Dienstag, 16. April 2024

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Leichtathletik-Dopingaffäre
Erst Russland, dann Kenia?

Die Recherchen von Hajo Seppelt zum systematischen Doping in der russischen Leichtathletik sind von der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA aufgegriffen worden. Auch in Kenia wurde den Recherchen zufolge Doping vertuscht. "Ob sich der internationale Sport jedoch noch eine zweite Baustelle leistet", bezweifelte Hajo Seppelt im DLF.

ARD-Dopingexperte Hajo Seppelt im Gespräch mit Astrid Rawohl | 15.11.2015
    Der Sportjournalist Hajo Seppelt gilt als einer der herausragenden Dopingexperten in Deutschland, aufgenommen am 09.02.2014 in Köln.
    Sportjournalist Hajo Seppelt und seine Kollegen von der Sunday Times brachten den Leichtathletik-Dopingskandal ins Rollen. (picture alliance / dpa / Horst Galuschka)
    Systematisches und von staatlicher Seite gefördertes Doping in der russischen Leichtathletik - die Recherchen von ARD-Dopingexperte Hajo Seppelt und der Sunday Times haben hohe Wellen geschlagen. Die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA hat die Ergebnisse aufgegriffen und nach eigenen Untersuchungen ebenfalls schwere Vorwürfe gegen russische Sportfunktionäre und Politiker erhoben - mittlerweile hat der Leichtathletik-Weltverband IAAF den russischen Verband vorläufig suspendiert.
    Noch keine WADA-Untersuchungen im Fall Kenia
    Eine zweite, neue Spur von Hajo Seppelt und seinen britischen Kollegen führt nach Kenia: Auch dort soll es im Zusammenhang mit Doping zu Bestechung und Vertuschung gekommen sein. Ob allerdings auch der kenianische Leichtathletik-Verband aus der IAAF ausgeschlossen wird, da ist sich Hajo Seppelt nicht sicher. "Die WADA-Untersuchungskommission hatte ein Mandat für die Vorgänge in Russland und bei der IAAF - jedoch nicht für Kenia", sagte der Sportjournalist im DLF. Zumindest im Moment sehe es für ihn nicht so aus, als würde WADA-Präsident Craig Reedie dies ändern wollen. "Es wird erheblichen Druck benötigen, damit es zu ähnlichen Konsequenzen kommt wie im Fall Russland", meinte Hajo Seppelt in der Sendung "Sport am Sonntag", stellte zugleich jedoch fest: "Wir reden von Fakten - und die gibt es auch für Kenia."

    Das vollständige Gespräch können Sie mindestens sechs Monate lang als Audio-on-Demand nachhören.