Donnerstag, 09. Mai 2024

Russland
Leichnam von Nawalny aufgetaucht - Hunderte Festnahmen bei Gedenkveranstaltungen

Die Leiche des russischen Oppositionspolitikers Nawalny wird einem Medienbericht zufolge in einem Krankenhaus in Salechard aufbewahrt.

18.02.2024
    Gedenken an Stalin-Opfer in Russland: Ein Polizist bewacht einen Bereich, während Lynne Tracy, US-Botschafterin in Russland, Blumen niederlegt.
    Lynne Tracy, US-Botschafterin in Russland, legt in Moskau Blumen für Nawalny nieder. (dpa-news/AP/Dmitry Serebryakov)
    Das meldet die kremlkritische "Nowaja Gaseta Europa". Demnach hat bis gestern keine Obduktion stattgefunden. Die Stadt Salechard liegt rund 50 Kilometer Luftlinie vom Straflager entfernt, in dem Nawalny am Freitag gestorben ist. Laut OWD-Info unterzeichneten mehr als 12.000 Menschen einen Aufruf, in dem die russischen Behörden zur Übergabe des Leichnams an Nawalnys Angehörigen gefordert wird.

    Gedenkveranstaltungen in Russland: 400 Festnahmen, erste Haftstrafen verhängt

    In Russland besuchte die US-Botschafterin in Moskau, Tracy, heute eine improvisierte Gedenkstätte für Nawalny. Am Mahnmal für die Opfer politischer Unterdrückung in der Sowjetzeit legte sie Blumen nieder. Es ist zu einem Gedenkort für Nawalny geworden. Die Polizei errichtete inzwischen Absperrungen, um Trauerbekundungen zu unterbinden. Die Nichtregierungsorganisation OWD-Info registrierte bisher mindestens 400 Festnahmen in 36 russischen Städten - darunter in Moskau und in Sankt Petersburg. Den Angaben zufolge wurden bereits Haftstrafen gegen Teilnehmer des Gedenkens von bis zu zwei Wochen verhängt.
    Die georgische Präsidentin Surabischwili sagte bei der Münchner Sicherheitskonferenz, es sei kein Zufall gewesen, dass der Kreml den Tod Nawalnys kurz vor Beginn des internationalen Treffens in Deutschland bekannt gegeben habe. Moskaus Botschaft sei nämlich, Russland tue, was es wolle und wo es wolle, führte Surabischwili aus.
    Diese Nachricht wurde am 18.02.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.