Bisher hilft man sich oft mit Notlösungen, erklärt Tove Heidemann von der Hochschule UC Syd in Hadersleben.
"Es gibt Schulen in Dänemark, wo ein Viertel von den Lehrern nicht ausgebildet worden sind, sondern die haben alle möglichen anderen Hintergründe, vielleicht nur ein Abitur."
Allein in Süddänemark fehlen 4000 Lehrer. An der Hochschule UC Syd in Hadersleben - 60 Kilometer nördlich von Flensburg - hatte man deshalb die Idee, das Problem des Lehrermangels mit Personal aus Deutschland zu lösen: Die Hochschule will deutsche Abiturienten dafür gewinnen, in Dänemark ein Lehrerstudium aufzunehmen. Die Absolventen sollen später in den Klassen eins bis neun unterrichten, in denen es keine Trennung nach Schularten gibt. Die dänische Sprache müssen die Studienanfänger aus Deutschland noch nicht beherrschen, sagt Tove Heidemann:
"Wir wollen sehr gerne deutsche Abiturienten einladen, die überhaupt kein Dänisch können. Also das können wir sie schon beibringen im Laufe von einem Jahr - glauben wir bestimmt. Weil Deutsche sind sehr gute Dänisch-Lerner."
In naturwissenschaftlichen Fächern und in Englisch sollen die Deutschen in Hadersleben ausgebildet werden. Und Englisch ist auch zunächst die Sprache in den Lehrveranstaltungen.
"Die, die anfangen, die sollen mit Englisch anfangen. Das heißt, die werden Englisch-Lehrer, wenn sie fertig werden. Das wird eine von ihre Fächer. Und parallel damit bekommen sie intensive Dänisch-Kursen, damit sie im zweiten, dritten und vierten Jahr das Studium auf Dänisch folgen können."
Tove Heidemann hält es für besonders attraktiv, dass die Absolventen nach den vier Jahren sofort als Lehrer in Dänemark arbeiten können - ein Referendariat wie in Deutschland gibt es nicht. Die Praxis lernen die Studenten in Dänemark von Anfang an kennen.
"Das ist ein Wechsel zwischen Theorie und Praxis. Das heißt also, schon im ersten Jahr fängt man mit der Praxis an, da geht man in der Schule, und jedes Jahr hat man längere Perioden mit Praxis in der Schule. Das heißt also, wenn man nach vier Jahre fertig ist, dann ist man Lehrer. Dann kommt nicht noch dazu die zweite Lehrer-Prüfung. Das ist schon mit eingebunden."
Auch in Deutschland gibt es einen Wettbewerb um Lehrer. Vor allem Baden-Württemberg ist mit rücksichtslosen Abwerbungen aufgefallen. Und jetzt kommen die Lockrufe aus dem Norden noch hinzu! Aber die schleswig-holsteinische Landesregierung reagiert gelassen auf die Aktion der Dänen. Mit der Abwerbung von ausgebildeten Lehrern durch süddeutsche Bundesländer sei das nicht zu vergleichen, sagt Sven Runde vom Bildungsministerium:
"Das ist ja vielmehr ein Angebot für Studienanfänger und wird voraussichtlich von jungen Menschen wahrgenommen, die ohnehin mal ins Ausland wollten. Zumal Lehrer in Deutschland ja immer noch sehr viel besser bezahlt werden als in Dänemark. Insofern gehen Schleswig-Holstein dadurch erstmal keine Lehrkräfte verloren."
Wer das Studium in Hadersleben absolviert hat, kann übrigens durchaus auch in Deutschland Lehrer werden - vor allem, wer nach dem Studium schon ein paar Jahre in Dänemark in dem Beruf gearbeitet hat, versichert Sven Runde.
"Lehrer mit langjähriger Berufserfahrung, die können in der Regel sofort anfangen zu unterrichten. Aber wenn es eben Defizite gibt, gerade bei Berufsanfängern, dann gibt es so genannte Anpassungslehrgänge. Das muss man sich wie ein Referendariat vorstellen, das dauert ein bis drei Jahre und hat am Ende eine Prüfung. Bei den meisten Bewerbern reicht aber schon ein Jahr aus."
Nicht nur die kurze Dauer des Studiums in Dänemark, auch die dortige entspannte Atmosphäre an Universitäten und im Berufsleben kann für deutsche Abiturienten anziehend sein, meint Tove Heidemann von der Hochschule UC Syd.
"Wir waren in Hamburg zu einer Abi-Messe, und da sind viele zu uns gekommen und haben gesagt: ja, wir wollen gerne in Dänemark studieren - aber was können wir studieren? Das heißt also, erst das Land und dann nachher die Frage: was gibt es denn eigentlich?"
Der Lehrerberuf selbst scheint in Dänemark aber nicht sehr attraktiv zu sein - sonst würden dort nicht so viele Lehrer fehlen. Tove Heidemann erklärt den großen Lehrermangel so:
"Vielleicht sind ja eigentlich auch die Lehrer selbst daran schuld, dass sie haben so hingestellt, als ob es schwierig ist, Lehrer zu sein oder man nicht ordentlich bezahlt wird oder man hat schlechte Arbeitsbedingungen oder was weiß ich. Auf jeden Fall schrecken viele von den Jungen sich davon, eine Lehrerausbildung zu wählen."
In Dänemark hofft man nun, dass sich deutsche Abiturienten nicht abschrecken lassen.
"Es gibt Schulen in Dänemark, wo ein Viertel von den Lehrern nicht ausgebildet worden sind, sondern die haben alle möglichen anderen Hintergründe, vielleicht nur ein Abitur."
Allein in Süddänemark fehlen 4000 Lehrer. An der Hochschule UC Syd in Hadersleben - 60 Kilometer nördlich von Flensburg - hatte man deshalb die Idee, das Problem des Lehrermangels mit Personal aus Deutschland zu lösen: Die Hochschule will deutsche Abiturienten dafür gewinnen, in Dänemark ein Lehrerstudium aufzunehmen. Die Absolventen sollen später in den Klassen eins bis neun unterrichten, in denen es keine Trennung nach Schularten gibt. Die dänische Sprache müssen die Studienanfänger aus Deutschland noch nicht beherrschen, sagt Tove Heidemann:
"Wir wollen sehr gerne deutsche Abiturienten einladen, die überhaupt kein Dänisch können. Also das können wir sie schon beibringen im Laufe von einem Jahr - glauben wir bestimmt. Weil Deutsche sind sehr gute Dänisch-Lerner."
In naturwissenschaftlichen Fächern und in Englisch sollen die Deutschen in Hadersleben ausgebildet werden. Und Englisch ist auch zunächst die Sprache in den Lehrveranstaltungen.
"Die, die anfangen, die sollen mit Englisch anfangen. Das heißt, die werden Englisch-Lehrer, wenn sie fertig werden. Das wird eine von ihre Fächer. Und parallel damit bekommen sie intensive Dänisch-Kursen, damit sie im zweiten, dritten und vierten Jahr das Studium auf Dänisch folgen können."
Tove Heidemann hält es für besonders attraktiv, dass die Absolventen nach den vier Jahren sofort als Lehrer in Dänemark arbeiten können - ein Referendariat wie in Deutschland gibt es nicht. Die Praxis lernen die Studenten in Dänemark von Anfang an kennen.
"Das ist ein Wechsel zwischen Theorie und Praxis. Das heißt also, schon im ersten Jahr fängt man mit der Praxis an, da geht man in der Schule, und jedes Jahr hat man längere Perioden mit Praxis in der Schule. Das heißt also, wenn man nach vier Jahre fertig ist, dann ist man Lehrer. Dann kommt nicht noch dazu die zweite Lehrer-Prüfung. Das ist schon mit eingebunden."
Auch in Deutschland gibt es einen Wettbewerb um Lehrer. Vor allem Baden-Württemberg ist mit rücksichtslosen Abwerbungen aufgefallen. Und jetzt kommen die Lockrufe aus dem Norden noch hinzu! Aber die schleswig-holsteinische Landesregierung reagiert gelassen auf die Aktion der Dänen. Mit der Abwerbung von ausgebildeten Lehrern durch süddeutsche Bundesländer sei das nicht zu vergleichen, sagt Sven Runde vom Bildungsministerium:
"Das ist ja vielmehr ein Angebot für Studienanfänger und wird voraussichtlich von jungen Menschen wahrgenommen, die ohnehin mal ins Ausland wollten. Zumal Lehrer in Deutschland ja immer noch sehr viel besser bezahlt werden als in Dänemark. Insofern gehen Schleswig-Holstein dadurch erstmal keine Lehrkräfte verloren."
Wer das Studium in Hadersleben absolviert hat, kann übrigens durchaus auch in Deutschland Lehrer werden - vor allem, wer nach dem Studium schon ein paar Jahre in Dänemark in dem Beruf gearbeitet hat, versichert Sven Runde.
"Lehrer mit langjähriger Berufserfahrung, die können in der Regel sofort anfangen zu unterrichten. Aber wenn es eben Defizite gibt, gerade bei Berufsanfängern, dann gibt es so genannte Anpassungslehrgänge. Das muss man sich wie ein Referendariat vorstellen, das dauert ein bis drei Jahre und hat am Ende eine Prüfung. Bei den meisten Bewerbern reicht aber schon ein Jahr aus."
Nicht nur die kurze Dauer des Studiums in Dänemark, auch die dortige entspannte Atmosphäre an Universitäten und im Berufsleben kann für deutsche Abiturienten anziehend sein, meint Tove Heidemann von der Hochschule UC Syd.
"Wir waren in Hamburg zu einer Abi-Messe, und da sind viele zu uns gekommen und haben gesagt: ja, wir wollen gerne in Dänemark studieren - aber was können wir studieren? Das heißt also, erst das Land und dann nachher die Frage: was gibt es denn eigentlich?"
Der Lehrerberuf selbst scheint in Dänemark aber nicht sehr attraktiv zu sein - sonst würden dort nicht so viele Lehrer fehlen. Tove Heidemann erklärt den großen Lehrermangel so:
"Vielleicht sind ja eigentlich auch die Lehrer selbst daran schuld, dass sie haben so hingestellt, als ob es schwierig ist, Lehrer zu sein oder man nicht ordentlich bezahlt wird oder man hat schlechte Arbeitsbedingungen oder was weiß ich. Auf jeden Fall schrecken viele von den Jungen sich davon, eine Lehrerausbildung zu wählen."
In Dänemark hofft man nun, dass sich deutsche Abiturienten nicht abschrecken lassen.