Umfrage
Lehrkräfte wünschen sich Inklusion, sehen aber viele Hindernisse

Obwohl eine Mehrzahl der Lehrkräfte in Deutschland Inklusion für wünschenswert hält, glaubt nur ein Minderheit, dass sie derzeit auch praktisch umsetzbar ist. Das ist das Ergebnis einer Forsa-Umfrage, die von der Gewerkschaft Verband Bildung und Erziehung in Auftrag gegeben worden war.

    Ein Mädchen in einem Rollstuhl in einem Klassenzimmer mit einer Klassenkameradin und Lehrerin.
    In dieser Klasse lernen behinderte und nicht behinderte Kinder zusammen. (IMAGO / Johner Images / IMAGO / Johner Images)
    Demnach unterstützen 62 Prozent der Lehrkräfte Inklusion an Schulen. Das sind sechs Prozentpunkte mehr als vor fünf Jahren. Allerdings halten laut VBE nur 28 Prozent der Befragten einen gemeinsamen Unterricht von Kindern mit und ohne Behinderung auch praktisch für sinnvoll. Das ist ein Prozentpunkt mehr als bei der vorherigen Befragung 2020. Gründe sind aus Sicht der Gewerkschaft fehlendes Personal, zu große Klassen und mangelnde individuelle Förderung. Darum befürworten viele Lehrerinnen und Lehrer derzeit noch den Erhalt von Förderschulen.
    Die Umfrage ergab auch, dass 41 Prozent der Lehrkräfte an Schulen arbeiten, die nicht barrierefrei sind. Der Verband Bildung und Erziehung betonte, dass dies nicht nur ein Problem für die Schüler sei. Auch Eltern und Lehrkräfte mit Behinderungen würden ausgeschlossen - das widerspreche dem Grundrecht auf Teilhabe und freie Berufswahl.
    Für die Erhebung wurden laut VBE 2737 Lehrerinnen und Lehrer befragt. Ähnliche Befragungen hatten bereits 2015, 2017 und 2020 stattgefunden.
    Diese Nachricht wurde am 03.06.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.