Ihren Namen möchte die junge Studentin nicht nennen – schließlich muss sie noch einmal zur Klausur antreten, besser, man hält sich da ein bisschen zurück in der Öffentlichkeit, hatte man ihr geraten. Einfach gar nix sagen – das will sie aber auch nicht. Schon in der letzten Vorlesung vor der Prüfung wurden intensive Kontrollen angekündigt erzählt sie.
"Vor der Klausur wurde man dann auch wirklich abgetastet, die Männer von dem Dozenten und – dafür hat er sich dann extra noch eine Kollegin geholt, die die Damen abgetastet hat. Und dann wurden wirklich Flaschen aufgedreht und kontrolliert. Da haben einige sich schon im Vorfeld – es mussten ja alle eine halbe Stunde vor der Klausur da sein – sehr drüber aufgeregt, also das ging schon durch die ganze Gruppe, die vor der Tür stand, dass das ein Unding ist, dass das nicht geht, dass das nicht sein kann."
Studenten unter Generalverdacht – die rund 100 Prüflinge mussten so ziemlich alles abgeben, darunter so "verdächtige" Dinge wie eingepackte Brötchen. Keine sehr angenehme Erfahrung, bestätigt eine Kommilitonin, die ebenfalls lieber anonym bleiben möchte.
"Also – man fühlt sich natürlich gleich schuldig, obwohl man das nicht ist. Man wird ja auch gründlich durchsucht, man muss die Ärmel hochziehen, bei mir wurden auch die Aufschläge von der Hose durchsucht – wo man denkt … ich meine, es ist ja nur eine Prüfung, es ist ja nur eine Klausur."
… die aber natürlich gewissen Regeln unterworfen ist, betont der Pressesprecher der Uni Kiel, Boris Pawlowski – das Ganze hat aber natürlich auch Grenzen, stellt er klar.
"Grundsätzlich sind wir angehalten zu kontrollieren – das liegt daran, dass im Bachelorsystem / Mastersystem die Prüfungsleistungen von Anfang an zählen. Deshalb sind die Lehrkräfte und Professoren natürlich angehalten, entsprechend die Personaldaten richtig festzustellen und auch dafür Sorge zu tragen, dass keine Betrugsversuche da sind – wir glauben, dass das aber auf keinen Fall rechtfertigt, dass man Studierende so "nötigt", dass sie Gegenstände abgeben müssen oder gar eine Leibesvisitation über sich ergehen lassen müssen."
Der "kontrollbeflissene" Dozent hat sich inzwischen entschuldigt
Um solche Situationen künftig zu verhindern, will die Uni jetzt gemeinsam mit dem Allgemeinen Studierendenausschuss, kurz Asta, eine Richtlinie für Lehr- und Aufsichtspersonal entwickeln. Und die ist auch dringend notwendig, betont Asta-Sprecher Steffen Regis.
"Gegen normale Regulierungen in einer Klausur hat – glaube ich – auch niemand etwas einzuwenden. Also, dass man vielleicht nicht direkt nebeneinander sitzt, das ist ja in Ordnung, und dass man das offene Lehrbuch nicht vor sich liegen hat, wird auch keiner ein Problem mit haben und dass Handys in der Klausur abgeschaltet sein müssen – o.k., aber alles andere ist dann schon schwierig. Wir hatten auch Fälle, wo Leute nicht auf Toilette gehen durften während einer Klausur – das ist völlig inakzeptabel, selbstverständlich."
Die größte Aufregung hat sich an der Uni Kiel schon wieder gelegt – man ist sich einig darüber, dass so etwas nicht noch einmal vorkommen darf. Der sehr "kontrollbeflissene" Dozent hat sich inzwischen auch entschuldigt – was bleibt, ist zumindest ein schaler Nachgeschmack bei den Betroffenen.
"Diese Entschuldigung – ja, die lief halt über das Onlinesystem, jeder hat eine E-Mail bekommen, der diese Klausur wohl geschrieben hat. Ist nett – aber es ändert nichts an der Sache, dass das etwas ist, was von vornherein nicht hätte passieren dürfen."
"Vor der Klausur wurde man dann auch wirklich abgetastet, die Männer von dem Dozenten und – dafür hat er sich dann extra noch eine Kollegin geholt, die die Damen abgetastet hat. Und dann wurden wirklich Flaschen aufgedreht und kontrolliert. Da haben einige sich schon im Vorfeld – es mussten ja alle eine halbe Stunde vor der Klausur da sein – sehr drüber aufgeregt, also das ging schon durch die ganze Gruppe, die vor der Tür stand, dass das ein Unding ist, dass das nicht geht, dass das nicht sein kann."
Studenten unter Generalverdacht – die rund 100 Prüflinge mussten so ziemlich alles abgeben, darunter so "verdächtige" Dinge wie eingepackte Brötchen. Keine sehr angenehme Erfahrung, bestätigt eine Kommilitonin, die ebenfalls lieber anonym bleiben möchte.
"Also – man fühlt sich natürlich gleich schuldig, obwohl man das nicht ist. Man wird ja auch gründlich durchsucht, man muss die Ärmel hochziehen, bei mir wurden auch die Aufschläge von der Hose durchsucht – wo man denkt … ich meine, es ist ja nur eine Prüfung, es ist ja nur eine Klausur."
… die aber natürlich gewissen Regeln unterworfen ist, betont der Pressesprecher der Uni Kiel, Boris Pawlowski – das Ganze hat aber natürlich auch Grenzen, stellt er klar.
"Grundsätzlich sind wir angehalten zu kontrollieren – das liegt daran, dass im Bachelorsystem / Mastersystem die Prüfungsleistungen von Anfang an zählen. Deshalb sind die Lehrkräfte und Professoren natürlich angehalten, entsprechend die Personaldaten richtig festzustellen und auch dafür Sorge zu tragen, dass keine Betrugsversuche da sind – wir glauben, dass das aber auf keinen Fall rechtfertigt, dass man Studierende so "nötigt", dass sie Gegenstände abgeben müssen oder gar eine Leibesvisitation über sich ergehen lassen müssen."
Der "kontrollbeflissene" Dozent hat sich inzwischen entschuldigt
Um solche Situationen künftig zu verhindern, will die Uni jetzt gemeinsam mit dem Allgemeinen Studierendenausschuss, kurz Asta, eine Richtlinie für Lehr- und Aufsichtspersonal entwickeln. Und die ist auch dringend notwendig, betont Asta-Sprecher Steffen Regis.
"Gegen normale Regulierungen in einer Klausur hat – glaube ich – auch niemand etwas einzuwenden. Also, dass man vielleicht nicht direkt nebeneinander sitzt, das ist ja in Ordnung, und dass man das offene Lehrbuch nicht vor sich liegen hat, wird auch keiner ein Problem mit haben und dass Handys in der Klausur abgeschaltet sein müssen – o.k., aber alles andere ist dann schon schwierig. Wir hatten auch Fälle, wo Leute nicht auf Toilette gehen durften während einer Klausur – das ist völlig inakzeptabel, selbstverständlich."
Die größte Aufregung hat sich an der Uni Kiel schon wieder gelegt – man ist sich einig darüber, dass so etwas nicht noch einmal vorkommen darf. Der sehr "kontrollbeflissene" Dozent hat sich inzwischen auch entschuldigt – was bleibt, ist zumindest ein schaler Nachgeschmack bei den Betroffenen.
"Diese Entschuldigung – ja, die lief halt über das Onlinesystem, jeder hat eine E-Mail bekommen, der diese Klausur wohl geschrieben hat. Ist nett – aber es ändert nichts an der Sache, dass das etwas ist, was von vornherein nicht hätte passieren dürfen."