagogische Eignung sollten künftige Lehrer ehrlich für sich selbst erproben
" Sie sollten einfach mit Jugendlichen zusammen sein. Wir sagen auch: geht in einen Verein, macht Trainingsgruppen, Kirchekreis, Ferienlager - da lernt ihr mehr als im Studium "
Nicht zuletzt, da treffen sich die Ansichten von Theoretikern und Praktikern, gehöre zum Selbstverständnis des modernen Lehrers unbedingt auch eine nicht erlahmende Neugier: Wer Bildung vermitteln will, müsse selbst Bildungshunger mitbringen, sprich die Bereitschaft zur Fortbildung.