Von Thomas Migge
Dieses Thema wird von den Menschen als etwas sehr Unangenehmes empfunden. Es ist ihnen lästig. Entweder kümmern sie sich nicht weiter darum oder aber sie versuchen es mit zweifelhaften chemischen Produkten. Und diese Realität hat uns interessiert",
erklärt Giovanna Cadoni und lässt über ihren weissen Laborkittel einige Dutzend Grillen krabbeln. Schwarze Tierchen, die die junge Frau nicht zu stören scheinen. Nur einige Grillen zirpen. Würden alle auf einmal loslegen, versichert die Insektenforscherin, dann wäre es in dem kleinen drei Mal drei Meter grossen fensterlosen Raum nicht mehr auszuhalten.
Giovanna Cadoni arbeitet in einem ungewöhnlichen Laboratorium. Das flache Gebäude liegt am Stadtrand von Bologna, in der Nähe der Ortschaft Crespellano. Am Eingang steht auf einem Schild geschrieben: "Allevamento Insetti", was man auf Deutsch ungefähr mit "Insektenfarm" übersetzen könnte. Das Innere dieser Farm besteht aus einer Reihe von Räumen, sogenannten Insektenställen, in denen die verschiedensten Tiere gezüchtet werden: Heuschrecken, Hautflügler, Mistkäfer und vor allem Fliegen. Kleine und grosse Fliegen, von denen einige nur einige Tage, andere länger leben, sagt Signora Cadoni:
Luigi Ruggeri ist es gewesen, der die Idee zu dieser Farm hatte. Alle andere Insektenforscher, die solche, sagen wir, Ställe eingerichtet haben, benutzen die Tiere nur zu Forschungszwecken. Wir aber setzen ein Forschungsergebnis um, dass die Bekämpfung des wohl unangenehmsten Tieres in warmen Gegenden ermöglicht. Wir realisieren, was wir mit unseren Untersuchungen ermittelt haben.
Und das heisst: Kampf gegen die "zanzare", wie die Italiener den lästigsten Störenfried des Sommers nennen, die Mücke. Seit einigen Jahren leidet Italien immer stärker unter diesen Insekten. Klimaforscher sind davon überzeugt, dass die ansteigende Erwärmung Südeuropas dazu geführt hat, dass sich immer mehr dieser Störenfriede immer wohler zwischen Mailand und Palermo fühlen. Mit verheerenden Folgen: nicht nur in Feuchtgebieten schwirren hundertausende von Mücken durch die Luft, sondern immer öfter auch in Städten. Seit einigen Jahren hat sich auch die sogenannte Tigermücke aus Nordafrika in Italien niedergelassen: ein schwarzweissgestreiftes Tierchen, dessen Anflug man nicht hört und dessen Stiche noch viel intensiver jucken als die der gewöhnlichen Mücken.
Luigi Ruggeris Farm propagiert die biologische Bekämpfung dieser Stechinsekten. Seine Kunden sind Unternehmen, Kommunen und Privatleute - wie der Tenor Luciano Pavarotti, der jeden Sommer Tausende von Fliegen bestellt und in seinem Garten aussetzt. Ob in Pavarottis Garten, in mückenverseuchten Stadtparks oder auf den Grünflächen von Firmensitzen wie der Telecom Italia: die einmal ausgesetzten Fliegen aus Crespellano legen Eier und es entstehen immer mehr Fliegen, die am liebsten die Eier von Mücken verzehren. In nur wenigen Tagen, versichert Giovanna Cadoni, ist der Spuk mit den Stechern vorbei:
Es entsteht also eine Situation, die es uns ermöglicht, von einer mückenfreien Zone zu sprechen. Wie auch bei chemischen Mückenbekämpfungsmitteln dauern diese Situationen nur eine Zeit lang an: man muss also immer wieder neue Fliegen aussetzen, um den Mücken Paroli zu bieten.
Alle Untersuchungen der letzten Jahre haben ergeben, dass Mücken immer resistenter gegen chemische Mittel werden. Nur gegen die für sie tödlichen Fliegen werden sie nicht resistent. Auch gegen Mücken, die ihre Larven in Rohren und in der Kanalisation ablegen, kann die Insektenfarm Abhilfe schaffen: einige tausend Larven von Fliegen werden auf "Boat", "Schiff" genannte, Schwimmbehälter positioniert und in die Rohre und Kanäle geschickt.
Die Insektenfarm von Luigi Ruggeri beweist: die Entwicklung von immer neuen und für die menschliche Gesundheit nicht gerade ungefährlichen Mückenvertilgungsmitteln wird überflüssig, wenn man die unangenehmen Tierchen mit weitaus angenehmeren bekämpft - die übrigens, gibt es im eigenen Garten oder sonstwo keine Mückenlarven mehr zu fressen, woanders hin fliegen.
Dieses Thema wird von den Menschen als etwas sehr Unangenehmes empfunden. Es ist ihnen lästig. Entweder kümmern sie sich nicht weiter darum oder aber sie versuchen es mit zweifelhaften chemischen Produkten. Und diese Realität hat uns interessiert",
erklärt Giovanna Cadoni und lässt über ihren weissen Laborkittel einige Dutzend Grillen krabbeln. Schwarze Tierchen, die die junge Frau nicht zu stören scheinen. Nur einige Grillen zirpen. Würden alle auf einmal loslegen, versichert die Insektenforscherin, dann wäre es in dem kleinen drei Mal drei Meter grossen fensterlosen Raum nicht mehr auszuhalten.
Giovanna Cadoni arbeitet in einem ungewöhnlichen Laboratorium. Das flache Gebäude liegt am Stadtrand von Bologna, in der Nähe der Ortschaft Crespellano. Am Eingang steht auf einem Schild geschrieben: "Allevamento Insetti", was man auf Deutsch ungefähr mit "Insektenfarm" übersetzen könnte. Das Innere dieser Farm besteht aus einer Reihe von Räumen, sogenannten Insektenställen, in denen die verschiedensten Tiere gezüchtet werden: Heuschrecken, Hautflügler, Mistkäfer und vor allem Fliegen. Kleine und grosse Fliegen, von denen einige nur einige Tage, andere länger leben, sagt Signora Cadoni:
Luigi Ruggeri ist es gewesen, der die Idee zu dieser Farm hatte. Alle andere Insektenforscher, die solche, sagen wir, Ställe eingerichtet haben, benutzen die Tiere nur zu Forschungszwecken. Wir aber setzen ein Forschungsergebnis um, dass die Bekämpfung des wohl unangenehmsten Tieres in warmen Gegenden ermöglicht. Wir realisieren, was wir mit unseren Untersuchungen ermittelt haben.
Und das heisst: Kampf gegen die "zanzare", wie die Italiener den lästigsten Störenfried des Sommers nennen, die Mücke. Seit einigen Jahren leidet Italien immer stärker unter diesen Insekten. Klimaforscher sind davon überzeugt, dass die ansteigende Erwärmung Südeuropas dazu geführt hat, dass sich immer mehr dieser Störenfriede immer wohler zwischen Mailand und Palermo fühlen. Mit verheerenden Folgen: nicht nur in Feuchtgebieten schwirren hundertausende von Mücken durch die Luft, sondern immer öfter auch in Städten. Seit einigen Jahren hat sich auch die sogenannte Tigermücke aus Nordafrika in Italien niedergelassen: ein schwarzweissgestreiftes Tierchen, dessen Anflug man nicht hört und dessen Stiche noch viel intensiver jucken als die der gewöhnlichen Mücken.
Luigi Ruggeris Farm propagiert die biologische Bekämpfung dieser Stechinsekten. Seine Kunden sind Unternehmen, Kommunen und Privatleute - wie der Tenor Luciano Pavarotti, der jeden Sommer Tausende von Fliegen bestellt und in seinem Garten aussetzt. Ob in Pavarottis Garten, in mückenverseuchten Stadtparks oder auf den Grünflächen von Firmensitzen wie der Telecom Italia: die einmal ausgesetzten Fliegen aus Crespellano legen Eier und es entstehen immer mehr Fliegen, die am liebsten die Eier von Mücken verzehren. In nur wenigen Tagen, versichert Giovanna Cadoni, ist der Spuk mit den Stechern vorbei:
Es entsteht also eine Situation, die es uns ermöglicht, von einer mückenfreien Zone zu sprechen. Wie auch bei chemischen Mückenbekämpfungsmitteln dauern diese Situationen nur eine Zeit lang an: man muss also immer wieder neue Fliegen aussetzen, um den Mücken Paroli zu bieten.
Alle Untersuchungen der letzten Jahre haben ergeben, dass Mücken immer resistenter gegen chemische Mittel werden. Nur gegen die für sie tödlichen Fliegen werden sie nicht resistent. Auch gegen Mücken, die ihre Larven in Rohren und in der Kanalisation ablegen, kann die Insektenfarm Abhilfe schaffen: einige tausend Larven von Fliegen werden auf "Boat", "Schiff" genannte, Schwimmbehälter positioniert und in die Rohre und Kanäle geschickt.
Die Insektenfarm von Luigi Ruggeri beweist: die Entwicklung von immer neuen und für die menschliche Gesundheit nicht gerade ungefährlichen Mückenvertilgungsmitteln wird überflüssig, wenn man die unangenehmen Tierchen mit weitaus angenehmeren bekämpft - die übrigens, gibt es im eigenen Garten oder sonstwo keine Mückenlarven mehr zu fressen, woanders hin fliegen.